Zum einen kommt zur Entstehung neben den unterschiedlichen Wolfsrassen auch noch die Tatsache, dass beim einen eine Wölfin und beim anderen ein Wolf die Wolfsgene mit eingebracht haben und vor allem eben auch, dass "Gebrauchshunderasse" als gemeinsames Ziel zwar schön und gut klingt, es aber in Wirklichkeit zwei vollkommen unterschiedliche Richtungen waren.
Der TWH wurde zum Grenzsschutz gezüchtet und der SWH sollte ein Blindenhund werden. Da liegen einfach Welten zwischen der Art des Gebrauchs. Beim TWH hat dies übrigens auch mehr oder weniger funktioniert und die Prägung der ganzen Rasse in diese Richtung ist nicht zu leugnen. Die Auswahl der funktionierenden und nicht funktionierenden Hunden war ja früher auch recht "hart". Hunde die nicht funktionierten wurden eben umgebracht.
Das macht den TWH heute zu einem Wolfhund der in der Regel weniger scheu ist als der SWH (also weniger Fluchtimpuls hat) und zu einem Hund, mit dem man "besser arbeiten" kann. Es macht ihn aber auch zu einem Hund, der durchaus auch mal offensiv werden kann. So im Allgemeinen kann man sagen, dass TWH einfach eine Spur "härter" sind.
Die Beschreibungen beim SWH finde ich auch sehr passend. Es sollte ein Blindenhund werden und das hat nicht funktioniert. Die Beschreibung ist aber damit nicht falsch. DAS war ja nun mal der Wunsch von Herr Saarloos. Die Beschreibung was er heute ist, passt demnach auch. Er ist eben heute kein Hund mehr, der als Gebrauchshund gezüchtet wird. Im Gegensatz zum TWH hat das einfach von vornherein nicht funktioniert. Du hast in einem SWH einen sehr "sanften" Hund, der in der Tat perfekt dazu geeignet ist einfach "nebenbei" zu laufen und sich auch wunderbar als Familienhund macht. Du wirst auch so schnell keinen SWH finden der jemals in die Offensive gegenüber Menschen gegangen ist. Dafür sind SWH meistens sehr scheu gegenüber Menschen und wirklich mit ihnen "arbeiten" ist.. ja.. unmöglich nicht.. aber man sollte nicht davon ausgehen, dass man es kann.
Was beide Rassen gemein haben ist die starke Bindung und die Tatsache, dass sie in der Regel nicht alleine bleiben können und den Zwang dazu dann gerne mal mit Zerstörungswut oder unglaublichen Aktionen beantworten.
Die Verträglichkeit mit anderen Hunden (vor allem gleichgeschlechtlich) und Dinge wie das Autofahren, Jagdtrieb etc. sind da wiederum recht individuell verteilt.
Man sollte zu einem Wolfhund passen, dann ist er ein wunderbar einfacher Hund. Passt man nicht, ist er aber auch kein Hund, der sich dir anpassen wird (wie es die meisten anderen Hunderassen tun bzw. eben hinnehmen müssen) und dann kommt es automatisch zu Problemen.