Beiträge von Wolfsspuren

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    viele der späteren souveränen führer haben übrigens eine eher unlustige pubertät, in der sie unliebsame heißsporne oder hau-draufs sein können. hier heißt es für dne beistzer "lenken, lenken, lenken".


    Das war bei meinem Hund der Fall. In der Pubertät war er ein (ich sprechs jetzt lieber mal nicht aus :roll: ) und lebte eher nach dem Motto: "Was nicht passend ist, wird passend gemacht", weshalb ich Hundetreffs und Hundebegegnungen irgendwann gemieden habe. Es war anstrengend um es mal kurz und knapp auszudrücken =)
    Ich musste immer einen Schritt voraus denken, als es mein Hund in dem Fall tat und ihn durch gewisse Situationen lenken. Heute ist er für mich ein leichtführiger Hund, dem ich ein gewisses maß an Entscheidungen einräume und auf den ich mich mittlerweile verlassen kann. Trotz allem wäre er vermutlich für einen anderen HH eine mittlere Katastrophe, da er nicht "gefallen" möchte, es sei denn, es lohnt sich für ihn.


    Ich finde meinen Hund charakterlich in Lucas Beschreibung wieder. Er ist ein in sich ruhender Hund, der auf Einhaltung bestimmter Regeln in der Hundewelt besteht, wobei er souverän bleibt. Anbahnende Konflikte zwischen zwei Hunden, die er kennt, werden von ihm unterbrochen, indem er auf die Hunde zugeht und mit seiner Präsenz so viel Raum einnimmt, dass die anderen ihn nicht ignorieren können, zur Not splittet er die Hunde mit seinem Körper. (Fremde Hunde interessieren ihn in der regel nicht). Ich würde ihn als dominant uns souverän bezeichnen, dominant nicht im negativen Sinn und ihn zum a-Typen zuordnen. Auch er arbeitet viel über Blicke, er wird körperlich aktiv, wenn die Energie des anderen Hundes zu hoch ist, wobei es hier auch darauf ankommt, um welche Energie es geht und wie der Hund gegenüber ihm auftritt.


    Gegenüber Welpen ist er tolerant und ein geduldiger Erzieher, wird nicht körperlich und zeigt einem Welpen über Blicken und Körpersprache, was er erwartet. Selbst bei ganz wilden Hummeln bleibt er nur stehen und wartet, bis sich der Welpe zurücknimmt, erst dann findet ein näherer Kontakt statt.
    Bei unseren Gasthunden besteht er meistens auf die Einhaltung gewisser Dinge (ruhiges level, kein Hochpushen). Für mich ist das ein Vorteil, da ich an seiner Mimik erkennen kann, wann ein Hund kurz vorm "Hochdrehen" steht und kann diesen Hund noch vorher "runter holen" und für entspannung sorgen. Außerdem erklärt er die Orte zum Tabu, die auch für ihn ein Tabu bedeuten.
    Er arbeitet für die Gemeinschaft und ich möchte diesen Hund nicht mehr missen. (Früher war das anders).

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    Aber die Realität da draussen sieht so aus, dass es immer mehr zum Problem wird, dass eben diese Beziehung auf Distanz so nicht funktioniert.


    Ich frage mich grade, ob es denn wirklich so schlecht ist, wenn Hund, was mich als Hundeführer angeht, den Tunnelblick hat. Immerhin besser, als wenn er Kinderwägen, andere Leute, Hunde anpöbelt oder auch "nur spielen will". Ich denke, das Problem ist, nur und ausschliesslich an das perfekte Wohlergehen des Hundes zu denken. Das ist eine Falle, die in den letzten Jahren zum Problem wird. Es geht ja auch und vor allem darum, die Umwelt und Hund in Einklang zu bringen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Hund nun gleich ein gekrümmt laufender, völlig gebrochener Hund wird, nur weil man ihm sagt: bis hierhin und keinesfalls weiter (oder keinesfalls runter von der Decke?).


    Bin zwiegespalten. :ka:


    Ich sage mal so, ein Hund sollte gewisse Regeln und Grenzen und auch Einschränkungen erfahren, wenn sie angebracht sind (der Meinung bin ich zumindest), trotzdem kann und sollte er sich in die Gemeinschaft einbringen können, je nach Talent und Charakter und seine Umwelt entdecken dürfen. Das können beispielsweise unsere Gast/Pflegehunde, in der Regel nach der ersten Woche, wenn sie gewisse Dinge akzeptiert haben und sich auf einem ruhigen level befinden.
    Nur weil man seinen Hunden ein gewisses Maß an Freiheit zugesteht, muß das nicht mitunter darauf hinauslaufen, dass die Vierbeiner ihre Umwelt terrorisieren. ;)




    Die Frage ist auch, was ist Kadavergehorsam und wo fängt dieser an? (nicht auf Deinen Post bezogen, Falbala).

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    ist so ne art neutralisierung für den hund in stressigen situationen oder eben, wie geschrieben, wenn er dir an einer bestimmten stelle zum jagen abhaut ... dann guckt er garantiert die nächsten tage an der gleichen stelle ob wieder was jagdbares da ist ... dem soll entgegengewirkt werden indem der hund umgepolt wird und eben an der stelle dann entspannung steht


    Ich bin der Meinung, dass man sich hier wieder von einem Hilfsmitttel-Sprich Decke abhängig macht.

    Ich hatte das Glück, meinen Welpen im keller groß zu ziehen (Souterrainwohnung), es war nur eine Treppe bis nach draußen und vor meiner Wohnung befindet sich ein Busch mit ein bissel Grün, welches mein Hund früher als Lösestelle benutzte. Heute, als Erwachsener, darf er dort nicht mehr hinpinkeln. Er hält aus, bis wir Rasenstellen erreicht haben, bis dorthin müssen wir knapp 5 Minuten zu Fuß gehen.


    Freilaufen kann er überall dort, wo es möglich ist. In der Innenstadt herrscht definitiv Anleinpflicht, aber außerhalb nicht- solange sich bisher nichts geändert haben sollte. Zumindest läuft mein Hund fast ausschließlich ohne Leine, den Rand des Bürgersteigs akzeptiert er als optische Grenze und läuft nicht auf die Straße.


    Wir ziehen demnächst von der Stadt aufs Land =)
    Endlich können wir den Stadmief hinter uns lassen. Aufs Land zu ziehen, also richtig ländlich- war immer mein Wunsch. Ich bin einfach kein Stadtmensch.

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    Nur leider wird es grad zum Albtraum. Sie scheint sich gar nicht mehr für mich zu intressieren. Und das schlimmste...


    Gab es einen Vorfall bei Dir, der Dich zurückgeworfen hat- das muß nichts mit dem Hund zu tun haben. Für mich klingt es fast danach, als wäre etwas passiert, weshalb Du Dich gedanklich nicht mehr auf den Hund einlassen kannst. Ich merke das an mir- ist mein Kopf voll wegen irgendetwas, dann läuft es mit meinem Hund nicht, er ignoriert mich, macht sich selbstständig und rennt übertrieben weit vor. Je unausgeglichener ich bin, vom inneren, desto blöder benimmt sich mein Hund.


    Evtl wäre es erst einmal vorteilhaft, wenn Du die Maus an die Leine nimmst und ruhige Spaziergänge mit ihr machst. Das kann beruhigen, außerdem muß man sich dann nicht mit fragen beschäftigen- warum meidet sie mich plötzlich? Je weniger Stress Du hast, in der Situation und je weniger Gedanken Du Dir machst, umso leichter bekommst Du wieder Zugang zu ihr.


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    Sorry aber ich muss Lisa zustimmen, ein Hund der Meideverhalten zeigt kann ich nicht noch zusätzlich bedrohen!


    danke, das sehe ich auch so!

    Ein Leben ganz ohne Hund ist für mich nicht vorstellbar. Wenn wir irgendwann zu alt sind, für einen jungen Hund, werden hier sicher ältere Hunde aus dem TS einen Endplatz finden.

    susanne,


    Als erstes mußt Du dieses Erlebnis verarbeiten...ansonsten sehe ich da echt ein Problem.


    Und auf jeden Fall nach einem Trainer ausschau halten, der bereit wäre, in der zeit, in der Du frei hast, mit Euch zu arbeiten.

    @Sarrin:


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    Da kommt ein Hund.
    Ohooh, der kommt näher. Vorbereitungen treffen *Frauchen einschätzen*
    Frauchen macht nicht genug, also muss ich das regeln.
    Ich hab Angst. Ich weiß nicht was ich tun soll. *wuff*
    Frauchen macht nicht genug, also muss ich das regeln,...



    Wie "regelst" Du in diesem Fall den Außenreiz, für mich klingt es danach (laut Deines Textes), als würdest Du ausschließlich Deinen Hund "regeln" wollen, sprich sein Problemverhalten.


    Außerdem scheinst Du in der Erwartung zu sein, dass etwas passieren könnte (Unsicherheit)- eine doofe Spirale, zumal sich Stimmungen über die Leine übertragen können. Meiner Meinung nach müsste man hier als erstes ansetzen, sollte das auf Euch als Team zutreffen.


    Hat Dir Deine Trainerin wirklich nur dazu geraten, Deinen Hund zu blocken, sobald er sich aufbaut?

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    Werde meinen Freund sagen, dass er jetzt besser früher eingreifen soll. Meint ihr, dass sich das Ganze noch legt, wenn die Pubertät vorbei ist? :roll:



    Wenn er merkt, dass er ständig mit seinem aufdringlichen Verhalten Erfolg hat, ist es fraglich, ob sich das Ganze mit der Zeit "legen" wird.


    Ich würde an Eurer Stelle früher eingreifen. Sobald der andere Hund sagt, er will den Kontakt nicht mehr (hier muß man auf die Körpersprache/Mimik achten), würde ich darauf Rücksicht nehmen und den eigenen Hund abrufen/abbrechen, wie auch immer.


    Evtl kann der andere Hundehalter (mit Absprache) in dem Fall behilflich sein (sollte Euer Hund nicht auf Euer Signal hören) Euren Hund von seinem Hund körpersprachlich zu blocken, so dass er noch mal eine zusätzliche Grenze erfährt.