Bei mir lebt seit mittlerweile 12 Jahren ein Pumimix aus dem Tierschutz. Sie kam damals als Welpe aus Ungarn in unser Tierheim und wurde zunächst in eine Familie vermittelt. Mit etwas über einem Jahr musste sie dann wieder weg, weil sie dort „die Wände hochging“. So die Info, die ich aus dem Tierheim zu ihrer Vorgeschichte habe. Im Tierheim stand sie quasi den ganzen Tag kreischend auf zwei Beinen am Zaun, weil sie auf alles, jedes kleinste Geräusch reagiert hat. Bei uns musste sie zunächst einmal lernen zur Ruhe zu kommen und welche Geräusche sie etwas angehen. Spaziergänger vorm Haus nämlich nicht (wir wohnten zu der Zeit im zweiten Stock, sie hat die Menschen nur gehört). Das wurde besser, aber grundsätzlich ist sie sehr reizoffen, kann dabei schlecht zwischen wichtig und unwichtig filtern, neigt zum kontrollieren, ist schnell, sehr reaktiv und laut. Sie ist sehr schnell gestresst, steigert sich dann immer weiter rein und neigt dabei zu Zwangshandlungen (Dinge anstupsen, Fliegen jagen, sich irgendwo feststarren,…), mit fremden Hunden ist sie nicht so einfach, neigt zum pöbeln und löst ihre Unsicherheit gerne nach vorne. Sie jagt auf Sicht, auf Fährte kann sie grundsätzlich auch, da ist sie aber zu stoppen. Bei flüchtendem Wild auf Sicht klappt das bis heute nicht.
Menschen findet sie grundsätzlich toll. Wir waren lange in einer Rettungshundestaffel aktiv, das hat ihr gelegen. So richtig das Köpfchen benutzen müssen und sich anstrengen. Sie ist ziemlich schlau und war immer (und ist es noch) mit Feuereifer dabei, wenn es darum geht mit mir etwas zu unternehmen. Die Kehrseite der Intelligenz ist allerdings, dass sie sich auch unangenehmes merkt bzw Zusammenhänge zurechtbastelt. Als Beispiel: bei Gewitter und Feuerwerk hat sie Panik. Nun ist kurz vor Silvester aber Weihnachten. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass sie spätestens ab dem Zeitpunkt, wo wir den Weihnachtsbaum aufstellen ängstlicher wird und quasi das Feuerwerk schon erwartet sobald es dunkel wird. Oder es gewittert mehrmals hintereinander, dann fängt sie an sich zu fürchten und zu zittern sobald es sich zuzieht bzw regnet.
So insgesamt ist sie für mich ein toller Hund, aber auch ziemlich anstrengend, man muss sie immer genau im Auge behalten und regulieren. Alleine bleiben ging auch lange Zeit gar nicht bzw nicht zuverlässig (sie fängt dann das kreischen an oder macht irgendwas kaputt. Ohne Rücksicht auf ihre eigene Unversehrtheit.). Aktuell klappt es meistens gut.
Mir haben damals nach ihrem Einzug hier im Forum viele Einträge zu Border Collies geholfen und die Augen geöffnet. Vor allem Beiträge von flying-paws zu den Specialeffects, die Border teilweise mitbringen.