Unsere Familie hat Entlebucher, seit ich 8 Jahre alt war. Unsere erste war Mona (von der Schnerlen), der Hund meiner Kindheit. Die haben wir im August 1988 von einem Zuechter in der Schweiz geholt, gestorben ist sie in Mai 2002 mit fast 14 Jahren. Beide Eltern haben aktiv am Vieh gearbeitet, die Mutter hiess Gola (von der Schnerlen), Vater habe ich vergessen.
Die Mutter ist hier zu sehen (etwa auf der Haelfte der Seite, mit Welpen)
http://www.entlebuchersennenhunde.ch/aktuelles_desc…p_up=verant_430
Mona war breiter und ruhiger als die Entlebucher, die man heute so sieht. Sie ist zwar unglaublich gerne auf kilometerlange Wanderungen mitgekommen, aber war zu Hause sehr angenehm und hat auch eigentlich nie gebellt (ausser, wenn Zeugen Jehovas geklingelt haben ). Damals hiess es, die Appenzeller seien die hibbeligen, bellfreudigen, die auch gern mal Leute zwicken, die ohne Einladung auf den Hof kommen. Entlebucher waren immer die ruhigere Version (deshalb auch die erste Wahl meiner Eltern).
Weil meine Mutter sich am meisten mit ihr beschaeftigte war Mona am staerksten an sie gebunden, aber am liebsten war ihr, wenn die Familie zusammen war. Wenn sich z.B. beim Wandern zwei Grueppchen bildeten, die unterschiedlich schnell waren, ist Mona immer zwischen beiden Gruppen hin- und hergerannt und hat die Schnelleren zum Warten und die Langsameren zum schneller werden aufgefordert. Sie war super mit uns Kindern und mit anderen Hunden, sogar bei Kindergeburtstagen hat sie immer unter dem Tisch gelegen, so dass sie dabei war und beobachten konnte, aber nicht direkt Teil des Geschehens sein muste. Auch Kuehe waren kein Problem, aber wenn sie ein Schaf gesehen hat waere sie immer am liebsten sofort hinterher.
Mona war eh schon immer kein grosser Tierarzt-Fan, aber im Alter von ca 8 Jahren hatte sie einen Unfall, bei dem sie ein Auge verletzt hat. Sie ist mehrmals operiert worden, hat es aber letztendlich die Sicht auf dem einen Auge komplett verloren. Etwa ein dreiviertel Jahr danach hatte sie eine Pyometra-OP, und irgendwie hat sie sich nie mehr richtig von all diesen OPs auf so kurzem Zeitraum erholt. Ein paar Jahre spaeter setzten ihr dann die Arthrosen zu, und ihre Karriere als Wanderhund war endgueltig beendet.
Alles in allem war sie ein super Familienhund und hat uns Ersthundehaltern bestimmt auch einige Erziehungsfehler verziehen. Ich bin danach auf andere Rassen umgestiegen, aber meine Eltern sind dem Entlebucher treu geblieben.
Wenn ich dran denke scanne ich mal ein paar Bilder von ihr, wenn ich das naechste Mal bei meinen Eltern bin.