Beiträge von Yunari

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    Vereinfacht, man gibt kein kommando sondern stellt eine frage.
    Aus einem "komm mit!" wird ein "kommst du mit?" Das geht natürlich auch wortlos.

    Bei mir gibt es keine Frage. Ich gehe schlicht und einfach davon aus, dass er mit kommt (nicht in Felder geht, nicht jagt, nicht zu weit weg läuft, mich immer im Blick hat etc.).

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    Es geht also tatsächlich ohne Kommando. Ob das bei jedem Hund funktioniert? Keine Ahnung.

    Meiner Meinung nach nicht, weswegen ich so starre Konzepte, egal von wem, ablehne. Ich habe hier auch einen Hund der braucht Konditionierung und Kommandos. Er hat sie vom ersten Tag eingefordert und tut es auch heute noch jeden Tag. Dafür macht er es aber auch gerne und lässt sich damit auch gut führen. Mein anderer Hund zeigt mir die Mittelkralle, wenn ich ihm etwas mit Konditionierung beibringen möchte. :pfeif:

    Naja, man geht ja heute durchaus davon aus, dass es angeborene Verhaltensweisen bzw. Charaktereigenschaften gibt (zeigen ja schon alleine Rassenhunde sehr deutlich) und auch die Vorstellung von Aufgaben in einem Rudel sind ja nicht neu und wurden mehrfach beobachtet. Nur das Prinzip der Punkt genau 7 vordefinierten Stellungen, die unumstößlich bei der Geburt festgelegt werden und die zwar einerseits so eindeutig sind, aber andererseits auch so kompliziert zu verstehen, dass es nur eine Person auf der ganzen weiten Welt einschätzen kann, ist einfach nur absolut lächerlich.

    Und ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade bei so eigensinnigen Rassen von Vorteil ist. Sicherheit und Gelassenheit sind da oft die ganze "Zauberei". Mein Askan ist ja auch der Hund den ich meinte als ich schrieb, dass die ganze Erziehung eben nur auf Bindung aufgebaut ist und ich habe eben auch keine Anforderungen an ihn. Er kann "sitz" und "hier" und das reicht vollkommen. Bei den meisten Spaziergängen muss ich ihm, trotz Freigang, nicht ein einziges Kommando geben. Dafür dem Golden Retriever um so mehr. Er ist auch der typische Hund, bei dem es eben nur mit Konditionierung und "Arbeit" geht. Er braucht und will das.

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    :ua_nada: naja, wenn man doch laut RS nicht erziehen darf (Konditionierung ist ja ganz böse), wie soll dann dieses Konstrukt den Leuten bei der Erziehung helfen? :???:

    lg

    Naja, vielen Hunden fehlt oft einfach die Sicherheit. Ist ein Mensch unsicher im Umgang mit Hunden führt das oft zu Problemen und da ist dann so etwas "Gehirnwäsche" ganz nützlich. Plötzlich hat der Hund (zumindest die, die beim Besitzer bleiben dürfen) einen Menschen an seiner Seite der sich sicher im Umgang mit ihm fühlt.
    Das kann je nach Hund schon wirklich sehr viel ausmachen!
    So ein bisschen eine gelassene Grundhaltung zur Hundehaltung an sich tut dann den Rest (Hund einfach Hund sein lassen). Also an sich habe ich wirklich nichts dagegen, wenn Leuten das hilft (und manchen hilft es ja...). Ein bisschen Feuertanzen bei Volllmond mit entsprechendem Glauben hätte wohl das gleiche Ergebnis gebracht, aber das mag mir ja egal sein.. nur eben die Methoden...
    Genauso wie es bei manchen Hunden helfen kann, so gibt es eben auch Hunde, die eher mehr "richtige Erziehung" gebraucht hätten. Die haben dort aber einfach keinen Platz, haben eben einfach Pech gehabt.. sind wahrscheinlich "innerlich zerstört", weil sie ihr Leben lang unterdrückt wurden in ihrer Stellung.
    Das Tauschen von Hunden als Objekte, wie es dort eben einfach rüber kommt, geht für mich auch gar nicht. Sicherlich ist eine Abgabe manchmal sogar der richtige Schritt, aber nicht so! Nicht aufgrund von "Zauberei" und ohne logische Gründe.
    Und eben die Tatsache, dass den Besitzern komplett die Verantwortung genommen wird. Sicherlich das Verlockendste an dem Ganzen und wie oben geschrieben mag es dem ein oder anderen sogar helfen, wenn "eine höhere Macht" alles festsetzt und man sich nur noch richtig fügen muss (es gibt einfach Menschen, die brauchen genau das). Allerdings kann es einfach Katastrophal für diejenigen sein, wo es eben nicht die Lösung des Problems ist und man nimmt sich damit jede Möglichkeit das zu überblicken.

    Also ich argumentiere sicherlich nicht pro RS.. wenn du das irgendwie heraus gelesen hast, dann hast du nicht richtig gelesen. Ich denke nur, dass es eben bei manchen Hund/Halter Paaren ausreicht, wenn der Mensch etwas Sicherheit im Umgang bekommt (woher auch immer er die nimmt) und oft muss man ja nicht viel konditionieren. Ich habe hier auch einen Hund, bei dem die komplette Erziehung auf unserer Beziehung aufbaut und er ist einfach nur Hund und läuft nebenher. Ich habe aber auch das Gegenteil davon hier.. einen Hund, den ich einzig und alleine mit Konditionierung unter Kontrolle halten kann. Würde ich nicht individuell auf die Beiden eingehen, hätte ich 100% mit einem von beiden große Probleme bekommen.

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    Ich finde es auch total erschreckend, dass z.T. wirklich gebildete Menschen diesem Kram folgen.

    Bildung muss leider nicht zwangsläufig etwas mit "Glauben" zu tun haben. Menschen haben die Gabe beim Thema Glauben ihr Gehirn abzuschalten. Ein typisches Beispiel davon ist ja auch: "Tarot Karten legen? Haha.. was ein Blödsinn.. warte ich hol mal meinen Kaffeesatz, der funktioniert nämlich wirklich!".
    Ich frage mich auch wie Menschen einen Glauben nicht ernst nehmen können, weil er eben wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht und einfach unlogisch ist, aber einen anderen mit den selben Kriterien dann plötzlich für das einzig Wahre halten. Wir schaffen es eben alles im Gehirn irgendwie auszuschalten, wenn wir etwas glauben (wollen). Kommt dann noch irgend ein "Zeichen" dazu, oder irgendwas, was man als Bestätigung sehen kann (selbst wenn davor hunderte Dinge dagegen gesprochen haben), dann ist ja sowieso alles klar... :roll:

    Ich hab da ja auch echt nichts dagegen wenn der Glaube an was auch immer den Menschen hilft (und das tut er ja oft, weiß ich vor allem durch meine Arbeit im Altenheim). Genauso, wie ich auch die RS total positiv sehen würde, wenn sie einfach den Leuten helfen würde. Manchen hilft es ja sogar, gibt den Menschen endlich Sicherheit in der Hundeerziehung. Das Problem sind meiner Meinung nach einfach diese Methoden (Hundetausch, das Nehmen der Verantwortung vom Hundehalter, das ganze Leben des Hundes begrenzt sich nur noch auf die Stellung.. er hat keine Rasse mehr, kein Charakter, keine Erfahrungen etc.), wegen denen ich es einfach so nicht akzeptieren möchte.

    Ich muss zur Optik auch sagen, dass ich schon Goldendoodle gesehen habe die aussehen wie reinrassige Großpudel, welche, die wirklich fluffig-weich und kuschelig aussehen und welche, die aussehen wie verfilzte Golden Retriever. Das mit dem Haaren ist auch einfach Zufall. Ein Goldendoodle der immer mal bei uns auf der Hundewiese ist haart um einiges mehr als mein reinrassiger Golden Retriever.

    Das kommt darauf an wo du da die Grenze ziehst.

    Begeistern kann mich jeder Hund. Ich bin einfach ein absoluter Hundemensch! Es gibt Hunde die finde ich wirklich nicht schön und es gibt Hunde, die ich mir vom Charakter nie zutrauen würde. Das sind also Hunde, die ich mir bewusst nie holen würde. Allerdings hält mich das absolut nicht davon ab mich begeistern zu lassen, wenn jemand anderes solche Hunde hat. Selbst Hunde, die ich persönlich wirklich "hässlich" finde schaffen es immer wieder mich zu begeistern. Hunde haben einfach eine Art in ihrem Verhalten, der ich nicht widerstehen kann. :herzen2:

    Also "rassistisch" bin ich in soweit nur, dass ich mir selber solche Hunde nicht bewusst holen würde, aber kein bisschen wenn andere diese Hunde haben.

    Generell denke ich, dass es irgendwie jeder Hund in mein Herz schaffen würde, wenn es sich eben so ergibt.

    Bewusst kaufen würde ich mir allerdings niemals einen Mischling. Wenn ich mir bewusst einen Hund aussuche, dann tue ich das genau so: bewusst. Ich weiß genau welche Eigenschaften und welches Aussehen ich möchte und da ich mir auch generell nur Welpen holen würde, beschränkt das die Auswahl eben automatisch auf Rassehunde.

    Ansonsten entsprechen Nackthunde und Windhunde nun nicht gerade meinem Beuteschema. Genauso wenig wie alles Bullige und generell alles mit kurzem Fell. Zu viel und zu langes Fell gefällt mir allerdings auch nicht (und ist auch einfach nur nervig unpraktisch, ich sag nur: Kletten!). :lol:

    Vom Charakter her sollte es kein extremes "Arbeitstier" sein, egal in welche Richtung. Auch auf "will to please" kann ich mittlerweile wirklich verzichten.

    Ich möchte nochmal betonen, dass ich absolut nichts gegen Mischlinge und die ganzen Hunde habe, die in meine Beschreibungen noch passen. Ich kenne viele super tolle und liebenswerte Hunde von fast allen Kategorien, die ich dort aufgezählt habe. Trotzdem würde ich mir eben nicht bewusst eines dieser Tiere aussuchen. ;)

    Also ich finde die Seite sehr praktisch. Ich wurde nun schon öfters gefragt was ich von der Rudelstellung halte (vor allem von Bekannten die fern ab von Hundeforen sind und einfach nur eine schnelle und einfache Lösung suchen) und ich finde die Seite kann man den Leuten gut "in die Hand drücken".

    Meistens kommt bei den Leuten auch ein "Aber es klappt doch bei manchen!"... ich kann daraufhin immer nur sagen: Wenn ich selbstbewusst rüber komme und die Leute davon überzeuge, dass sich alle Probleme in Luft auflösen werden, wenn sie bei Vollmond mit ihrem Hund um ein Feuer tanzen, dann wird es bei manchen danach auch plötzlich viel besser funktionieren. Sei es aus Placebo-Effekt, oder weil man schlicht und einfach endlich die Sicherheit in die Hundeerziehung rein bringt, die den Hunden vorher gefehlt hat.

    Für mich neu (und das obwohl ich schon immer regelmäßig nach Informationen darüber gesucht hatte) und sehr informativ war z.B. die Entstehungsgeschichte und die Interviews mit den Zeitzeugen. Ich finde also die Seite ist keinesfalls "unnötig".

    Sie ist aber durchaus nicht wirklich objektiv. Man liest schon sehr deutlich die Verachtung für die Rudelstellung heraus und das finde ich ein wenig schade, weil ich eine wirklich objektive Sichtweise wesentlich ernster nehmen kann. Wenn in jedem zweiten Satz "gehetzt" wird, dann muss ich davon ausgehen, dass alles etwas "übertrieben" dargestellt und absichtlich so formuliert wird. Eben ähnlich übertrieben wie ja auch die Gegenseite spricht.

    Ich persönlich kann aber vollkommen verstehen, dass man bei dem Thema einfach nicht wirklich objektiv bleiben kann. Es ist für mich auch immer ein Ding der Unmöglichkeit auf so eine Frage von Bekannten zu Antworten ohne meine Verachtung und schlicht die Lächerlichkeit des Ganzen (bzw. die ich so empfinde) zum Ausdruck zu bringen.