Mir ist unheimlich unwichtig was ich verdiene. Und auch was Freunde verdienen. Ich hab tausend andere Dinge, über die ich mit Freunden quatsch
Das ist so lange wahr, solange man sich den Lebensstandard, den man moechte, leisten kann. Das kann sehr bescheiden sein oder extravagant, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Du Dir Gedanken ueber Dein Gehalt machst am Punkt, wo Du Dich z.B. fragen musst, ob Du Dir Deinen Hund noch leisten kannst oder nicht. Klar kann man mit Freunden ueber Vieles Andere reden, und die Vorstellung, dass Leute zusammensitzen und sagen "ich verdiene so viel" "und ich verdiene so viel" ist ziemlich aetzend. Aber die Einstellung, dass Geld voellig wurst ist, stimmt einfach nicht.
Gehalt bedeutet ja nicht nur, ob man einen Mercedes faehrt oder einen Ford, oder ob man Urlaub auf den Seychellen macht, sondern auch ob man es sich leisten kann, Wohneigentum zu kaufen, seinen Kindern eine ordentliche Ausbildung zu finanzieren, oder am Ende des Arbeitslebens eine Rente zu haben, von der man leben kann. Das scheint mir nicht besonders dekadent.
Mir war das mit Anfang / Mitte 20 auch wurst, was ich verdiene. Ich war nur fuer mich selbst und meinen Hund verantwortlich, und ich wollte in erster Linie einen Beruf machen, der mir Spass macht. Und das ist auch immer noch so, ich will keine Arbeit machen, wo ich mich jeden Tag hinschleppe weil ich es so bloed finde. Aber mit Familie, Kind, Haus, Hunden, Pferd, haben sich die finanziellen Verpflichtungen einfach ein bisschen geaendert und Gehalt ist durchaus Teil der Berufs- und Lebensentscheidungen.
Eine Freundin von mir (Biologin) sagte mal, man kann jeden spannenden Job machen, den man will, solange man nicht bezahlt werden will - und da ist was dran.