Beiträge von Regula

    Der offizielle Weg für Hunde, bei denen Zweifel an der Rassezugehörigkeit besteht ist ein phänotypisches Gutachten eines vereidigten Sachverständigen. Das Problem ist, dass es schwierig ist, so ein Gutachten vor der Einfuhr anfertigen zu lassen, weil es soviel ich weiss keine anerkannten Gutachter im Ausland gibt. Eine Möglichkeit wäre, den Hund erst mal "zu Besuch" einzuführen. Hunde, die unter das Einfuhrverbot fallen, darf man bis zu 4 Wochen vorübergehend nach Deutschland mitbringen. In der Zeit kann man dann auch ein Rassegutachten erstellen lassen, wenn es nötig ist.

    Ich würde aber auch sagen, dass es mit Deinem Hund (zumindest anhand der Bilder hier) keine Problem geben dürfte.


    Sieh das Ganze doch mal von der anderen Seite. In einem grösseren TH kommen an jedem Besuchstag dutzende von Menschen, die sich für diesen oder jenen Hund interessieren und Fragen stellen. Die wenigsten davon sind ernsthafte Interessenten für irgendwas, der Grossteil kommt nur zum "Tiere schauen" und verschwenden die Zeit, die besser für die Versorgung der Tiere und ernsthafte Interessenten genutzt werden könnte.
    Dazu kommt, wie hier in einem Beispiel genannt, dass z.B. Kandidaten nicht öfter als ein-, zweimal zum Kennenlernen kommen können, weil sie weiter weg wohnen. Es bleibt den TH Mitarbeitern also oft gar nicht viel anderes übrig, als unter Zeitdruck eine Entscheidung zu fällen. Als Kriterien bleiben halt dann nur noch 1) der persönliche "erste Eindruck" und 2) feste Auswahlkriterien.
    Bei strengeren Auswahlkriterien fällt manchmal ein geeigneter Kandidat durchs Raster, ohne Frage. Aber wie gesagt, bei der Vermittlung von relativ jungen, unkomplizierten Hunden gibt es eigentlich immer deutlich mehr Interessenten als Hunde. Das sind nicht die Hunde, die jahrelang im TH Zwinger sitzen,eigentlich fast egal, wie streng die Kriterien sind.


    In meinem Fall kannten mich die TH-Mitarbeiter schon als zuverlässigen Gassigänger und waren wohl sehr viel eher dazu bereit, die Auswahlkriterien auch mal gut sein zu lassen. Wenn ich einfach eines Tages angekommen wäre und unter den genau selben Umständen den selben Hund hätte haben wollen, keine Ahnung ob sie ihn mir vermittelt hätten.

    Der Hund, der an die Omi vermittelt wird und nach drei Jahren zurückkommt hat im allerbesten Fall drei Jahre gut gelebt und kommt drei Jahre älter als gut gepflegter, gesunder Hund wieder zurück in die Vermittlung. Im deutlich häufigeren Fall hält die "Omi" so lange wie möglich am Hund fest und wenn es wirklich gar nicht mehr geht kommt der Hund als Senior mit Problemen wider zurück, weil sie es finanziell und/oder körperlich wirklich gar nicht mehr schafft. Gammelige Zähne, oft viel zu fett, schlecht eingestellte Gesundheitsprobleme (Herzprobleme, Diabetes, ...), Probleme mit der regelmässigen Medikamentengabe etc etc. - alles nicht ungewöhnlich. Und dann liegt es am TH, den Hund wieder halbwegs fit zu kriegen und als Senior noch mal zu vermitteln.

    Ich bin das Geschimpfe auf Tierheime ein bisschen leid. Das ist überhaupt nicht die Erfahrung, die ich gemacht habe (drei Hunde aus TH/Tierschutz).
    Mein erster Hund war aus einem (Grosstadt)Tierheim, dessen Mitarbeiter als "schwierig" bei Vermittlungen galten. Ich konnte problemlos meinen Hund übernehmen, obwohl ich Studentin mit unsicherer Zukunft war, zur Miete gewohnt habe und mit dem Hund auf die Hilfe meiner Mutter angewiesen war.

    Ich war lange Zeit Gassigeherin in diesem TH, bevor ich meinen Hund mit nach Hause genommen habe. Was da tagtäglich für Leute durch die TH-Türen kamen, und was die für Ansprüche an die TH-Mitarbeiter gestellt haben, das kann man sich gar nicht vorstellen. Und was man von diesen Leuten gehört hat, aus welchen Gründen sie angeblich keinen Hund bekommen haben, das war noch viel abenteuerlicher. Klar sagt kein TH-Mitarbeiter "Sie bekommen keinen Hund, weil Sie mir total unsypathisch sind", aber es sagt auch keiner "ich habe keinen Hund bekommen, weil ich mich wie ein Idiot benommen habe". Wenn jemand schon reinkommt mit der Einstellung, dass das TH ja eigentlich froh sein muss, dass man ihnen einen Hund "abnimmt", und die Mitarbeiter entsprechend behandelt, dann muss man sich über das Misstrauen seitens der Mitarbeiter nicht wundern.
    Ich sage nicht, dass TH Mitarbeiter heilig und unfehlbar sind, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man misstrauisch wird, wenn man jeden Tag zig-mal mit solchen Leuten umgehen muss.

    Die Wahrheit war wohl (zumindest zur der Zeit, als ich meinen Hund übernommrn habe), dass es grade bei der Vermittlung von relativ unkomplizierten Hunden keinen Mangel an Interessenten gab. Da konnten sich die TH-Mitarbeiter meistens den besten Kandidaten frei auswählen und die Hunde waren eigentlich sehr schnell wieder weg. Bei den schwierigeren Hunden, die schon lange im TH lebten, waren 90% der Interessenten komplett ungeeignet, und das war nicht nur weil sie ein gewisses Alter oder keinen eigenen Garten hatten. Meistens war es komplette Selbstüberschätzung und kein Interesse an dem, was die TH-Mitarbeiter über den jeweiligen Hund zu sagen hatten -weil man "Hundeerfahrung" hat und eh alles besser weiss.

    Ich weiss, dass immer wieder die Kombination älterer Mensch / älterer Hund angepriesen wird. Das scheint auf den ersten Blick auch logisch, kann aber auch total in die Hose gehen. Viele älteren Menschen sind eh schon mit dem Tod und den medizinischen Problemen von Partnern, Freunden und Bekannten konfrontiert und tun sich deshalb doppelt schwer, wenn auch noch die vierbeinige Bezugs"person" Probleme hat und evtl nicht mehr viel Zeit miteinander bleibt. Die medizinische Versorgung eines alten Hundes kann aufwändig und teuer sein, was nicht Jeder, insbesondere nicht jeder ältere Mensch hinkriegt.

    Ich habe nur erwachsene Hunde aus dem TH / Tierschutz. Mein erster Hund was 7 als ich ihn übernommen habe, der zweite 2,5 und Nova 1,5 Jahre alt (wobei mir 1,5 schon fast zu jung ist).
    Man muss doch bei einem erwachsenen Hund gar nichts "ausbügeln", sondern nur den Hund sorgfältig aussuchen, der gut zur eigenen Lebenssituation passt. Natürlich wird man nicht glücklich wenn man als extrovertierter Stadtbewohner einen ängstlichen Hund mit Deprivationsschäden übernimmt und meint, das ändert sich dann schon alles. Aber das kann man bei einem erwachsenen Hund doch gut einschätzen.

    Bei "meiner" Rasse z.B. kann Unverträglichkeit mit Argenossen schon mal vorkommen. Da ist es sehr angenehm, wenn man weiss, wie der Hund sich nach der Pubertät entwickelt und ob man damit leben kann.

    Welpen sind ja sehr süss, aber ich habe da wenig Ambitionen. Menschenwelpem reichen mir :)

    Das liegt im Ermessen des Tierheims oder Tierschutzvereins, ob sie Dich für einen geeigneten Kandidaten halten. Es ist seitens der Tierschutzvereine eigentlich sehr selten, dass sie die Tiere "nicht loswerden wollen". Viel häufiger ist es, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Interessenten, die den Hund zurückgeben, weil es doch nicht so klappt wie sie es sich vorgestellt haben.

    Grundsätzlich wirst Du bessere Chancen haben, wenn Du zeigst, dass Du einen Plan für die Betreuung der Hunde während Deiner Arbeitszeit hast (Dogsitter, Tagesbetreuung, Nachbarn/Familie, stundenweise mitnehmen, ...). Wenn Dein Plan ist, dass die Hunde 9-10 Std täglich allein sind und "sich gegenseitig Gesellschaft leisten", dann werden die meisten seriösen Tierschutzvereine eher misstrauisch sein.
    Was Du auch immer bedenken solltest - gerade bei einem 'Direktimport' aus dem Ausland - was Du tust, wenn der neue Hund nicht allein bleiben kann, bellt, die Wohnung zerstört, unsauber wird, oder wenn die Hunde sich doch nicht so gut wie erwartet miteinander verstehen. Das weiss man ganz einfach oft bei Auslandshunden gar nicht vorher.

    Die Tierheime und Tierschutzvereine mit denen ich bisher Kontakt hatte (drei Hunde aus drei verschiedenen Vereinen) lassen eigentlich alle mit sich reden, wenn sie das Gefühl haben, dass der Interessent realiatisch ist und einen Plan hat für den Fall, dass die Dinge nicht so laufen wie ursprünglich vorgestellt.

    Kleine Warnung noch: Es ist immer möglich, einen Verein zu finden, der einem ohne weitere Fragen einen Hund aus dem Ausland ankarrt und verkauft. Oft hat das mit Tierschutz leider wenig zu tun. Man kann von solchen Vereinen auch keine Unterstützung erwarten, wenn etwas schiefläuft. Es gibt viele, viele Geschichten von Leuten, deren Hund absolut nicht der Beschreibung entsprach und der Verein hatte das Interesse verloren, sobald die "Schutzgebühr" gezahlt war. Dann doch lieber einen seriösen Verein wählen, der evtl vor der Vermittlung ein paar unbequeme Fragen stellt.

    Hab diesen Thread jetzt erst gesehen - vielen Dank fürs Markieren ;).

    Ja, ich lebe mittlerweile auch schon seit acht Jahren hier (Alberta), vier davon mit einem Kanadier verheiratet.
    Ich bin damals wegen eines Jobs gekommen ("nur für zwei Jahre, dann geh ich wieder heim") und geblieben :). Meinen damaligen Hund habe ich aus Deutschland mitgebracht und nach dessen Tod zwei Hunde hier aus dem Tierschutz übernommen.
    Unsere Kinder werden wohl hier aufwachsen und zur Schule gehen. Ich kann nicht viel zum Schulsystem sagen, unser Grosser ist erst drei. Aber in der vielfach diskutierten Pisa-Studie schneidet Kanada soviel ich weiss Jahr für Jahr besser ab als Deutschland und auch die Unis (ich arbeite an der Uni) sind von der Ausbildungsqualität durchaus vergleichbar.

    Ja. Und das kann man nicht verstehen, wenn man nicht mal eine Zeitlang wirklich im Ausland "gelebt" hat, im Sinne von auf eigenen Beinen stehend gearbeitet, gewohnt, Kontakte gepflegt usw. Die Mentalitäten sind anders, der Umgang, die Sprache. Gerade beim Thema "Kritik" anbringen oder diskutieren. Im englischen wird oft sehr beschönigt und dann hauen die mal einen Satz raus, wo man nur schlucken kann.
    Das Problem ist, dass man das selber nicht kann. Auch nicht nach einigen Jahren. Weil die Feinheiten der Kommunikation lernt man von Kindesbeinen an. Das kann man nicht aufholen und daher "eckt" man immer ein wenig an.

    Hier in Schottland sind vor allem die Polen unbeliebt. Deutsche dagegen werden recht offen empfangen. Aber klar - Vorurteile gibt's jede Menge.

    Was die Hundehaltung angeht - ich freunde mich mit dem Gedanken an eine Kastra an für unseren Rüden. Er wird bald 2 und es wird ihn nicht umbringen. Ich will einfach ein DogCare als Plan B nutzen können. Die Leute an unserer Stammstrecke haben sich an uns gewöhnt und sagen nichts mehr, seit sie sehen, dass Felix wirklich gut hört (typisch deutsch, so ne Erziehung, ne? |) ).

    Was ich mich frage: in welchem Umfeld lebt ihr da? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber Miete und solche Kommentare - kann es sein, dass es ein eher "bildungsfernes" Umfeld ist?
    Wir haben das Glück, in einem wirklich "guten Viertel" zu leben. Ich glaube, das macht ganz viel aus.


    Das kann ich zu 100% unterschreiben. Ja, ich habe mich anfangs auch schwer getan mit den Feinheiten der Kommunikation, grade mit Kritik. Man spricht zwar die Sprache, aber die Regeln der Kommunikation muss man sich trotzdem hart erarbeiten. Eigentlich alle Deutschen, die ich hier kenne, haben genau die selben Probleme. Das ist Sch***** am Anfang, aber ich finde, man baut dadurch auch Vorurteile ab.

    Es gibt halt gewisse Regeln im Umgang. Kanadier sind oft sehr empfindlich gegenüber Kritik, wenn man sich nicht gut kennt. Wenn man Dein Beispiel nimmt - in einen Laden zu gehen und mit der Verkäuferin ein Gespräch zu führen dass crates schlecht sind, das ist einfach keine gute Idee. Ich denke, diese Situation hätte ich einfach mit einem "No Thanks" oder von mir aus auch mit einem (positiv belegten) "you know what, we are SO lucky our dog is really well behaved. We don't really need a crate at this time, thank you though" aufgelöst. Wenn man anfängt zu diskutieren, dass das in Deutschland alles ohne crate geht wird das als direkte Kritik am Gastland gesehen. Solche Diskussionen kann man allenfalls führen, wenn man jemanden länger und gut kennt, der weiss, dass man sich in Kanada wohl fühlt.
    Ich finde, der Umgangston unter Fremden ist hier deutlich freundlicher. Ich weiss das mittlerweile sehr zu schätzen. Man kann das als "falsche Freundlichkeit" sehen, wenn man einen direkteren Umgangston gewohnt ist, oder man kann es einfach als angenehme, aber unverbindliche Freundlichkeit sehen. Wenn hier z.B. jemand fragt "How are you?", dann sagt man IMMER " good", auch wenns einem dreckig geht. Das kann man "falsch" oder "unehrlich" finden, aber das ist einfach so. Derjenige der fragt will gar keine "ehrliche" Antwort.
    Mein Mann z.B. tut sich im Gegenzug manchmal sehr schwer mit deutscher/schweizerischer /holländischer "Direktheit"/"Ehrlichkeit". Wir haben auch z.B. eine amerikanische Bekannte, die ein Jahr lang in Holland war. In einem Kleidergeschäft in Amsterdam hat ihr mal eine Verkäuferin gesagt, dass sie abnehmen muss, um in die Kleider zu passen, die dort verkauft werden. Die regt sich jetzt noch (Jahre später) darüber auf. Das wäre hier in Kanada so unhöflich, dass die Verkäuferin dafür wahrscheinlich gefeuert würde.
    Wenn Du mal ein bisschen Abstand nimmst und Dir überlegst, dass Du schon auf viele der deutschen Forummitglieder übermässig kritisch wirkst, dann wundert es mich nicht, dass das für Kanadier nur noch als Meckern rüberkommt, auch wenn das gar nicht so gemeint ist.

    Was die Hundehaltung angeht gibt es denke ich nur sehr, sehr wenige Länder, in denen Hunde denselben Stellenwert haben wie in D/Ö/CH. Ich denke, wenn man irgendwo anders leben will muss man das einfach so hinnehmen, egal ob man nach Spanien, Thailand oder eben Kanada zieht. Ich habe längere Zeit in Südfankreich gewohnt, dort waren Haltungsbedingungen und z.B. Dinge wie die Qualität der tiermedizinischen Versorgung auch etwas ... anders.
    Persönlich finde ich, dass man sich in Kanada als Hundehalter durchaus seine Nischen suchen kann. Klar nerven manche Dinge. Mich nervt vor allem, dass man an so viele Orte keine Hunde mitnehmen darf. Aber ich habe auch das Gefühl, dass sich manche Dinge zum Positiven verändern, z.B. gibt es hier immer mehr Restaurants und Cafes in denen man mit Hund auf der Terasse sitzen darf. Das war 2009, als ich gekommen bin, noch vollkommen unüblich. Ich bin auch sehr froh, dass ich hier die Hunde halten kann, die ich schon immer wollte ("Listenhunde"), was für mich in D unmöglich war.
    Sogar im dicht besiedelten Vancouver (wir haben Familie dort und sind drum oft zu Besuch) gibt es tolle Gebiete für Hunde wie z.B. die Gegend um Deep Cove / Mt. Seymour / Lynn Canyon (North Shore). Das ist fast alles Freilaufgebiet und sehr enspannt.
    Man muss auch bedenken, dass sich in den letzten zehn Jahren die Hundehaltung in Deutschland sehr verändert hat. In fast allen deutschen Städten herrscht mittlerweile Leinenpflicht und es ist auch in Deutschland oft schwierig, wenn der Hund z.B. jagt oder unverträglich ist.
    Ich denke, da muss man einfach machen, was man für richtig hält und mit seinem eigenen Hund ein positives Vorbild sein. Es kommt deutlich besser an, wenn Leute sehen, dass ein unkastrierter Hund (oder wie in unserem Fall ein "Pit Bull") gut hört und keinen Ärger macht als zu versuchen, Rechte einzufordern.

    Was das Mieten mit Hund angeht ist das wohl eine Frage von Angebot und Nachfrage. Bezahlbahre Mietwohnungen in Vancouver zu finden ist ja sowieso schon sehr schwierig, wieso sollte der Vermieter das zusätzliche Risiko eines Hundes auf sich nehmen? Auch das ist in D aber nicht anders - jeder, der schon mal in München mit Hund (oder auch ohne) eine Wohnung gesucht hat kann davon ein Lied singen. Ich bin hier in Calgary viermal mit Hund umgezogen, zweimal davon mit "Kampfhund". Es hat zwar etwas länger gedauert, was zu finden, aber geklappt hat es trotzdem immer.

    Klar gibt es auch in Kanada Dinge, die nerven. Aber ich denke, am Ende muss man sich halt entscheiden, ob man hier oder dort zu Hause sein will und dann auch eine positive Einstellung entwickeln. Am schwersten tun sich m.Mn. nach die, die jahr(zehnte)elang einreden, dass im Heimatland alles besser ist und dann aus allen Wolken fallen, wenn sie zurückgehen, weil alles doch nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt haben.

    Ich hab das heute zum ersten Mal gelesen. In Österreich sind jetzt öffentliche private Tierverkäufe (Online, Kleinanzeigen, Aushänge un Supermarkt etc) verboten. Nur noch registrierte Züchter, Händler und Tierheime / Tierschutzvereine dürfen Tiere anbieten.
    Nicht-öffentliche Verkäufe (z.B. Aushänge im Verein, Mundpropaganda) sind weiterhin erlaubt.

    http://<br>http://www.pferderevue.at/?id=2500%2C5548234%2C%2C
    (Ist zwar aus der Pferderevue, gilt aber auch für Hunde & Katzen)

    Bin mal gespannt, was das für Auswirkungen haben wird. Ich weiss ja nicht, ob das Unterstützen von Händlern der richtige Weg ist...

    Die Situation, dass Hunde nichts mit ganz kleinen Kindern anfangen können, ist ja nicht selten.
    Es ist mir nicht so ganz klar, welches Ausmass das in Eurer Familie hat. Ich will hier niemanden dazu überreden, sein Kind zu gefährden, aber wenn es 'nur' darum geht, dass der Hund garstig wird, wenn das Kind ins Körbchen krabbelt oder bedrängt wird, und wenn der Hund ordentlich vorwarnt, dann ist das meiner Meinung nach mit etwas Aufwand zu managen.
    Ich finde, man muss sich ganz schnell von der Vorstellung verabschieden, dass Hunde und Kinder von Anfang an "beste Freunde" sind und dass man beide ganz entspannt miteinander machen lassen kann. So wie ich das einschätze sind die wenigsten Hunde so.

    Unser Sohn ist jetzt 3 (und Kind #2 ist unterwegs). Meine Hündin hat Nerven wie Drahtseile, aber mein Rüde war auch unsicher, vor allem in der Zeit als das Söhnchen langsam mobil wurde (Krabbeln / wackelig laufen). Wir haben von Anfang an deutliche Grenzen gezogen - Bereiche bestimmt, in denen die Hunde in Ruhe gelassen werden, der Rüde wird nicht umarmt, Hundespielzeug und Kinderspielzeug wird getrennt, dem Kind wird kein Essen weggenommen, der Hund wird aus Situationen mit frontalem Konflikt (Hund / Kind auf Augenhöhe) abgerufen, Hunde werden nicht 'verfolgt' wenn sie weggehen, mit Kindergittern trennen, etc. etc.
    Klar war das eine Zeit lang sehr anstrengend, aber zumindest für uns kann ich sagen, dass die anstrengendste Phase vielleicht so 9-12 Monate dauerte und es danach deutlich besser wurde. Ich bin mir auch sicher, dass unser Sohn langfristig davon profitiert, mit Hunden aufzuwachsen und zu wissen, dass man mit Hunden halt nicht alles machen darf. Er geht auch z.B. nicht auf fremde Hunde zu um sie zu streicheln, was mir ganz recht ist. Unser Sohn hat schon sehr früh beim Füttern mitgeholfen und macht das mittlerweile fast alleine (holt Hundefutter, schickt die Hunde an die Schwelle zur Küche, stellt die Näpfe hin und schickt die Beiden einzeln zum Fressen). Er macht auch z.B. schon einfache Apportier- und Suchspiele mit den Hunden im Garten (absetzen, warten lassen, Apportel verstecken, Hund schicken und Apportel gegen Futter 'tauschen'). Eine 'Autoritätsperson' ist er natürlich nicht, aber alle Beteiligten haben Spass dabei und das Verhältnis bessert sich stetig.

    Wie gesagt, es kommt natürlich immer drauf an, wie Euer Hund drauf ist und wieviel Management Ihr betreiben könnt/wollt. Wenn Ihr das Gefühl habt, dass der Hund wirklich gefährlich für das Kind ist würde ich da auch keine Experimente machen.
    Falls Ihr Euch wirklich für die Abgabe entscheidet würde ich mir auch keine Vorwürfe machen, in manchen Situationen ist das einfach die beste Lösung.
    Ich denke, falls Ihr die Hunde abgeben wollt würde ich erst mal bei rassespezifischen Vereinen (z.B. RR in Not) anfragen. Die bieten soviel ich weiss auch Vermittlungshilfe an. Ich würde das lieber mit Unterstützung eines Vereins machen und mich von ebay Kleinanzeigen u.ä. fernhalten - zuviele Spinner...
    Ganz ehrlich, ich würde an Eurer Stelle aber auch davon ausgehen, dass eine Vermittlung nicht ganz einfach wird. Zwei ältere grosse Hunde (nur zusammen?), mindestens einer davon nicht ganz einfach, das könnte eine Weile dauern, bis sich da jemand geeigneter findet.

    Ich sehe da noch ein ganz anderes Problem. Was, wenn anwaltlich, gerichtlich,behördlich, usw. alles geklärt ist, dass dein Hund wirklich ungefährlich und erlaubt ist, der Nachbar das aber nicht akzeptieren will, weil er grundsätzlich Angst hat? Wer sagt, dass der nicht auf dumme Gedanken kommt? Ich sehe die Situation mit ganz unguten Gefühlen... Daher sind freundliche Gespräche mit einer gewissen Kompromissbereitschaft gar nicht verkehrt. Du zeigst, dass du seine Sorgen ernst nimmst und nichts Böses möchtest. Ein Sichtschutzzaun ist doch ein super Angebot.


    Das schliesst sich meiner Meinung nicht gegenseitig aus. Man kann ja trotzdem freundlich zum Nachbarn sein.
    Aber man steht einfach auf einer ganz anderen Ebene, wenn man mit einem Hund, der so ausieht, schon mal keine Angst vor dem Ordnungsamt haben muss.