Bei mir war die Wahl der Rasse das geringste Problem, ich fand schon seit ich ein Kind war Bull & Terrier Hunde gut. Sowohl optisch als auch von Charakter (wenn man einen artgenossenvertraeglichen erwischt) sind die fuer mich einfach perfekt - gute Groesse, kurzhaarig, sportlich, gesund, wenig misstrauisch und ohne grossen Wachtrieb, vielseitig. Ich habe mich aber als ich noch in Deutschland gewohnt habe immer dagegen entschieden (Auflagen, oefter umgezogen, zur Miete gewohnt, Eltern in Bayern usw).
Als mein alter Hund gestorben ist und klar wurde, dass ich laengerfristig hierbleibe habe ich mir den Wunsch von der Traumrasse endlich erfuellt. Im speziellen Max und Nova haben wir dann aufgrund ihrer Charaktereigenschaften ausgewaehlt, in erster Linie mussten sie mit anderen Hunden, grossen und kleinen Menschen, und den Pferden vertraeglich sein.
Beiträge von Regula
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Max ist sehr verfressen und klaut auch gern mal was. Irgendwas Essbares rumstehen lassen geht bei uns gar nicht. Brot, Bananen (mit Schale), Butter, Kaese, ungebackenen Waffelteig, einen halben Panettone (mit Papier), Erdnussbutter, McDonalds Verpackungen, Fischgraeten (aus dem Muellsack, der vor der Tuer stand). Eimal kamen wir heim und er hatte den Inhalt einer Plastiktuete gefressen (Tuete war zerfetzt auf dem Boden). Es war irgendwas gruenes, aber wir hatten beide keine Ahnung, wo er die Tuete gefunden hat und was da drin war. Hat ihm auf jeden Fall drei Tage lang explosiven Durchfall beschert.
Das dreckige Geschirr in der Spuelmaschine leckt er auch gern ab, wenn man die nicht gleich zumacht.
Pferdefutter wird auch gern geklaut - Alfalfa-Pellets, Ruebenschnitzel, Mineralmischung, was er so in der Futterkammer findet.
Hihi, ich glaube, er freut sich schon riesig drauf, wenn das Baby selber essen kann und er unter dem Stuhl saubermachen darf :).
Nova ist mehr so der Vertilger von Unverdaubarem. Wenn sie allein im Auto ist frisst sie mit Vorliebe Leinen, (Nylon oder Leder, ganz egal), so in 4-5 cm langen Stuecken, und Handschuhe.
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Offen, wenn ich einen Hund aus Smeura (die haben über 5000) hole, dass sollte mir klar sein, das niemand dieses spezielle Tier wirklich gut kennt.Das sehe ich auch so. Jeder, der erwartet, dass ein Hund aus solchen Verhaeltnissen vernuenftig untersucht und tieraerztlich versorgt hier in Deutschland ankommt, ist naiv.
ZitatUnd ja, es wird auch getrickst, Diegos wurde z.B. gegen Tollwut geimpft und die Impfung wurde Rückdatiert, aber das wusste ich und für mich war es okay.
Das ist vollkommen egal, ob das "fuer Dich okay" ist, es ist schlicht und ergreifend nicht erlaubt und sollte auch nicht gemacht werden. Ich weiss auch, dass das oft gemacht wird, weil die 30 Tage Wartefrist unangenehm ist, aber grade wenn immer mehr Hunde von immer exotischeren Orten (Stichwort Russland) von immer hohleren Leuten importiert werden ist das einfach gefaehrlich.
Es wird hier im Thread gekraeht, dass es mehr Regelungen geben muss bezueglich des Testens auf Infektionskrankheiten vor der Einfuhr. Tollwut ist eine der wenigen Krankheiten, die in den allermeisten Laendern geregelt ist - und das zurecht, weil es eine wirklich gefaehrliche Zoonose ist, die in Deutschland mit grossem Aufwand unter Kontrolle gebracht wurde. Die Tollwutverordnung macht Sinn und sollte auch eingehalten werden. -
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Darf ich mal was fragen?
Ebenfalls Nrw, wenn man sich einen Mininature Bullterrier kauft, mit passenden Papieren und co. und er dann über die 20/40 hinausgeht, wird der dann auch eingezogen?Ein Minibulli mit VDH-Papieren gilt nicht als Listenhund, egal wie gross er wird. Immer mal wieder wurden solche Hunde von OA-Mitarbeitern zum "Vermessen" einbestellt, aber die Regelung diesbezueglich ist eindeutig. Ohne Papiere (oder mit "selbstgemalten") kann's allerdings unangenehm werden.
ZitatUnd nehmen wir an, man hätte einen Mix deren Eltern Papiere hatten (zb. Boxer und Labrador)
Dieser Mix sähe auch wie ein Listi aus und würde eingezogen werden, wird dann ein Vater und Mutterschaftstest der beiden elterntiere anerkannt? Somit wäre doch einwandfrei nachweisbar dass diese Rasse dort nicht enthalten wäre.Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich denke, wenn die Herkunft und die Eltern des Hundes zweifelsfrei nachgewiesen werden koennen, dann gilt der Hund nicht als Listenhund. Der Herkunftsnachweis kann ja ggf auch in ein Rassegutachten mit eingehen.
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Ich denke, man braucht sich nichts vormachen. Natuerlich werden TH-Hunde zum Teil krank vermittelt, auch einheimische Hunde aus einheimischen Tierheimen.
Mit Babur und Max hatte ich Glueck. Babur hat bei der Uebernahme aus dem Muenchner TH nochmal Wurmmittel mitbekommen (billiges Nitroscanat, das er nicht vertragen hat
), war aber danach bis fast ganz zum Schluss gesund.
Max wurde kurz bevor wir ihn uebernommen haben auf seiner Pflegestelle von einem Husky in den Schwanzansatz gebissen. Die PS war mit ihm beim Vertragstierarzt der Organisation und wir konnten waehlen, ob wir ihn eine Woche spaeter gesund uebernehmen oder die Antibiotika selbst geben wollen. Spaeter stellte sich dann raus, dass er auch Allergien gegen bestimmte Futtermittel und im Fruehjahr gegen Graeser oder so hat, aber auch das ist kein grosses Thema.
Mit Nova... tja... da hatten wir weniger Glueck. Die kam mit einem alten (unerkannten?) Kreuzbandriss und riss sich das zweite innerhalb weniger Monate bei uns. Dazu noch ein bisschen Kleinkram (Demodex, Zahnreinigung, leichter Zwingerhusten, nochmal entwurmt). Das bedeutete mehrere tausend $ Tierarztkosten im ersten halben Jahr bei uns.
Ob Novas KBR nicht erkannt wurde oder uns verschwiegen wurde weiss ich nicht. Mein Gott, jetzt ist es halt so und wir haben sie deswegen nicht weniger gern. Allerdings bin ich mir sicher, dass wir sie nicht uebernommen haetten, haetten wir es vorher gewusst. Ich habe vor der Vermittlung mit der Organisation explizit besprochen, dass wir einen Hund suchen, der sportlich ist und auch laengere Strecken am Pferd mitlaufen kann. Das kommt bei ihr halt einfach gar nicht mehr in Frage.
Ich wuerde trotzdem immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz uebernehmen und das Risiko in Kauf nehmen. -
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Hallo
Ich habe das Thema gerade mit meinem "Neuling".
Der sieht auch ein wenig nach Listenhund - Mix aus. Ich habe ihn ganz offiziell vom Tierheim als Pointermix übernommen und habe das auch schriftlich. Den Pointer kann man auch nicht verkennen. Allerdings weiss ich noch nicht, ob oder was da noch mit drin ist. Mein TA meinte es könnte auch durchaus ein Labrador bei sein. Allerdings ist das auch ungenau und Kaffeesatzleserei.
Meine Gangart wird jetzt die sein, einen Speicheltest einzuschicken um rauszufinden was drin steckt. Meine Hoffnung ist, das sich meine Sorge als unbegründet herrausstellt.
Wenn nicht werde ich zusehen, das ich einen Wesenstest einhole und ihn mit meinem, sauberen, Führungszeugnis anmelde.
Weggeben werd ich ihn nicht.Gruss Oliver
Gentests und Rassebestimmungen vom Tierarzt / Tierheim, und sogar die Meinung des Ordnungsamtsmenschen etc sind im Zweifelsfall fuer die Tonne. Offiziell anerkannt werden ausschliesslich Rassegutachten von einem staatl. vereidigten Gutachter.
Bedeutet "bei Berlin" (Dein Wohnort) in Brandenburg? Wenn ja, dann ist es dort mit Listenhund ein grosses Problem. -
Ansonsten gebe ich Hummel recht.
Man muss sich mit einem Listenhund eine dicke Haut zulegen. Vorurteile von Mitmenschen, z.T. massive gesetzliche Auflagen, die sich auch staendig aendern (weiss nicht, aus welchem Bundesland Ihr kommt), Probleme beim Reisen innerhalb Deutschlands und ins Ausland (viele Urlaubsorte fallen halt mit AmStaff halt einfach mal weg - z.B. Daenemark, Frankreich, England, seit neuestem Kroatien), z.T. hohe Steuern, z.T. hohe Versicherungsgebuehren, usw.
Das kann ganz schoen frustrierend sein. -
AmStaff ist prinzipiell ja nicht verkehrt - allerdings wuerde ich mir in Eurer momentanen Situation keinen Welpen dazuholen, sondern mindestens einen jungen erwachsenen Hund.
Die Bedingungen klingen super - grosses Grundstueck, laendlich, gefestigte Lebensverhaeltnisse, reiner Erwachsenenhaushalt, viel Auslauf... von daher sollte es keine Probleme geben.
AmStaffs sind toll, keine Frage. Aber es sind halt auch nicht die "perfekten Hunde", da braucht man sich nichts vormachen. Ich wuerde sagen, die meisten Probleme (mal abgesehen von den lieben Mitmenschen) treten auf mit Artgenossenunvertraeglichkeit und mit Jagdtrieb. Grade Hunde aus sehr sportlichen Linien sind oft auch sehr triebig. Das ist nicht schlimm, wenn man es mag, aber mit einem sehr viel kleineren Hund und Katzen kann es halt auch schiefgehen.
AmStaffs sind keine reissenden, kaempfenden Bestien, aber es gibt halt solche und solche. Manche sind nur nett und kommen mit anderen Hunden super aus. Manche kommen gut klar mit Hunden, die im selben Haushalt wohnen, sind aber mit fremden Hunden eher mit Vorsicht zu geniessen. Und manche sind einfach wirklich besser Einzelhunde. Das ist nicht immer nur "plattspielen in freundlicher Absicht", das ist oft genug echte Unvertraeglichkeit.
Eure Huendin ist grade mal 5 Monate alt. Die Pubertaet kommt noch und die Chancen stehen gut, dass sich auch das Verhaeltnis Eurer Huendin zu anderen Hunden noch veraendert.Ich habe beide meine Hunde als junge erwachsene uebernommen (Max mit 2.5 und Nova mit ca 1.5 Jahren), weil wir so besser einschaetzen konnten, woran wir sind. Wir wollten es genau nicht erleben, dass der kleine Hund gross wird und auf einemal die Hunde nicht mehr miteinander klarkommen. Das hat sich fuer uns sehr bewaehrt.
Grade auf der Suche nach Nova haben wir einige Hunde kennengelernt, die ich ganz sicher nicht als Zweithund haette haben wollen (und die teilweise in ganz normalen Familien unter sehr ordentlichen Verhaeltnissen aufgewachsen sind).Manche Leute moegen Hunde aus dem Tierschutz, manche nicht so. Aber grade bei Listenhunden sitzen so viele Hunde in Tierheimen, dass man sich Alter, Geschlecht und Charaktereigenschaften schon fast frei aussuchen kann. Ich wuerde mich also nach einem etwas aelteren Hund umsehen, der genau Euren Vorstellungen entspricht statt das Risiko mit einem Welpen einzugehen.
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Wenn Du schon Gassigaenger im oertlichen TH bist laege es doch nahe, dass Du einfach wartest, bis einer der Hunde von dort zu Euch passt...
Ich habe das auch so gemacht (meinen Gassihund aus dem TH uebernommen). Erfahrungsgemaess war es ueberhaupt kein Problem, einen TH-Hund vermittelt zu bekommen, obwohl wir auch nicht das "perfekte" Zuhause hatten. Die TH-Mitarbeiter waren glaube ich froh, dass sie mich schon kannten und wussten, dass ich zuverlaessig bin und es ernst meine. Ich glaube nicht, dass da ein fehlender Garten gross ins Gewicht faellt. -
Ich denke, dass die Hunde wieder ins Herkunftsland zurueckgebracht und ausgesetzt werden sind zum Glueck immer noch unruehmliche Ausnahmen.
Die meisten Hunde enden dort, wo auch schwer vermittelbare "Inlandshunde" enden. Wenn sie eine engagierte Pflegestelle haben hocken sie monate- bis jahrelang auf der Pflegestelle. Wenn sie weniger Glueck haben werden sie zum Wanderpokal, werden von der Organisation voruebergehend oder laengerfristig in einer Tierpension untergebracht, oder enden in einem lokalen Tierheim.
Wie das bei den privaten TS-Organisationen gehandhabt wird mit dem Einschlaefern von kranken und verhaltensauffaelligen Hunden weiss ich nicht. Bei Tierheimen entscheidet das im Zweifelsfall eine Ethikkomission.