Ich finde, es sollt die Verantwortung aller Beteiligten sein. Klar sollten Tierschutzvereine und Tierheime sowohl beim Import als auch vor der Abgabe die Hunde gruendlich untersuchen und ggf diagnostische Tests einleiten. Klar sollten Auslandstierschutzvereine Bescheid wissen, was fuer uebliche Krankheiten (grade Infektionskranheiten) in den Herkunftslaendern vorkommen. Klar ist es sch*****, wenn man einen kranken Hund uebernimmt und dann auf den Kosten sitzenbleibt, und es waere besser, wenn die Organisation (finanzielle) Unterstuetzung bietet.
Aber man muss sich auch im Klaren drueber sein, dass die Realitaet oft anders aussieht. Tierheime schwimmen auch nicht im Geld, ganz im Gegenteil. Grade kleinere Tierheime haben keinen eigenen Tierarzt, und grade im Auslandstierschutz werden oft Tiermedizin-Studenten (z.B. fuer Kastrationsprojekte etc) fuer umsonst eingesetzt. Wenn man die wahren Kosten fuer den Unterhalt von Tierheimen, die Versorgung der Hunde und die medizinische Versorgung, wie sie hier gefordert wird (inkl Quarantaene), auf die neuen Tierbesitzer umlegen wuerde, dann waeren Tierheimhunde aber mindestens so teuer wie Welpen von einem serioesen Zuechter...
Ich kenne kein einziges Tierheim (oder Organisation), das fuer eine Chemotherapie bezahlen wuerde, auch nicht, wenn der Hund noch dem TH gehoert und vom eigenen TA behandelt wird.
Es werden immer mehr Hund importiert, die zum Grossteil von den neuen Besitzern nach einem Foto im Internet ausgewaehlt wurden. Am besten Hunde aus Auffanglagern und Toetungsstationen, weil die ja am aermsten dran sind. Es wird geschimpft auf lokale Tierheime wegen deren Vermittlungspraktiken - alles ist zu streng, zu kompliziert, zu teuer. Es spriessen immer mehr private Tierschutzorganisationen wie Pilze aus dem Boden, die teilweise unter sehr zweifelhaften Bedingungen Tiere importieren. Allein bei der Masse der Hunde, die diese "Systeme" durchlaufen muss man doch damit rechnen, dass Dinge uebersehen werden.
Importe aus den Mittelmeerlaendern waren lange "modern" bevor angefangen wurde, Hunde aus Rumaenien und Russland zu importieren. Auch da hat es eine Weile gedauert, bis die Mittelmeerkrankheiten unter Tierschuetzern und Tieraerzten bekannt wurden, und es hat auch eine Weile gedauert, bis die noetigen diagnostischen Kapazitaeten geschaffen wurden, um Hunde einfach, schnell und relativ billig vor der Vermittlung zu testen (z.B. in Form von Schnelltests). Das ist bei Sticker-Sarkomen und anderen Infektionskrankheiten einfach noch nicht so weit.
Ich finde, es ist ein bisschen wie bei jeder Hundeanschaffung. Wenn hier jemand einen Welpen vom Vermehrer kauft, dann hat hier auch keiner Mitleid mit dem neuen Besitzer, wenn der Hund krank wird. Im Gegenteil, schon oft haben hier im Forum Leute den neuen Besitzern sogar eine moeglichst hohe Tierarztrechnung gewuenscht.
Wenn jemand einen Hund anhand eines Fotos im Internet aus dem Ausland importiert und dann feststellt, dass der Hund Verhaltensprobleme hat, dann haette der neue Besitzer ja auch vorher wissen muessen, dass es keine Garantien gibt.
Warum sollte es mit medizinischen Problemen anders sein?
Ich meine nicht, dass sich Tierschutzvereine vollkommen aus der Verantwortung ziehen koennen, aber als neuer Besitzer koennte man doch auch mal nachlesen, wie das so ist mit den Krankheiten aus dem Herkuftsland des Hundes und sich ggf die Testergebnisse zeigen lassen.