Beiträge von Regula

    Zunächst mal gibt es für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesetzliche Grundlagen, für die Vereinbarkeit von Hund und Beruf nicht. Damit kann man einverstanden sein oder nicht, aber Kinder haben einfach einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert.

    Ein Chef ist nicht in erster Linie dazu da, nett und verlässlich zu sein und seinen Mitarbeitern ein gutes Arbeitsleben zu verschaffen, sondern um dafür zu sorgen, dass die Arbeit vernünftig und effizient gemacht wird. Ein angenehmes Arbeitsklima kann zwar die Leistung oft verbessern, aber es ist kein Selbstzweck.

    Klar ist es schade, wenn einem.ein solches Privileg entzogen wird, aber ich glaube kaum, dass man bei irgendeinem Chef in so einer Situation mit Anspruchsdenken weiterkommt.

    Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert, wie selbstvertändlich das Mitnehmen von Hunden von Einigen hier eingefordert wird. Wenn ich hier höre, dass man nach anderthalb Jahren als Chef keinerlei Handhabe mehr hat, weil dann ja Gewohnheitsrecht gilt, da würde ich mich als Chef ja von Anfang an niemals drauf einlassen.
    Man ist doch zum Arbeiten eingestellt, das Mitnehmen des Hundes würde ich als reine Kulanz des Chefs sehen. Der Chef muss auch nicht ubedingt erklären, warum er jetzt nicht will, dass die Mitarbeiter Arbeitsplätze rumtauschen.

    Hier bei uns (Kanada) ist das Mitnehmen von Hunden immer noch die absolute Ausnahme. Wenn es Bürohunde gibt, dann sind das meistens die vom Chef selbst. Hier würde einem jeder Chef den Vogel zeigen, wenn man mit einer Anspruchshaltung kommt. Man könnte froh sein, wenn er einen nicht feuert.

    Nehmen wir mal als gegeben, was wir hier zu lesen bekommen. Dann ist das in meinen Augen "anfixen", auf dem Trockenen sitzen lassen und dann melken.

    So ganz unschön und richtig, richtig unter aller Kanone.

    Mir fällt da so einiges ein, was hier lieber nicht geschrieben wird, aber den Hund würde ich ganz sicher nicht für 1,5 kaufen und auch nicht mehr für 750.

    Pffft..


    Genau so ginge es mir auch.

    Was ich tun würde:
    - Stinkefinger zeigen
    - über den Anwalt alles an Kosten erstattet zu bekommen, was geht
    - schlechte Reviews schreiben / im Hunde-Bekanntenkreis erzählen, was passiert ist
    - das Geld und die Gefühle in einen anderen Hund stecken.

    Schade für die Hündin, die so zum Spielball geworden ist.

    Zu dem Beziehungskram will ich gar nichts sagen, das ist nicht mein Bier.

    Aber was die Hunde angeht ist es doch immer so, dass es im Laufe eines Hundelebens, das ja immerhin 10-15 Jahre dauert, bessere und schlechtere Zeiten gibt.
    Wer hat heutzutage schon 15 Jahre lang ein gleichförmiges Leben und immerzu unbegrenzt Zeit für Hunde? Diese Leute gibt es bestimmt, aber viel häufiger ist doch, dass sich im Laufe von 15 Jahren ummer irgendwas ändert: Arbeit, Partner, Finanzen, Wohnsituation, man bekommt ein Kind, oder, oder...
    So ist das halt, wenn Hunde ein ganzes Leben lang bei einer Familie sind, manchmal müssen sie ein bisschen zurückstecken und manchmal bekommen sie mehr als das was sie brauchen.

    Ist halt bei Deinen Hunden recht früh im Leben, aber während Du Dein Leben organisierst sollten die solange ein bisschen Chaos schon aushalten können. Es gibt genug Leute, die allein Hunde halten und das gut schaffen.

    Natürlich gibt es auch systematisches Vernachlässigen, aber das hört sich bei Dir nicht so an.

    Ich würde mir also an Deiner Stelle nicht unendlich viele Sorgen machen, sondern die Kräfte eher darauf verwenden, eine Lösung zu finden mit der Du glücklich werden kannst, wie auch immer die aussieht.

    Unser erster Familienhund war eine Entlebucher Sennenhündin, ein totales Herzchen.
    Und trotzdem fing meine Begeisterung für Molosser und Bull & Terrier schon sehr früh an, ich würde sagen mit ca. 10.

    Mein erster Hund war trotzdem was anderes ein grosser gestromter Mischling, der aussah wie eine Hyäne, wohl mit Schäferhund und Molosser gemixt. Die Entscheidung gegen einen Listenhund fiel in erster Linie weil ich in Bayern wohnte und nicht genau wusste, wie es beruflich weitergeht bei mir. Da war mir die Gesetzeslage einfach zu riskant. Die Entscheidung für Babur war eher aus der Situation heraus, er war mein Gassihund im TH.
    Als er starb und sich abzeichnete, dass ich dauerhaft in Kanada bleibe habe ich mich dann für meine Traumrasse entschieden. Und dann mit Nova gleich noch mal :D.

    Es war auch gut, dass Max so anders ist als Babur es war. Ich habe doch sehr getrauert als Babur starb und hätte mich wohl schwer getan, wenn der "Neue" so ganz gleich ausgesehen hätte.
    Aber der nächste Hund muss glaube ich wieder gestromt sein ;).

    Ein schriftliches Dokument in der Form des Kaufvertrags zu haben ist immer besser als nur Hörensagen.
    Ich wünsche Euch viel Erfolg!!

    Der legale Weg ist immer besser als Mauscheleien. Ist ja nicht so, als sei das nicht alles schon versucht worden.
    An dem Punkt, wo man vom OA eine schriftliche Haltegenehmigung hat kann man wenigstens endgültig entspannen.

    Welche Beweise wären denn zulässig, dass mein Hund kein Listi ist, wenn ich die Eltern nicht kenne?
    Reicht da tatsächlich ein Gutachten? Wie genau und zuverlässig ist dieses?

    @Mikkki Interessanter Gedanke!


    Ein Gutachten eines staatl. vereidigten Sachverständigen.

    @Einstein51 Prinzipiell dürfte das OA bei Verdacht auch von Dir verlangen, dass Du den Beweis erbringst, dass Dein Königspudel kein Listenhund ist. Der Beweis wäre halt nur in Deinem Fall sehr einfach zu erbringen.

    Das passiert bei "normalen" Hunden auch ständig, z.B. beim Mini Bullterrier oder wenn ein Hund als Boxermix gemeldet wird. Da kommt auch erst das OA an und verlangt, dass man beweist, dass der Hund wirklich das ist was der Halter behauptet.
    Wenn der Halter Papiere hat ist die Haltung legal, auch wenn ein MiniBulli z.B. grösser ist als im Standard vorgesehen. Ein Hund muss nicht 100% dem Rassestandard entsprechen, solange er eben Papiere eines seriösen Vereins hat. Dabei müssen explizit auch Papiere eines seriösen Dissidenzvereins anerkannt werden, der VDH hat da kein Monopol (ist z.B. bei American Bulldog und OEB sehr wichtig).

    Hat der Hund keine Papiere muss per Gutachten eines staatl. vereidigten Gutachters geklärt werden, um welche Rasse/Mischung es sich handelt. Das ist natürlich nicht immer 100% richtig, aber so ist es nun mal geregelt. Nach dem Rassegutachten kann das OA ggf. Auflagen machen oder die Haltung verbieten.
    In vielen seriösen THen werden z.B. nach Listenhund aussehende Hunde wie Bullterriermischlinge, oder Cane Corse- Mischlinge, nur mit Gutachten vermittelt. So ist der Fall eindeutig geklärt.
    Es wurden aber wohl auch schon Gutachter aus dem Verkehr gezogen, die eindeutig zu "gutmütig" entschieden haben.
    Auf der Kehrseite ist es aber absolut nicht legal, dass OA-Mitarbeiter (die keine Gutachter sind) selbst über die Rasse entscheiden, oder den Hund z.B. zum Vermessen (im Fall von Minibullis) einbestellen. Wird aber immer mal wieder seitens des OA versucht...

    Das Einziehen von Hunden ist prinzipiell unabhängig von diesem Verfahren. Einziehen kann das OA, um eine akute Gefahr abzuwenden oder das Verbringen des Hundes woandershin zu verhindern. Nicht jeder Hund wird eingezogen, wenn es unklar ist, um welche Rasse es sich handelt. Der Halter hat oft die Möglichkeit, z.B. beim OA Papiere vorzulegen oder auch ein Gutachten einzuholen, während der Hund beim Halter bleibt. Kommt ein bisschen auf die Gemeinde an.

    Wird der Hund tatsächlich eingezogen und kommt ins Tierheim darf er auch dann nicht einfach weitervermittelt werden. Der Halter bleibt erst mal.weiter der Eigentümer, das Tierheim bewahrt ihn nur auf. Der Halter hat dann die Möglichkeit, den Beweis zu erbringen, dass es sich um eine rechtmässige Haltung handelt (z.B. weil es kein Listenhund ist), oder ggf auch vor Gericht gehen. Solche Verfahren können sich aber z.T. monatelang hinziehen, und während dieser Zeit ist der Halter verpflichtet, Tagessätze für die Unterbringung seines Hundes im TH zu bezahlen.
    Viele Halter geben deshalb die Hunde "freiwillig" ab, weil sie den Hund einen monatelangen TH-Aufenthalt ersparen möchten und auch aus finanziellen Gründen.