Beiträge von Regula

    Mein erster Hund Babur war auch schwierig (hat andere Hunde zusammengeholzt) und ehrlich gesagt an der Grenze dessen, was ich zu führen in der Lage war. Ich habe ihn nicht zum Angeben angeschafft, sondern weil er mein Gassihund im TH war und irgendwann ging es halt dann auch nicht mehr ohne ihn.
    Trotzdem muss ich zugeben, dass es mich schon glücklich und stolz gemacht hat, was mit ihm zu erreichen. Wenn er schön gefährtet und apportiert hat, sich auf die Arbeit konzentriert hat, obwohl andere Hunde um ihn rum waren, das war ein Spitzengefühl, eben weil es so hart erarbeitet war.
    Mittlerweile bin ich ein wenig gemässigter und muss sagen, ich hätte mit Arbeit, Familie und Pferd einfach nicht mehr die Zeit für einen so intensiven Hund. Deshalb habe ich meine Hunde meinen momentanen Lebensbedingungen entsprechend ausgewählt. Trotzdem wird Babur immer etwas ganz Besonderes für mich bleiben.

    Ich denke, wir sind da auch ganz schön konditioniert durch die vielen Geschichten von "underdogs", die alle schon aufgegeben haben, und die nur durch die Hilfe einer einzigen Person grosse Dinge vollbringen. Klar ist das ein super Gefühl, das man gern mal hätte. Die Realität sieht aber leider anders aus...
    Je grösser das Risiko, das man eingeht, desto grösser ist halt auch die Chance, das es nichts wird. Und die Kombination unerfahrener/verträumter Halter und schwieriger Hund geht halt auch öfter mal daneben.

    Ausserdem scheint es mir, als gäbe es Abstufungen von "schwierig". Während viele Leute Verständnis für Angst haben ist die Toleranz für Aggression schon sehr viel geringer. Man kann das hier im Forum auch schon gut sehen - wenn ein Hund aus Angst vor dem Alleinsein die Wohnung zerlegt wird immer und immer wieder Verständnis gezeigt. Wenn ein Hund aber (aus welchem Grund auch immer) einen anderen Hund zerlegt oder gar einen Menschen beisst, dann wird genauso schnell ein Leben an der Leine und mit Maulkorb für den Hund eingefordert. Es ist irgendwie ziemlich willkürlich für mich, warum es unzumutbar schrecklich für den Hund ist, eine halbe Stunde in der Box oder in einem Zimmer eingesperrt zu sein, weil er sonst tausende von Euro Schaden anrichten könnte, aber ein Leben mit Maulkorb und ohne Freilauf ist ok...

    Aber das ist wohl jetzt ein bisschen OT.

    Zitat

    Was waren das für Tabletten? Das einzige, was zumindest Veganer wirklich supplementieren müssen, ist B12. Da sind mir persönlich aber vegane Zahnpasta mit B12, Tropfen o.Ä. lieber als Tabletten.

    Ist ganz normale Zahnpasta nicht vegan??? Welcher Inhaltsstoff ist denn tierisch? :???:

    Ich halte mich ja normalerweise von solchen Themen fern, weil mich der missionarische Touch nervt, aber heute habe ich hier doch mal reingeschaut.
    Im Moment beschäftige ich mich mit der Thema Kinderernährung (unser Söhnchen ist 7,5 Monate alt und hat vor etwa zwei Monaten mit fester Nahrung angefangen). Ich selber esse kein Fleisch, mein Mann sehr gerne (der würde als Südamerikaner wohl enterbt werden, wenn es nicht so wäre, haha). Als Kompromiss wird unser Sohn wenig Fleisch (max 1x pro Woche) und nur aus guter Haltung bekommen. Wir kaufen direkt vom Bauern aus Weidehaltung (auch Schweine und Hühner), der auch im örtlichen Schlachthaus schlachtet. Keine Intensivmast, keine langen Transportwege etc. Ob das besser oder schlechter ist als in Brasilien angebaute Sojabohnen muss jeder für sich entscheiden.

    Ich weiss ja nicht, ob das noch besser wird, aber ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass unser Sohn auf vorgegebene Mengen bestimmter Nahrungsmittel wie z.B. Linsen/Bohnen alternativlos angewiesen wäre. Ich glaube, er ist ein relativ durchschnittliches Kind und nicht besonders mäkelig, aber er hat doch schon eine Vorstellung davon, was er mag und was nicht.

    Ich kann verstehen, dass Veganer sehr viel Aufwand um die Nahrungsaufnahme betreiben, aber ich finde es ehrlich gesagt etwas befremdlich, sich deswegen vom Partner zu trennen oder die Partnerwahl auf andere Veganer zu beschränken. Unsere Partnerschaft hat viele andere Werte, die nichts mit der Ernährung zu tun haben, und so viel Toleranz für die Entscheidung des Anderen müsste doch eigentlich da sein.

    Für alle, die bei (manchen) Gesundheitsthemen verunsichert sind: das ist vollkommen normal und richtig. Selbst spezialisierte Tierärzte sind manchmal nicht sicher. Das ist einfach so, weil der Organismus komplex ist und die allermeisten gesundheitlichen Probleme nicht mit "A -> B" gelöst werden können.
    Im Gegenteil - sich selbst hinterfragen sollten wohl eher die, die bei wirklich jedem Thema eine Antwort haben.

    Ansonsten kann ich kiki da nur zustimmen, am meisten nerven die Missionare.

    Nein, nicht wirklich, aber ich kann verstehen, was Du meinst.

    Ich habe früher (während des Studiums und der Doktorarbeit) sehr viel mehr mit meinem Hund gemacht, inklusive regelmässig Hundeplatz. Jetzt ist mein Leben ein bisschen anders, ich habe Arbeit, Familie mit kleinem Kind, Hunde und Pferd unter einen Hut zu bringen. Ich kann einfach nicht mehr so viel Energie in die Hunde investieren wie damals, als es nur Babur und ich waren.
    Das ist aber auch ok so, ich habe die Hunde nach diesen Kriterien ausgewählt. Ich brauche nicht mehr den schwierigsten Hund, mit dem ich grade noch klarkomme (obwohl mir das früher sehr viel Spass gemacht hat, auf dem Platz zu arbeiten). Meine Hunde können auch mal einfach den Tag mit in den Stall kommen oder am Wochenende mit der Familie zum Campen und Wandern. Man kann auch mal beim Spazierengehen mal aufs Kind achten, ohne dass die Hunde gleich weg sind oder Quatsch machen.

    Ich bin ein grosser Freund davon, dass angehende Hundehalter ehrlich mit sich sind, was sie leisten können und wollen. Es gibt Hunde, die mit Mitlaufen zufrieden sind und es gibt solche, mit denen das ein Desaster ist ynd die sehr viel mehr Zeit und Energie brauchen.

    Aber obwohl ich gerne hier lese würde ich ehrlich gesagt niemals mit einem ernsthaften Problem (welche wir zum Glück nicht haben) hier posten. Ich habe das jetzt ein paarmal mitverfolgt, wie solche Threads vor die Wand gefahren und die Halter übel angegangen werden, ohne dass viel nützliche Ratschläge dabei rumkommen oder das Problem gar gelöst wird. Nein Danke.

    So ein Schmarrn, hier sagt doch keiner "sofort weg mit dem Vieh". Ich unterstelle jetzt mal dass wir alle, die regelmässig hier posten, Hunde prinzipiell sehr gut leiden können und auch Verständnis für Verhaltensprobleme haben.

    Aber das Verhalten dieses Hundes - aus welchem Grund auch immer - ist so gefährlich, dass die Halterin Angst hat, dass der Hund sie selbst oder das Baby ernsthaft verletzt. Die Alternativen für einen solchen Hund sind nicht gerade üppig, vor allem wenn in den nächsten 4 Monaten was passieren muss.
    Da fragt man sich schon, ob es im Sinne des Hundes ist, ihn noch mal in ein sehr ungewisses Schicksal abzugeben.

    Wie ja wohl auch alle HSH-Vereine bestätigt haben ist so ein Hund eben unglaublich schierig zu vermitteln. Im Tierheim München z.B. sitzt ein Owtscharka (Spiky), der dort schon seit mindestens fünf Jahren ist. Ob dem Hund damit gedient ist lassen wir mal dahin gestellt...

    Zitat

    Ja-Nein-System wird ja in der Lehre von Fichtlmeier betont angewandt. Ist grundsätzlich nicht schlecht, aber es hängt sehr stark von der genauen Ausführung ab. Es besteht die Gefahr, dass es viel zu strafbetont ist, also viel zu viel Nein gegenüber wenigen Ja.

    Ich war jahrelang bei Fichtlmeier auf dem Hundeplatz. Er lehrt ganz sicher nicht das ständige "Nein" und wenige "Ja". Wer das von Fichtlmeier mitnimmt hat es nicht verstanden. Mit dem binären System (Ja/Nein, roter Bereich/ grüner Bereich) ist gemeint, dass der Hund kein "vielleicht", keine Grauzonen, versteht.
    Bei Fichtlmeier auf dem Platz geht es sehr positiv zu, und ich habe nirgends sonst so motivierte und mit Freude arbeitende Hunde gesehen (meinen eigenen eingeschlossen). Einer der Standardsätze war "san's freundlich zum Hund".