Ich versteh's nicht ganz.
Also wenn ich das richtig verstanden habe brauchst Du einen Behindertenbegleithund, weil Du Hilfe im Haushalt brauchst. Dafuer kann Dir (unabhaengig vom Vermieter) ein Arzt einen Hund verschreiben, fuer den die Krankenkasse aber keine Kosten uebernimmt.
Um offiziell einen BBH zu fuehren und diesen von einem Arzt verschrieben zu bekommen muss der Hund aber entweder bei einem offiziellen Verein in Ausbildung sein, oder die Pruefung bestanden haben, richtig?
Die Ausbilderin, die Du im Auge hast, ist nicht bei einem offiziellen Verein und will den Hund zuechten und ausbilden, wofuer Du sie bezahlen wuerdest. Waehrend dieser Zeit wuerde der Hund als "ganz normaler" Hund gelten, weil er/sie ja weder von einem offiziellen Verein ausgebildet wird, noch die Pruefung abgelegt hat. Fuer das Ablegen und Bezahlen der Pruefung waerst Du dann zustaendig, richtig?
Was machst Du denn dann, wenn es in die Hose geht und der Hund trotz Ausbildung die Pruefung nicht besteht? Im schlimmsten Fall waechst der Hund auf, Du bezahlst fuer Aufzucht und Erziehung durch Deine Ausbilderin, der Hunde stellt sich als unbrauchbar heraus und besteht die Pruefung nicht, und dann hast Du einen teuren Hund ohne BBH-Pruefung, den Du nicht halten darfst. Das waere mir viel zu riskant. Es ist schon klar, dass ein ausgebildeter BBH von einem Verein viel Geld kostet, aber egal wie Du Dich entscheidest, ich wuerde AUF JEDEN FALL vertraglich festlegen, dass Du nur fuer einen Hund mit Pruefung bezahlst, und nicht fuer einen halb ausgebildeten Hund ohne Pruefung. Wie und wo die Ausbildung stattfindet und wieviel es kostet, darueber laesst sich dann streiten.
Ein Teil der Kosten der Vereine entsteht eben auch dadurch, dass von diesen extra gezuechteten Wuerfen nicht alle Hunde brauchbar als Blindenhunde/BBH sind.
Zum Alltagsleben mit Hund: ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dir einen Hund wuenschst. Ich wuerde aber nicht die Alltagsplanung davon abhaengig machen, dass fremde Leute Dir fuer umsonst helfen. Das geht in die Hose. Ich find's gut, dass Du Dir jetzt, bevor die Welpen ueberhaupt geboren sind, Gedanken machst. Rede mit Deinem Chef, wie sich Hund und Grossraumbuero vereinbaren lassen. Wenn Du jetzt schon weisst, dass Du auf Hilfe im Alltag angewiesen sein wirst, dann finde jetzt jemanden, der Dir hilft (ich kenne mich da nicht so aus, aber moeglicherweise gibt es ja Vereine mit Freiwilligen, die so etwas organisieren).
Ein BBH soll doch eigentlich Deine Unabhaengigkeit foerdern, aber wenn der Hund Dir am Ende mehr Arbeit macht als er/sie Dir abnimmt, und Du am Ende abhaengiger bist von anderen Leuten als vorher, dann waere das fuer mich "Ziel verfehlt".
Zum finanziellen: ein Hund kostet fast immer mehr, als man plant. Meine Huendin hat mich in den ersten sechs Monaten mehrere tausend $ fuer den Tierarzt gekostet (Kreuzbandriss-OP). Es gibt immer unvorhergesehene Kosten, sei es Tierarzt, oder der Hund hat Allergien und braucht Spezialfutter, oder Du musst jemanden fuer die Betreuung bezahlen, oder was auch immer. Man muss auch nicht Millionaer sein, um einen Hund zu halten, aber ein kleines finanzielles Polster sollte schon da sein.
Wie gesagt, ich kann gut verstehen, dass Du Dir einen Hund wuenschst, und ich glaube nicht, dass das in Deinem Fall unmoeglich ist. Aber ich wuerde mir halt jetzt ueberlegen, wie Du das alles organisieren willst und nicht erst wenn der Hund schon da und bezahlt ist.