Naja, natürlich weiss man weder bei einem erwachsenen Tierschutz-Hund noch bei einem Welpen immer zu 100%, was man bekommt. Ist halt ein Risiko bei einem Lebewesen. Bei Kindern weiss man ja auch nicht, wie sie mal werden. Bei einem Hund kann man wenigstens bei der Auswahl halbwegs steuern, in welche Richtung es gehen soll.
Aber dass ein Welpe dieses amorphe Wesen ist, das man sich formt, wie man es braucht, ist eine Illusion. Auch hier die Parallele zu Kindern (damit habt Ihr ja mehr als genug Erfahrung
) - jeder kommt schon mit einer Persönlichkeit auf die Welt.
Hunde sind aber erstaunlich anpassungsfähig. Natürlich passt nicht jeder Hund in jedes Leben, schon gar nicht in so einen Trubel, wie Kinder ihn nun mal machen. Aber es gibt viele Halter und Hunde, die nie auch nur eine Minute eine Hundeschule besucht, Erziehungsbücher gelesen und Hundeforen befragt habe und trotzdem sehr glücklich miteinander sind. Ich bin da sehr viel weicher geworden. Mit meinem ersten Hund war ich auch auf dem Hundeplatz und wollte alles richtig machen. Meine jetzige Hunde sind sehr viel weniger gehorsam, die machen nicht immer sofort Platz wenn man ss ihnen sagt, und machen auch mal Quatsch. Aber wir haben uns gut miteinander arrangiert, die wichtigen Dinge (Stop und Rückruf) funktionieren.
Ja klar kann man erwachsene Hunde noch erziehen. Allerdings ist jeder Hund, ob jung oder alt, nur bis zu einem gewissen grad "erziehbar". Es macht keinen Sinn zu versuchen, einem Border Collie den Hütetrieb oder einem Beagle den Sputlaut wegzuerziehen. Unter Kontrolle bringen, ja, weg erziehen eher nicht. Deshalb würde ich nie einen Hund übernehmen mit einer Eigenschaft, die ich absolut nicht will (nach dem Motto "das geht schon, mit viel Liebe und Konsequenz"). Ich habe das früher mal anders gesehen und dachte, man kriegt alles hin, wenn man nur hart genug dran arbeitet und kompetent ist. Ich wurde aber von meinem alten Hund eines besseren belehrt.
Zur Erstausstattung kann ich nur sagen, kauft nicht zu viel. Es wird für Hundehalter viel Marketing betrieben, aber letztendlich reichen Halsband/Geschirr, Leine, zwei Schüsseln für Futter und Wasser, Futter von guter Qualität, und irgendein Sicherungssystem fürs Auto. Alles andere kann man kaufen wenn der Hund mal da ist und man merkt, dass es gebraucht wird. Nicht mal ein Bett braucht man unbedingt, man kann auch einfach eine alte Decke von den Kindern nehmen (meine Hunde lieben z.B. die alte Kindermatratze und Yogamatten mehr als ihr eigenes Hundebett).
Zur Box wirst Du hier verschiedene Meinungen hören. Vielen ist der Gedanke unangenehm, den Hund in eine Box zu sperren, und das ist eigentlich auch verständlich.
Wir haben eine Flugbox, die die Hunde als Rückzugsort nutzen. Die ist offen und das ist ihre Höhle und absolute Tabuzone für unseren Sohn. Dort werden sie 100% in Ruhe gelassen. Das ist vor allem für Max nützlich, der z.B. bei Gewitter nervös wird und sich dort verkriecht.