Beiträge von Regula

    Das ist ja nicht nur tierschutzrechtlich relevant. Was wollen die denn z.B. mit dem Mist machen? Dir Nachbarn werden sich bedanken, wenn die einen Misthaufen anlegen...
    Und ja, 150qm sind viel zu wenig. Hab grad nachgeschaut, ein Pony hat 0,7 Grossvieheinheiten. Als Richtlinie gilt (kommt ein bisschen auf die Fläche an) 1,5 - 2 Grossvieheinheiten pro Hektar.
    2 Ponys = 1,4 GVE, entspricht so der Größenordnung von 0,8ha (8000qm).

    Mein erster Hund war auch sehr unverträglich (mit Beschädigungsabsicht). Das ist eine schwierige Situation, die man da zu navigieren hat, vor allem, wenn die Besitzer das nicht bewusst wollten.
    Viele Hundehalter haben Spass dran, sich draussen mit anderen zu treffen, vielleicht eine Strecke miteinander zu gehen, ein bisschen zu quatschen. Das fällt halt dann alles weg. Wenn es vorher ging und dann auf einmal nicht mehr ist es natürlich noch enttäuschender.
    Manchmal muss man sich aber an dem orientieren, was der Hund ist und nicht an dem, was man erwartet und sich gewünscht hat. Die wenigsten, die sich einfach einen unkomplizierten Familienhund als Begleiter gewünscht haben, haben sich vorher ernsthaft mit Agression beschäftigt.

    Aber - so unglaublich das auch klingt - es hat auch gute Seiten. Man beschäftigt sich ganz anders mit einem Problemhund, man wird toleranter und geduldiger, und früher oder später findet man einen lebbaren Weg. Würde ich noch mal sehenden Auges "so einen" Hund übernehmen? Hmmm, wahrscheinlich nicht. Aber ich möchte die Zeit mit ihm auch nicht missen.

    Wenn Ihr schon so viele Halter von gut erzogenen HSH in der Gegend habt, können die Besitzer sich nicht mal mit denen treffen?
    Ansonsten fürchte ich, dass alles erziehen, trainieren und sozialisieren letzten Endes nur auf Management herausläuft. So, wie das klingt wird man diese Hündin nicht grundlegend in ihrem Verhalten und in ihrer Motivation ändern können...

    In der Karibik gibt es mehrere AVMA (American Veterinary Medical Association) akkreditierte tiermedizinische Fakultäten - St. Matthews auf Grand Cayman, St. George auf St. Kitts, Ross in den West Indies und ich glaube Puerto Rico hat auch eine (da schicken die reichen Amerikaner ihre Kinder zum studieren hin, wenn sie nicht gut genug für eine der grossen US Unis sind).
    Die sollten auf jeden Fall eine Kotprobe untersuchen und eine Empfehlung abgeben können.

    Ja, das war eigentlich der Staffordshire Bull Terrier. Aber Listenhunde sind doch eh alle das selbe ;)
    Ansonsten sehe ich das genau so wie Du.

    Aaah, zu früh abgesendet.
    Der Sport, der sich so ein bisschen herauskristallisiert ist weight pulling. Der wird in der entsprechenden Gewichtsklasse praktisch von Pit Bulls beherrscht.

    Die Leute mit Pit Bulls, die ich kenne, bleiben meist unter sich, weil sie ja keinem grossen Verband wie dem VDH angeschlossen sind. Es gibt in Osteuropa auch grössere Ausstellungen mit Leistungsveranstaltungen.

    Zitat


    Sonst danke euch beiden für die ausführlichen Antworten.
    Regula: Ja es war genau die Studie die ich meinte. Meinst du also die Hunde bringen einfach einen schwer zu händelnden Trieb mit?

    Schwer zu händeln, nein. Aber Trieb bringen sie schon mit. Anders als der Bullterrier sind Pit Bulls ja in ihrem Ursprung Leistungshunde. Die zugegebenermassen etwas mystische Charaktereigenschaft der "gameness" ist ja das, was den PB ausmacht(e). Das war früher, wenn der Hund in der Pit trotz Erschöpfung und Verletzungen immer noch weitergemacht und nie aufgegeben hat, bis zum Tod. Heute wird das etwas genereller übersetzt und in alternativen Sportveranstaltungen wie z.B. weight pulls umgesetzt.
    Das ist auch der Grund, warum der PB ein so heterogenes Erscheinungsbild hat, ursprünglich war die Zucht in der ADBA (American Dog Breeders Association, der erste Verein, der Pit Bulls registriert hat) eine reine Leistungszucht und der Rassestandard ist sehr grosszügig gehalten (z.B. alle Farben erlaubt). Hauptsache "game".

    Diese Eigenschaft der "gameness" kann sehr nützlich sein - denk z.B. an einen Rettungshund, der im Eisregen in schwierigem Gelände arbeiten muss. Oder ein Jagdhund, der stundenlang nachsuchen muss. Die können nicht (naja, können schon, aber sollten nicht) sagen "mir ist kalt und ich bin müde, ich hör dann mal auf". Gameness im Pit Bull bedeutet, dass der Hund noch den Willen hat, weiterzumachen und den Job zu beenden, wo andere schon längst nach Hause gefahren sind.
    Man kann das aber auch in ganz falsche Bahnen lenken, bewusst oder unbewusst durch Vernachlässigung und nicht artgerechte Haltung.
    Es ist im Grunde eine tolle Eigenschaft, aber man trägt da als Halter halt auch eine gewisse Verantwortung, dem gerecht zu werden.

    Dass Angeber und "Krassos" die falschen Halter sind ist ja eigentlich klar. Meiner Meinung nach hat es den Hunden aber auch nicht gut getan, dass im Gegenzug Tierschützer propagieren, dass PBs alle die liebsten Kuscheltierchen sind. Die Story von der "Kindernanny" z.B. kann ich nicht mehr hören. Ich verstehe, woher das kommt. Wenn einem der Hund verteufelt wird, dann will man ja die guten Seiten aufzeigen und nicht der Gegenseite noch Munition liefern. Es sind keine Monster, aber es sind halt auch Hunde die ernstgenommen werden wollen mit Bedürfnis nach Führung, Auslastung und einem artgerechten Leben.

    Ich finde der Pit Bull ist momentan in einer sehr schwierigen Situation. In seinem ursprünglichen Arbeitsgebiet darf er -
    verständlicherweise - nicht arbeiten. Ein gescheites Leistungszuchtprogramm gibt es praktisch nicht mehr. Die wenigen gescheiten Züchter, die es noch gibt tun alles daran, in der Öffentlichkeit möglichst unsichtbar zu sein. Die meisten Hunde kommen aus irgendwelchen dubiosen Quellen und werden auf Parkplätzen an mehr oder weniger gut meinende Leute vertickt. Und von der "anderen Seite" wird immer erwartet, dass die Hunde nur lieb und geduldig sind.
    Es gibt für mich wirklich keine schöneren Hunde. Die Kraft, der Wille, die Gutmütigkeit, der Humor. Aber es wäre schön, wenn die Situation anders wäre... :(

    Haha, und wer das jetzt alles gelesen hat verdient einen Orden :gold:

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    Danke Kiruna, schade wäre spannend gewesen. Kürzlich einen Pit getroffen, verspielter Junghund, offline im Leinenpflicht-Park, kein bisschen gehört. Besitzerin war schon fast außer Rufweite und ich wusste nicht, wie ich ihr klar machen soll, dass es nett wäre, wenn sie ihren Hund mal von uns wegnehmen können :-/

    Jetzt habe ich ewig gesucht, aber es leider nichtmehr gefunden. Kürzlich habe ich eine Studie gelesen, die auswertet in welchem Zusammenhang Beisvorfälle mit der Rasse stehen und da schneiden die SoKas meistens schon sehr schlecht ab. Woran liegt das? Werden die oft scharf gemacht? Oder einfach weniger gut sozialisiert als der Otto-normal-Labbi oder wird bei einem Beisvorfall mit SoKa immer die Rasse mit aufgenommen, wohingegen es bei einem Nicht-Listi nicht zur dokumentation der Rasse kommt?
    Die Studie war aus den USA, da ist es ja alles nochmal anders als hier und was ich jetzt oben geschrieben hat, bezieht sich natürlcih nicht euch sondern ist eher in die Richtung gemeint, dass evtl einfach die Leute die einen Staff o.Ä. wollen in ein anderes "Muster" fallen.

    Ich hab grade keine Zeit, die Artikel rauszusuchen, aber ixh denke, Du meinst die Studie zu tödlichen Hundebissen des CDC (Center for Disease Control). Dort führen tatsächlich "Pit Bull Type" Hunde und Rottweiler die Liste an.
    Die Studie versucht, nach Häufigkeit der vertretenen Rassen zu berichtigen, und auch dann schneiddn Pit Bull und Rotti immer noch schlecht ab.
    Eine sehr ähnliche Studie aus Kanada zeigt ein komplett anderes Bild. Dort passieren die allermeisten tödlichen Unfälle mit Schlittenhundartigen, und vermehrt mit Gruppen von mehreren Hunden.
    In beuden Studien sind es meistens Kinder, die zu schaden kommen.

    Warum das genau so ist kann man nur spekulieren, aber ich denke schon, dass das mit der Demografue zu tun hat. In Kanada passieren die meisten solcher Unfälle auf Reservaten, wo die Hunde frei und unbeaufsichtigt in Gruppen herumlaufen. Die Hunde haben zwar theorethisch Besitzer, aber das hat mit deutschen Vorstellungen von Hundehaltung relativ wenig zu tun.
    Beim Pit Bull in den USA denke ich, dass es möglicherweise dran liegt, dass diese Hunde stark polarisieren. Vermehrt zwei Gruppen führen solche Hunde dort, junge Männer aus unteren sozialen Schichten und Tierschützer, denen es leid tut, dass so viele in Tierheimen getötet werden.
    Wenn auch die Motive völlig unterschiedlich sind gibt es m.Mn. in beiden Gruppen viele völlig ungeeignete Halter, die vom Führen eines triebigen Hundes (die Bull&Terrier Hunde ja oft sind) keine Ahnung haben. Bei den einen ist es Ego-Vergrösserung, bei den anderen ist es "Tierliebe" und die Einstellung, alle Tiere seien immer nur lieb.
    Man muss einen Hund nicht unbedingt "scharf machen", aber die Kombi aus Trieb hochfahren, Signale verschlafen und keine Kontrolle haben - am besten noch mit Hunden, die zu mehreren gehalten und nicht gescheit ausgelastet werden - reicht manchmal, um Hunde gefährlich zu machen.

    Zitat

    Ich dachte immer alle Kat.1 Hunde die ich hier sehe sind "illegal"

    Edit: Sind die Hunde dann auch Leinenpflicht/Maulkorb-befreit?

    Es gibt prinzipiell die Möglichkeit einer Erlaubmnis, nur bekommt die keiner. Das hat soviel ich weiss juristische Gründe, pauschale Verbote können nicht so leicht erlassen werden wie Auflagen.
    Prinzipiell ist ein Kat.2 Hund in Bayern nach dem WT wie jeder andere auch, also auch in Freilaufgebieten von Leinen- und MK-Pflicht befreit. Allerdings haben die einzelnen Gemeinden schon etwas Spielraum, können z.B. höhere Steuern erheben. Ob die extra Leinen-/MK- Auflagen machen können für Hunde mit bestandenem WT weiss ich nicht, könnte es mir aber vorstellen.