Beiträge von Regula

    Mir ist unheimlich unwichtig was ich verdiene. Und auch was Freunde verdienen. Ich hab tausend andere Dinge, über die ich mit Freunden quatsch :D

    Das ist so lange wahr, solange man sich den Lebensstandard, den man moechte, leisten kann. Das kann sehr bescheiden sein oder extravagant, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Du Dir Gedanken ueber Dein Gehalt machst am Punkt, wo Du Dich z.B. fragen musst, ob Du Dir Deinen Hund noch leisten kannst oder nicht. Klar kann man mit Freunden ueber Vieles Andere reden, und die Vorstellung, dass Leute zusammensitzen und sagen "ich verdiene so viel" "und ich verdiene so viel" ist ziemlich aetzend. Aber die Einstellung, dass Geld voellig wurst ist, stimmt einfach nicht.

    Gehalt bedeutet ja nicht nur, ob man einen Mercedes faehrt oder einen Ford, oder ob man Urlaub auf den Seychellen macht, sondern auch ob man es sich leisten kann, Wohneigentum zu kaufen, seinen Kindern eine ordentliche Ausbildung zu finanzieren, oder am Ende des Arbeitslebens eine Rente zu haben, von der man leben kann. Das scheint mir nicht besonders dekadent.

    Mir war das mit Anfang / Mitte 20 auch wurst, was ich verdiene. Ich war nur fuer mich selbst und meinen Hund verantwortlich, und ich wollte in erster Linie einen Beruf machen, der mir Spass macht. Und das ist auch immer noch so, ich will keine Arbeit machen, wo ich mich jeden Tag hinschleppe weil ich es so bloed finde. Aber mit Familie, Kind, Haus, Hunden, Pferd, haben sich die finanziellen Verpflichtungen einfach ein bisschen geaendert und Gehalt ist durchaus Teil der Berufs- und Lebensentscheidungen.
    Eine Freundin von mir (Biologin) sagte mal, man kann jeden spannenden Job machen, den man will, solange man nicht bezahlt werden will - und da ist was dran.

    Das hat viele Gründe. Wie schon geschrieben wurde geht es bei diesen wirklich niedrigen Gehältern um angestellte Tierärzte, vor allem in der Kleintier- und Pferdepraxis. Selbständige Praxisinhaber (mit einigermassen gut gehender Praxis) können ganz gut von ihrem Beruf leben, haben aber wie @Maxzimmer schon sagt oft ein brutales Arbeitspensum und natürlich neben der tierärztlichen Arbeit auch den Rattenschwanz an administrativen Aufgaben, die man als Selbständiger so hat.

    Ich finde es viel zu einfach, mit den Schultern zu zucken und zu sagen "tja, ist halt so, die können ja auch nix wenn sie von der Uni kommen". Diese Einstellung ist Teil des Problems.

    Ein weiteres grosses Problem ist meiner Meinung nach, dass es keine Gewerkschaft / Interessenvertretung für angestellte Tierärzte und auch keine Arbeitgebervertretung gibt. Wie schon jemand anders sagte, junge Ärzte haben Tarifverträge... junge Tierärzte wursteln alleine vor sich hin. Wenn da der junge Tierarzt dem potentiellen neuen Chef gegenübersitzt (wo ja Sympathie und zukünftiges Arbeitsklima auch ganz entscheidende Rollen spielen) sind die Chancen ganz gut, dass Gehaltsverhandlungen nicht besonders hart geführt werden.
    Nicht umsonst sehen die geregelten Verträge beim Staat nach einer Weile praktischer Tätigkeit gar nicht so übel aus, auch wenn man dann Fleischbeschau macht.

    Das gilt auch für die Ausbildung - falls die wirklich so inadäquat sein sollte, dass ein junger Tierarzt nicht mehr als Mindestlohn verdient hat, oder erst mal in der Uni-Tierklinik jahrelang "Internships" machen muss um tatsächlich in seinem Beruf zu arbeiten, dann haben nicht die einzelnen Absolventen, sondern die Ausbildungsstätten versagt. Das sollte auch gemessen werden und Konsequenzen sollten folgen. Aber so.wie es jetzt ist ist es den Uni-Kliniken ganz recht, wenn die Absolventen nicht allzu selbstbewusst aus dem Studium kommen.

    Ich bin ja auch kein grosser Fan von Unternehmen wie AniCura, aber ich hoffe, dass sich damit wenigstens die Bedingungen für angestellte Tierärzte verbessern. Wie schon jemand anders sagte, im englischen / amerikanischen System, wo Tierkrankenversicherungen üblich sind und es keine GOT gibt geht es den jungen Tierärzten deutlich besser.
    Ich lebe ja nun schon eine Weile in Nordamerika und arbeite an der Uni. Wie in Deutschland gibt es in Kanada fünf tiermedizinische Fakultäten, aber z.B. die Fakultät unserer Uni bildet im Jahr nur 32 handverlesene Studenten aus. Die würden als Anfangsassistenten für weniger als etwa $CAD70'000 (ca. 50'000€) in Jahr nicht mal zur Arbeit erscheinen. Dafür verlässt man aber als Tierbesitzer auch nie mit einer Rechnung unter $90 (ca 65€) die Praxis.


    Ach geh, von allen Problemen, mit denen man einen Hund übernehmen kann ist mangelnde Leinenführigkeit wirklich eines der einfachsten. Das wäre mir neu, dass man da bei einem erwachsenen Hund einfach nichts mehr machen kann. Da wären viele, viele Leute mit Hunden aus dem TH aber sehr unglücklich. Meine beiden nicht leinenführigen erwachsenen Hunde (einmal 40kg und 8jährig übernommen, einmal 25kg und zweijährig übernommen) haben es jedenfalls recht schnell gelernt.

    Ich sage auch nirgends, dass man als unerfahrener Halter keinen Trainer braucht, oder dass man "scharfes Werkzeug" benutzen muss. Aber wie schon gesagt, bevor ich mich vom Hund am Brustgeschirr durch die Gegend ziehen lasse und ihn immer und immer wieder die Erfahrung machen lasse, dass er stärker ist als ich, betreibe ich lieber ein bisschen "Management" (z.B. in Form eines Haltis) während ich trainiere. Was soll man denn sonst tun?

    Mein Pferd wiegt 500kg und ich 65, und ich kann ihn trotzdem halten.
    Bei einem Hund, der mehr wiegt als ich und mich durch die Gegend schleift würde ich dann halt vielleicht mal über ein Halti nachdenken statt dem Brustgeschirr...

    Tut jetzt nicht wirklich was zur Sache, aber mein Max hat Shar Pei mit drin und natürlicherweise eine dicke Nase bzw dicke Lefzen.

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    Ich bin schon mehrmals gefragt worden (von Passanten, aber auch von Tierärzten) ob den armen Hund eine Biene gestochen hat...

    (Hab leider kein Bienensmilie gefunden ;) )

    Weil es jetzt hier schon zweimal kam: NATÜRLICH kann man auch einem Riesenhund körperlich beikommen und ihn sicher halten. Man kann ja schliesslich auch ein Pferd oder eine Kuh halten. Nur halt nicht am Brustgeschirr und mit Ballerinas an...

    Also zuerst mal: der AmStaff ist kein Molosser, sondern gehört zu den Bull & Terrier Rassen und ist auch charakterlich ganz anders.

    Molosser sind Teil der FCI Gruppe 2 (Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde).
    Unter den Molossern gibt es sowohl vom Aussehen als auch charakterlich grosse Unterschiede, in erster Linie abhängig vom ursprünglichen Verwendungszweck. Herdenschutzhunde (z.B. Ovcharkas, Pyrenäen-Berghund) gehören zu den Molossern, aber auch klassische Hof- und Lagerhunde (wie z.B. Berner Sennenhund, Leonberger), Gebrauchshunde mit mehr Schutztrieb (z.B. Rottweiler), Jagdhunde (Dogo Argentino) und Hunde mit ganz anderem Verwendungszweck wie Neufundländer oder Bernhardiner (Wasser- bzw. Bergrettung).
    Wenn man sich die Kategorie "klassischer Hofhund" mal näher anschaut, dann ist es je nach Herkunft sehr unterschiedlich, was vom Hund verlangt wird. In Südafrika (Boerboel) oder Amerika (Am Bulldog) z.B., wo Höfe sehr gross sind und Hofhunde öfter mal Kontakt zu wilden Raubtieren haben, sind die Anforderungen an einen Allrounder-Hofhund einfach ganz anders als im dicht besidelten Europa. Drum sind diese Hunde auch anders als ein Berner Sennenhund.

    Meiner Meinung nach haben die Rasselisten nicht nur den Hunden vom Pit Bull Typ, sondern auch den Molossern einen Bärendienst erwiesen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Hunde vom Pit Bull Typ auch nicht so seriöse Interessenten anziehen. Nach Einführen der Rasselisten wurde dann oft auf (Molosser) Rassen ausgewichen, weil die nicht ganz so stark reglementiert sind. Die sind aber leider z.T. wesensmässig komplett anders als AmStaff / Pit Bull.

    AmStaff / Pit Bull haben eigentlich rassetypisch praktisch keinen Wach-/Schutztrieb und eine sehr, sehr hohe Toleranz gegenüber Menschen und Kindern. Was vorkommen kann ist Unverträglichkeit mit Artgenossen und Jagdtrieb. Molosser haben je nach Rasse/Verwendungszweck ein mehr- oder weniger ausgeprägtes Territorialverhalten, Wach- und Schutztrieb und können auch mistrauisch sein gegenüber Menschen, die nicht zur Familie gehören.
    Ich halte z.B. einen sch****e gehaltenen und geführten Presa Canario oder Cane Corso für deutlich gefährlicher als einen AmStaff unter den selben Bedingungen.

    Warum so viele dieser Hunde in Tierheimen einsitzen hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Zum Einen ganz einfach praktische: illegale Einfuhr, illegale Haltung, illegale Vermehrung, Beissvorfälle führen alle dazu, dass die Veterinärämter solche Hunde einziehen. Zum Anderen haben es grade solche Hunde mit Verhaltensauffällgkeiten unglaublich schwer, aus den Tierheimen wieder raus zu kommen, weil in den meisten Bundesländern Auflagen und Wesenstests gefordert werden.
    Und natürlich ziehen solche Hunde auf beiden Enden des Spektrums die falschen Menschen an. Zum Einen die Assis, aber auch die total Verklärten.

    Wie sich das anhört sucht Ihr ja eher nach einem Typ "gemütlicher Bär". Ich würde mich an Eurer Stelle erst mal am Verwendungszweck orientieren und mich unter den europäischen Rassen umschauen. Leonberger, Berner Sennenhund oder als kurzhaarige Alternativen Bordeauxdogge oder Broholmer könnten passen. Herdenschutzhunde und seltenere Gebrauchshunderassen (z.B. Boerboel, Fila, Presa, Dogo Argentino) würde ich ganz schnell vergessen.

    Wir haben hier in der Nachbarschaft einen Skye Terrier, der ist sehr gemässigt vom Wesen. Ist allerdings ungefähr so schwer/lang wie ein Wheaten, nur die Beine sind kürzer.

    Ansonsten gilt der Ratonero Bodeguero Andaluz als "Jack Russell light" mit deutlich weniger und besser kontrollierbarem Jagdtrieb. Von denen gibts auch immer welche im Tierschutz.