Wir hatten auch mal Katzen.
Wir hatten ein Haus - nicht weit von zwei Tempo 50 Straßen. Ich habe zwei ausgesetzte Katzenbabys gefunden, eins behielten wir, eine bekam eine Freundin von mir. Nach Wochen ging sie raus, schloss Freundschaften mit den Katern der Nachbarschaft. Mit zehn Monaten wurde sie überfahren bzw angefangen um sich noch vor die Haustür zu schleppen und dort zu sterben in einer Blutlache, die aus ihrem Mund lief.
Danach wollten meine Eltern unbedingt neue Katzen. Es wurden zwei Rassekatzen, da sie als ruhiger galten und nicht mehr raus gehen sollten. Wir hatten ein großes Altbauhaus, die Katzen konnten permanent in den Keller durch eine Klappe, wo sie sogar Mäuse gefangen haben und bis hoch auf den Dachboden. Fünf Etagen und sie waren zu zweit. Mit einem zusätzlichen Außengehege hätte man ihnen definitiv einen Gefallen getan. Sie wären auch lieber raus gegangen, stand das Fenster auf auf dem Dachboden, sind sie (unbeabsichtigt) auf dem Dach spazieren gegangen. Aber sie wirkten recht ausgelastet.
Wir sind dann in eine 95 m2 Etagenwohnung umgezogen. Auch den schönen riesen Kratzbaum, wollten meine Eltern dort nicht mehr haben. Die Katzen sind buchstäblich an die Decke gegangen. Hinzu kam, dass ich schon länger eine Katzenallergie entwickelt hatte, die sich trotz Tabletten und Heilpraktiker dann zu Asthma entwickelt hat. Die Katzen zogen dann zu meiner Tante - mit ähnlichem Haus wie wir vorher plus Kellerzugang und eingezäunten Balkon und wirkten wieder recht glücklich. Und ja, die wären lieber raus gegangen, definitiv. Aber das hätten sie nicht lange überlebt hier.
Es gibt nicht nur Wohnungshaltung oder Freigang. Meiner Meinung nach ist es ein Unterschied wie man wohnt. Riesen Haus, Keller, Dachboden, Klettermöglichkeiten und zb eine eingezäunte Terrasse oder ähnliches sind was komplett anderes als eine zwei Zimmer Wohnung. Bekannte von mir haben jetzt zb eine 50m2 Terrasse eingezäunt oder dort aus dicken HolzÄsten und Sisalband einen großen künstlichen Baum gebaut.