Hier werden ja auch alle Hunde grundsätzlich kastriert aus dem Tierschutz abgegeben. Das kann man gut finden oder blöd, und man weiss nie, wie sich der Hund intakt entwickelt hätte, aber die allermeisten von ihnen führen danach trotzdem ein normales, lebenswertes Leben.
Die Tatsache ist, dass in vielen Ländern die Anzahl ungewollter Tiere so hoch ist, und die Ressourcen so begrenzt, dass das Verhindern von weiterem Vermehren höchste Priorität hat.
Was mir viel mehr Sorgen machen würde wäre die Unsicherheit des Hundes. Für mich wäre das ein absolutes NoGo, vor allem in Kombination mit dem Kind und als Ersthund. Grade mit Kindern würde ich eher zu einem nervenstarken Hund tendieren mit dem man Spass haben und was unternehmen kann, statt erst mal eine Menge Arbeit in Alltagstauglichkeit zu stecken (mit unklarem Ergebnis). Es gibt Hunde, wo die Ängstlichkeit in den Griff zu kriegen ist und es gibt solche, die das Verhalten nie ganz ablegen.
Meiner Meinung nach sollte eines der Kriterien bei der Auswahl eines Hundes mit "Macken" sein, dass man auch kein Problem damit hätte, wenn der Hund genau so bleibt wie zum Zeitlunkt der Übernahme. "Das wird schon" ist ein ganz schlechtes Auswahlkriterium.
Klar kann man hoffen dass es besser wird und dran arbeiten, aber erwarten sollte man nichts.
Ich bin in der Beziehung aber auch ein gebranntes Kind. Als ich mit Anfang 20 meinen ersten Hund aus dem TH holte war ich auch der Meinung, dass mit Liebe, Geduld und konsequenter Erziehung alles möglich ist. Der Hund war sehr unverträglich mit Artgenossen, wir waren jahrelang auf dem Hundeplatz und ich war wirklich engagiert und habe viel dran gearbeitet. Es wurde auch viel besser, aber nie richtig gut. Zum.Glück war das für mich nie richtig dramatisch, aber ich kann mich noch gut erinnern, wieviel Anspannung auf einmal weg war als ich dann Max als Nachfolger hatte...