Alleinerziehend, ja. Das bin ich wohl auch. Zwar kein Single, aber nicht mit meinem Partner zusammen wohnend. Allerdings auch nicht allein: WG. Charlotte ist aber nicht "der WG-Hund". Mein Mitbewohner und sie mögen sich dolle, aber bis auf gelegentliches knuddeln und spielen ist da nix. Ich mache alle Spaziergänge, auch wenn ich kränkele, ich füttere, ich bezahle alles allein (auch das kann ja mal eine Rolle spielen), ich trage die Verantwortung, ich entscheide.
Das ist nicht immer einfach, wobei das Problem vor allem bei mir liegt und daran, dass ich mir manchmal unsicher bin und Sachen gerne "teilen" würde... aber ich lerne dazu. Fehler hab ich einige gemacht, mache ich nach wie vor, also ich mache offensichtlich auch viel richtig.
Charlotte ist ein Prinzessinnenhündchen. Sie liebt ihr "Herrchen", andere Menschen, Kinder, Katzen, irgendwie alles... aber am entspanntesten ist sie, wenn wir Sachen alleine machen. Wir bestehen da manchmal sehr aufeinander und sind im Alltag auch oft "allein miteinander".
Und wir haben das Glück, dass sie überall mit hin kann. Tagsüber arbeite ich daheim, wenn ich zu Klienten muss, kann sie meistens mit. Wenn nicht, dann ist der Zeitraum sehr überschaubar und sie bleibt die 2 Stunden alle paar Wochen klaglos allein.
"Plan B bis F" haben wir und sind auch mehrfach schon richtig und wichtig gewesen. Letzten Winter hatte ich einen sehr spontanen Krankenhausaufenthalt, zum Beispiel. Aus voller Gesundheit nachts aufgewacht und ab in die Notaufnahme - das kann passieren. Immer. Dafür gibt es quasi eine Liste mit Leuten, die sich kümmern und Zwergi übernehmen. Ich kann so ruhiger schlafen. Hier liegt sogar ein Zettel mit "Pflegeanleitung" rum, auf dem unser Alltag beschrieben ist. Sie steht nicht so dolle drauf, von anderen versorgt zu werden, findet sich aber schnell damit ab - glücklicherweise.
Sonst find ich es recht einfach, einen Hund allein zu halten. Man muss ein bisschen mehr organisieren und mehr Eventualitäten im Kopf haben, aber wenn das System läuft, läuft es. 