Beiträge von Micki...

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    wenn eine hündin aus versehen gedeckt wird, die halter sich informieren, den hund untersuchen lassen, vernünftig ernähren, die kleinen gut prägen und versorgen, dann ist das nicht der hit, aber da kann ich so ein "den will ich retten" impuls verstehen.

    An welchem Punkt entsteht denn bei diesen Verhältnissen ein "will ich retten"- Impuls?

    Oh den Thread sehe ich ja erst jetzt. :D

    Mit meinem Janosch mache ich von Welpe an bestimmte TToch Massagen die ihm helfen sich zu beruhigen, da er früher sehr schnell nervös wurde. Am besten half bei ihm das "Ohren-ausstreichen", von innen nach aus und nach oben weg. Das hat ihn immer beruhigt. Auch sonst setze ich mich abends regelmäßig zu ihm auf den Boden und TTouche ihn. Es hat auch tatsächlich sehr gut geholfen. Er ist mittlerweile ein sehr ruhiger und gelassener Hund. Ich mache es dennoch weiterhin, weil er es einfach unendlich genießt und es intensiv Vertrauen schafft.

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    Micki, ich hab mal im tierschutz gearbeitet, viel elend gesehen und darum sage ich: finger weg, weil jetzt leidet ein kranker welpe

    Und er leidet nicht nur als Welpe, sondern sein gesamtes Leben lang. Vielleicht habe ich mein Herz am falschen Fleck, aber ich schaffe es einfach nicht mir selber zu sagen "hey du hast zwar ein schrecklich mieses Leben vor dir, wenns dicke kommt ganze 15 Jahre, aber ich nehm dich nicht, weil ich das nicht unterstütze- und tschüss."

    Hut ab vor Menschen die so rational bleiben können, ich könnte es wohl, wenn ich zu dem Tier keine Bindung aufgebaut habe- aber im Falle wie bei meinem Janosch war nein sagen unmöglich, auch wenn es wohl richtig gewesen wäre (nicht für Janosch selber, aber einfach fürs Prinzip und für die Zukunft, Janosch wäre ein kaputter Hund).

    Und wie ist dann eure weitere Überlegung? Was soll aus dem Tier werden? Soll es viele Jahre lang vollends zerstört werden ehe es dann zum Tierschutz kommt, wenn es denn Glück hat, und sich dann kaum einer findet weil es so verstört ist? Ich weiß, dass ihr eigentlich Recht habt. Aber dennoch sind die Hunde da und sie werden weiter kommen. Wie sieht eure andere Lösung aus? Ist es ganz egal was aus dem Tier wird? Nur in der stillen Hoffnung, dass wenn ich jetzt denjenigen nicht unterstütze nie wieder ein Welpe geboren wird? Rechtfertigt das ein ganzes Hundeleben lang Elend? Ihr habt alle Recht, aber es ist und bleibt ein verdammt schwieriges Thema dennoch.

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    ich bin mal 800 km gefahren zu einem welpen. per mail und am tel. hörte sich alles prima an. die realität war weit dabvon entfernt. wir sind ohne hund gefahren. die "züchter", sie hatten im vorfeld nicht gesagt, dass sie vermehrer sind (papiere der hündin hatten sie per mail geschickt gehabt) waren echt sauer. damit hatten sie nicht gerechnet.

    Du hast auch völlig Recht. Aber deine Voraussetzungen waren auch einfach andere. Wohl würde ich das nächste mal auch vernünftiger sein, aber als ich damals dann doch meinen Janosch zu mir nahm kannte ich ihn schon einige Tage, kannte das Leid indem er lebt und auch weiter leben wird, wenn niemand eingreift. Es mag rational gesehen absolut falsch gewesen sein, dem widerspreche ich auch gar nicht. Aber wenn ich mir meinen mittlerweile 2,5 Jahre alten Janosch hier vor meinen Füßen so angucke weiß ich in meinem Herzen- für IHN war es das allerbeste und mehr zählt für mich jetzt nicht. Du bist hoch gefahren, hast gesehen, dass ist alles Mist und bist gefahren. Ich wurde regelemäßig Tag für Tag mit dem Leid konfrontiert. Falsch mag es sein, aber es hätte mir mein Herz gebrochen, wenn ich ihn nicht geholt hätte. Und Janosch wäre ebenfalls ein kapuuter Hund, ein Wanderhund, von hier nach da, Tierheim vielleicht als Endstadium, völlig verstört und kaputt in der Seele. Er kam zu mir und er ist ein wunderbares Tier geworden. Es ist einfach ein sehr schlimmes Thema und man kann nicht immer mit einfachen Worten sagen "nee du, ich kann dir kein schönes Leben schenken, weil mein Verstand sagt das geht nicht- tschüss!". Ich weiß, dass es ein Teufelskreis ist- aber es ist eben auch ein Teufelskreis was mit den Hunden passiert wenn sie eben keiner nimmt.

    Ich hatte zwei intakte Rüden, letztes Jahr für ein paar Wochen sogar 3 intakte Rüden. Es gab nie Probleme. Selbst als ich die drei intakten (und großen!) Rüden bei mir hatte und unterwegs auf Rüden traf gab es keine Probleme.

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    Ihr müsst das so sehen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wo kein Käufer, da keine Welpen.
    !

    Nun dennoch ist dieser Welpe trotzdem schon da, mit allen Empfindungen für Leid und Schmerz. Ich kann die schwere der Entscheidung sehr gut nachvollziehen...

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    Wo ist das Problem wenn der Schäferhund auf den Jungen achtet? Hat der Hund was gemacht? :???:

    Wie, was? Verstehe deinen Beitrag irgendwie nicht...

    Wenn ein kleiner Junge mit einem großen, jungen und ungestümen Schäferhund spazieren geht ist das alles andere als in Ordnung. Es kann sehr viel passieren, der Junge kann die Verantwortung nicht übernehmen. Eine Aufsichtsperson ist in meinen Augen absolut Pflicht. Als wir noch so jung waren durften wir nur in Begleitung eines erwachsenen (meißtens meine Mutter) mit unserer Rottimix Hündin raus, völlig klar. Jeder Hund hat ein natürliches Agressionspotenzial, passieren kann einfach immer was und wenn wenn es eben der andere Hund ist der drauf geht. Unverantwortlich einen kleinen Jungen in dieser Situation mit einem riesigen Schäferhund der noch nicht richtig hört alleine zu lassen.

    Ich kann alle Einwände absolut verstehen, auch mein Verstand sagt- NICHT KAUFEN! Aber wenn ich in deiner Haut stecken würde, den Welpen schon kennengelernt habe- nein ich könnte ihn nicht dort lassen, einem ungewissen Schicksal entegegen steuern lassen. Auch wenn das die absolut falsche Entscheidung wäre, ich würde ihn zu mir nehmen. Die Entscheidung könnt nur ihr alleine treffen. Mein Janosch hatte es auch nicht gut in den ersten Lebenswochen, ganz und gar nicht. Ich habe ihn zu mir genommen, weil ich schon ein paar Tage Kontakt hatte und somit eine Bindung zu diesem kleinen und äußerst armseeligen Wesen aufgebaut habe- ganz unbewusst. Denn anfangs war ich noch ganz vernünftig und rational. Ich wusste nicht ob er krank war, zudem war nicht entwurmt und geimpft (ich hatte damals noch einen weiteren Hund), er hatte stumpfes und stinkiges Fell, war völlig verstört. Es war ein schwerer Weg mit ihm, er war wirklich nicht einfach. Aber wir haben es geschafft und heute bin ich froh, dass ich ihn zu mir genommen habe, denn wer weiß wo er sonst gelandet wäre- kaum auszudenken. Daher kann dir wirklich keiner diese Entscheidung abnehmen. Der Verstand sagte nein, mein Herz sagte ja- und auch wenn alle dagegen wettern- es war richtig auf mein Herz zu hören. In meinem Fall ganz sicher. Ich würde auch schauen ob du es nicht melden kannst, beim Vet.Amt etc pp. Tja und wie schon gesagt- keiner kann dir diese Entscheidung abnehmen. :sad2: