Ja, meine Hündin Nova (damals anderthalb, ca. 25kg) hat sich auch beidseitig die Kreuzbänder gerissen.
Wir haben sie mit einem alten KBR links übernommen (der uns bei der Vermittling verschwiegen wurde, aber das ist ein anderes Thema). Als sie bei uns war haben wir gemerkt, dass sie nach schnellen Rennen oft dasteht und das Bein hebt. Es wurde dann ein alter KBR links mit schon fortgeschrittener Arthrose diagnostiziert. Während wir noch überlegt haben, was wir tun (weil älter und mit fortgeschrittener Arthrose) hat sie das rechte dann auch noch gerissen.
Wir haben uns dann nach viel Hin- und Herüberlegen, Konsultieren mehrerer orthopädischer Tierärzte und vielen Tränen dazu entschlossen, beide KB gleichzeitig per TTA operieren zu lassen.
Dafür gab es mehrere Gründe. Zum Einen wird bei der TTA nicht die ganze Tibia zersägt, sondern "nur" die Tuberositas tibiae versetzt. Sie ist also ein bisschen weniger invasiv, aber ein grosser Eingriff in die Biomechanik ist es natürlich trotzdem. Zum Anderen hatten wir Angst, dass sich in den mindestens drei Monaten Rekonvaleszenz entweder die Arthrose links deutlich verschlechtert (wenn wir das rechte Bein zuerst hätten operieren lassen) oder rechts deutliche Arthrose bildet (wenn wir das linke Bein zuerst hätten operieren lassen). Sinn und Zweck eigentlich aller KBR OPs ist es ja, die Bildung von Arthrose zu vermeiden.
Die Menisken waren zum Glück ok, so dass wir das Innere des Gelenks in Ruhe gelassen haben.
Das Gabze war auch ein logistisches Problem. Wir mussten für die OP nach Washington fahren (12 Std mit dem Auto von hier), weil hier in der Umgebung keiner TTAs macht. Wir arbeiten auch beide (damals noch Vollzeit), ich habe mir für die OP + Rekonvaleszenz mehrere Wochen frei genommen, aber zweimal hätte mein Chef das wohl nicht erlaubt.
Die ersten Wochen waren schon hart. Wir haben sie viel getragen und dann auch Physio + Unterwasserlaufband angeschlossen. Meine Hündin hat zum Glück eine wirklich positive Persönlichkeit und ein wenig ausgeprägtes Schmerzempfinden. Die wäre einen Tag später auch wieder Eichhörnchen jagen gegangen. Auch hat sie Gott sei Dank genetisch bedingt sehr gute Muskulatur, und dadurch dass wir beide gleichzeitig operiert haben hat sie kaum Muskeln abgebaut.
Auf der rechten Seite hat sich die Heilung dann verzögert, erst nach ca einem halben Jahr war der Knochen halbwegs eingewachsen.
Das Ganze ist jetzt drei Jahre her, mittlerweile ist Nova ca. viereinhalb. Wir machen 1x pro Jahr und nach Bedarf (wenn ich das Gefühl habe, es passt was nicht) Röntgenbilder, und soweit ist alles stabil. Arthrose hat sie natürlich trotzdem in beiden Knien.
Insgesamt ist sie schon eingeschränkt. Am Pferd mitlaufen, Fahrrad fahren und längere Wanderungen ist alles nicht drin. Wir machen all diese Dinge gern, aber Max mitnehmen und Nova daheim lassen ist ja auch unfair. So machen wir halt immer ein eingeschränktes Programm und viele Kompromisse.
Ob ich die OP wie wir sie gemacht haben nochmal machen würde, keine Ahnung. Es jemand anderem so empfehlen würde ich es sicher nicht. Es weiss ja auch keiner, wie es rausgekommen wäre, wenn wir es anders gemacht hätten. Blöd, dass es für ein so häufiges Problem nur unbefriedigende Lösungen gibt. Ich würde mir an Deiner Stelle ein bisschen Zeit nehmen und mich mit mehreren Tierärzten in Verbundung setzen. Viele Tierärzte machen entweder TPLO oder TTA, ich würde mir auf jeden Fall alles anhören und dann entscheiden. Und wenn Du Dir nicht sicher bist, dann würde ich eher die TPLO am 12. absagen und in Ruhe entscheiden, als mich zu irgendwas drängen lassen, weil der Termin schon gemacht ist. Ewig Zeit hast Du natürlich nicht für eine Entscheidung, aber genug, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Beiträge von Regula
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Mein erster Hund war genau so ein Fall, allerdings zum Glück "nur" mit anderen Hunden unverträglich, nicht mit Menschen. Er war auch mein Gassihund im TH, mehrere Male die Woche für >6 Monate, und irgendwann ging es dann auch nicht mehr ohne ihn.
Er hat bis auf ganz wenige Ausnahmen alle anderen Hunde wirklich übelst angegangen und hätte denen auch ernsthaften Schaden zugefügt, wenn man ihn gelassen hätte. Das war anstrengend genug, aber wenn ich mir vorstelle, sein Zorn hätte sich gegen Menschen gerichtet, da hätte ich wohl die Grenze gezogen.
Ich kann absolut verstehen, dass man sich in so einen Hund verkuckt, ich habe meinen Hund sehr geliebt und hätte ihn niemals gegen einen anderen tauschen wollen. Aber ich würd's an Deiner Stelle trotzdem nicht machen.Ob ich ihm vertraue? Ein klares NEIN!
Er macht es einem mit seinen plötzlichen Attacken auch nicht leicht. Aber ich bin mir sicher, dass er zu einem verlässlichen Hund werden kann, wenn man ihm mit Geduld und Konsequenz die Regeln des gemeinsamen Miteinanders erklärt.
Meine Unsicherheit und Vorsicht ihm gegenüber sehe ich nicht als das größte Problem, denn je öfter ich mit ihm arbeiten würde, desto besser könnte ich ihn einschätzen.
Diese Einstellung ist so häufig, und wir kennen alle Wundergeschichten von 'bösen Buben', die mit viel Geduld und Konsequenz zum Traumhund geworden sind. Auch ich habe das bei meinem ersten Hund gedacht - ich hatte auch schon ein bisschen Erfahrung, hatte einen guten Trainer zur Seite, habe wirklich jahrelang auf Hundeplätzen verbracht. Und Vieles ist besser geworden, aber Vieles eben auch nicht.Ich finde es ganz wichtig, sich nicht nur vorzustellen, wie toll doch alles wird wenn man die Probleme erst mal im Griff hat, sondern sich auch zu fragen, ob man mit dem Hund immer noch gut leben kann, wenn sich trotz Geduld und Konsequenz nichts oder nicht viel am Verhalten ändert.
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US Armeeangehörige dürfen auch privat Listenhunde nach Deutschland mitbringen, das ist eine der wenigen Ausnahmeregelungen vom Einfuhrverbot. Die Soldaten dürfen mit ihren Hunden ausserhalb der Base leben. Mit einem privat gehaltenen Listenhund müssen sie sogar ausserhalb der Base wohnen (weiter unten mehr dazu).
Dass US-Veteranen in Deutschland legal Listenhunde einführen und halten dürfen ist mir neu, ich glaube aber nicht, dass das so stimmt. Evtl. als Therapiehunde für PTSD oder so, aber soviel ich weiss unterliegen Veteranen den ganz normalen Gesetzen in Deutschland.
Und dass US Bürger, die normal in Deutschland leben und arbeiten, keine Hundesteuer zahlen müssen ist mir ebenfalls neu. Ich würde mal vermuten, das hat im Fall von @ABAce eher was damit zu tun, dass er (sie?) Angehörige/r eines Armeemitglieds ist.Ganz so easy ist es für US Soldaten mit Pit Bulls übrigens auch in den USA nicht. Auf den allermeisten Bases ist das private Halten von Pit Bulls seit 2009 verboten (hat in erster Linie was mit der Privatisierung der Armeeunterkünfte und der dazugehörigen Versicherung zu tun). Sie müssen sich also - sowohl in den USA als auch im Ausland Unterkünfte "off base" suchen.
Das gilt für Diensthunde selbstverständlich nicht. Die dürfen weiter mit ihren Hundeführern auf der Base leben.
Aber z.B. viele seriöse Tierschutzvereine hier in Nordamerika vermitteln keine Hunde vom Pit Bull Typ an Armeeangehörige, eben weil diese oft recht kurzfristig umziehen und Mieten/Wohnen mit einem Pit Bull auch hier in Nordamerika oft nicht einfach ist.Zum Züchten: es gibt kein generelles Zuchtverbot, das ist abhängig vom Bundesland. Man kann durchaus in Deutschland legal Listenhunde züchten. Man darf auch z.B. seine Hündin von einem ausländischen Rüden decken lassen. Der Rüde darf ja zu Besuch einreisen, oder man darf mit der Hündin aus- und wieder einreisen. Legal ist die Produktion von Welpen also ggf schon, aber unseriös ist es in >99% der Fälle trotzdem.
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Woher kommt er denn und was für Hunde hat er so in seinem Stammbaum?
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Genau sagen kann Dir das hier auch keiner. Der sieht mit seinen acht Monaten aber schon sehr bullig aus, ich würde vermuten, der wird von der Statur eher nach dem Jonson-Elternteil schlagen.
Über 60kg ist allerdings auch für einen Johnson Type weit über dem Standard. Bei der NKC ist die Obergrenze für Rüden glaube ich 54kg und beim UKC 52kg. -
Er (wie auch immer er heißen wird/soll), soll seinen Willen bekommenVielleicht eine blöde Frage, aber kommt denn nur ein Rüde in Frage? M.Mn. sind die Hündinnen "solcher" Rassen (gilt z.B. auch für den Rotti) oft deutlich einfacher zu führen als die Rüden.
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Listenhunde haben im Mietrecht leider eine Sonderstellung. Der Vermieter kann Listenhunde generell verbieten. Für "Kampfhunde" gilt das BGH-Urteil nicht, wonach der Vermieter nicht pauschal die Hundehaltung verbieten darf. Das gilt auch für Nds.
Eigentlich alle seriösen Tierheime, die ich kenne, wollen von Vermieter eine Erlaubnis mit Rasseangabe sehen. -
Dogos aber sehr wohl zum Erlegen von Wildschweinen.
Dogos sind nicht zum Erlegen von Wildschweinen da, sondern zum sicheren festhalten, bis der Jäger das Schwein in der Carotis + Jugularvene absticht (traditionell mit einem langen Messer). Kein Hund der Welt, auch nicht wenn er 100kg wiegen würde, könnte ein ausgewachsenes Schwein sicher "erlegen". Schon gar nicht in Argentinien (und dem Rest von Amerika), wo die Wildschweine viel Einfluss von verwilderten Hausschweinen haben und drum gerne mal 250+ kg wiegen.Für die Arbeit am Wildschwein muss der Hund sicher greifen, vorzugsweise hinter dem Ohr (damit das Schwein sich nicht umdrehen und die Hauer gegen den Hund einsetzen kann), zuverlässig halten und genug Kraft haben, sonst wird das lebensgefährlich für Hund und Menschen.
Schön ist das natürlich nicht, und auch nicht im Sinne des Tierschutzgesetzes. Das ist in Deutschland zurecht verboten und mir war nicht klar, dass es in Belgien erlaubt ist. Schweine schreien auch wie am Spiess, das weiss jeder, der schon mal dabei war, wenn ein Schwein per Kieferschlinge fixiert wird.
Und natürlich "reissen" Beagle oder Foxhounds un der Meute den Fuchs. So wie auch viele andere Hunde, z.B. Jagdhunde mit "Raubzeugschärfe" oder Terrier, Tiere töten.
Ich finde es wichtig, sich mit der traditionellen Aufgabe "seiner" Rasse zu beschäftigen. Es ist wichtig, zu wissen dass "Mut" "Ausdauer" und "Kraft" nicht nur abstrakte Marketing-Begriffe sind, sondern zu wissen, wie die Arbeit des Hundes genau aussieht, durch die diese Eigenschaften entstanden sind.
Aber es ist dann oft schwer, den Hund von seiner traditionellen Aufgabe zu trennen.
Auch bei "meiner" Rasse ist das ja so. Ich werde meine Hunde nie in ihrem ursprünglichen Verwendungszweck arbeiten. Der ist nämlich illegal, tierschutzwidrig, und obsolet. Und trotzdem muss man sehen, dass dieser "Sport" mehr hervorgebracht hat als Hunde, die wütend aufeinander losgehen: z.B. Durchhaltevermögen, eine hohe Schmerztoleranz, viel Toleranz dem Menschen gegenüber, wenig Wachtrieb. Das sind alles Dinge, die uns im vollkommen normalen Leben zugute kommen.Ich kann das mulmige Gefühl durchaus verstehen. Mir ist auch z.B. bei Sportarten wie Mondioring oder "ziviler" Arbeit im Beissanzug nicht ganz wohl. Und trotzdem gibt es Viele, die als ersten Hund einen DSH haben und sicher führen.
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Als ich 2001 für ein Semester in Frankreich war hatte ein französicher Studienkollege eine Dogo-Hündin, Flora. Ein totales Herzchen :) ! Die hatte schon Präsenz, war aber nett, ruhig, freundlich, und Fremden gegenüber ziemlich desinteressiert. Sie lief während der Vorlesungen mit einer Gruppe anderer Hunde auf dem Uni-Gelände rum.
Und sie war so, obwohl ihr Besitzer ein ziemlicher Trottel war und sich nur mässig um sie gekümmert hat. Der hat glaube ich nie in seinem Leben auch nur eine einzige Minute mit dem Hund trainiert.
Im.TH München dagegen sass dafür lange Jahre ein Dogo, der sowohl mit Menschen als auch mit anderen Tieren mit grösster Vorsicht zu geniessen war.
Klar kann man Pech haben und einen feuerspeienden Drachen erwischen, aber es gibt auch Andere...Ich kann das durchaus verstehen, dass der TE sagt 'der, und kein Anderer'. War bei mir und meinem ersten eigenen Hund genauso, es musste dieser eine Hund aus dem TH sein und kein anderer. Hatte knapp 40kg, war auch absolut nicht verträglich mit anderen Hunden (hätte die auch platt gemacht), und hatte ganz gut Jagdtrieb. Und beim nächsten Hund habe ich dann gesagt, dass das jetzt direkt im Anschluss nicht nochmal sein muss. Die Lernkurve war sehr steil, aber ich habe den Hund unendlich geliebt und bis an sein Lebensende behalten. Der Hund hatte ein schönes Leben und ich war glücklich mit ihm, so verkehrt kann das ja nicht gewesen sein.
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Oh, zum Thema Dogo fällt mir noch ein: es gab 2004 einen ganz zauberhaften argentinischen Film mit einem Dogo in der Hauptrolle, "Bombon el Perro".
http://m.imdb.com/title/tt0420548/
Der zeigt wohl das Verhältnis der Argentinier zum Dogo authentischer als das Meiste, was man sonst so sieht und liest. Und ist auch sonst ein ganz toller Film <3