Ja, da hast du so ziemlich die "schlimmsten" Streitthemen in der Hundewelt aufgegriffen (Ernährung gehört da definitiv auch noch dazu
).
Was einem am Ende bleibt ist sich von allen Seiten so viel wie möglich an Informationen zu holen, diese auszuwerten und dann für sich selber und zu einem und dem eigenen Hund passend eine Entscheidung zu treffen.
Ich selber habe bei den Themen z.B. unterschiedliche Meinungen.
Impfen empfinde ich bei Mensch und Tier wichtig um - wie du auch schon geschrieben hast - dafür zu sorgen, dass sich diese Krankheiten nicht ausbreiten können. Wer generell nicht impft ruht sich meiner Meinung nach nur auf dem Erfolg der impfenden Leute aus. Ich ziehe meine Grenze aber dort, wo unnötig zu viel geimpft wird. Viele der Impfungen sind einfach über die Grundimmunisierung hinaus nicht mehr nötig und man kann das auch beim Tierarzt bestimmen lassen, ob noch Abwehrstoffe vorhanden sind.
Kastration sehe ich nur dann als sinnvoll an, wenn es wirklich notwendig ist. Eine Kastration hat nun mal Nebenwirkungen, bei einem Hund mehr beim anderen weniger. Gibt es also keinen Grund für eine Kastration, warum sollte sie dann gemacht werden? Gibt es Gründe dafür muss man eben abwägen.
Tierschutzorganisationen, auch im Ausland bei Straßenhunden, wären wesentlich besser damit bedient, wenn sie die Hunde nur sterilisieren würden. Dort geht es um die ungewollte Fortpflanzung und da reicht eine Sterilisation, die zu dem auch noch einfacher, günstiger und mit weniger Risiken verbunden ist, vollkommen aus. Warum das nicht gemacht wird? Gute Frage.. aber es gibt dahingehend schon Anfänge eines Umbruchs.
Zeckenschutz... ich persönlich halte es da so: Ich probiere die ganzen "sanften Mittel" aus und wenn sie nicht helfen muss ich wieder abwägen. Spot Ons haben nun mal Risiken und Nebenwirkungen und da muss man einfach selber entscheiden welches Risiko einem lieber ist. Hat mein Hund nur eine Zecke im Monat an sich dran nehme ich das lieber in kauf. Würde er jeden Tag 10 Zecken auflesen, würde ich ein Spot On vorziehen.
Entwurmung halte ich persönlich aber wirklich für Geldmacherei. Zumindest im Sinne von regelmäßiger Entwurmung. Entwurme ich meinen Hund, kann er trotzdem eine Woche später wieder Würmer haben. Auch Mittel zur Entwurmung haben, wie fast alles was auch eine Wirkung hat, ihre Risiken und Nebenwirkungen und es ist kein Problem und auch nicht teuer regelmäßig die Hunde auf Würmer untersuchen zu lassen und WENN sie dann welche haben kann man immer noch entwurmen.
Das ist soweit mal meine Meinung. Es gibt einfach viele verschiedene Standpunkte die man einnehmen kann und ich kann auch die meisten davon nachvollziehen, habe mich für meine Situation und meine Hunde nun für die oben beschriebenen entschieden. Ich würde aber auch keinen verurteilen der in seiner Situation mit seinen Hunden anders entscheidet.
Alles was du aufgezeigt hast hat Risiken und Nebenwirkungen und man muss eben selber abwägen welche davon notwendig sind und welche nicht. Prinzipiell alles was Nebenwirkungen haben kann zu meiden (was ja viele tun), sehe ich nicht als sinnvoll an. Allerdings würde ich auch nicht einfach alles machen ohne genauer darüber nachzudenken und abzuwägen, ob es wirklich nötig ist.