Wenn ein Hund Dir auf Schritt und Tritt folgt, Dich nicht aus den Augen läßt, dann hat das nichts, aber auch absolut nichts mit Kontrolle zu tun. Ein Hund will Dich nicht kontrollieren. Erstaunlich nur, dass solche Thesen von den Menschen aufgestellt wurden, die den Hund als seelenloses und mit dem Verstand einer Tütensuppe ausgestatteten Wesen darstellen.
Beobachtet man einmal Hunde unter sich, dann stellt man sehr schnell fest, dass sie die meiste Zeit eng beieinander sind. Sie liegen nahe beieinander, spielen miteinander und orientieren sich aneinander. Steht einer auf, wird der andere folgen. Da nicht immer der gleiche Hund zuerst eine Aktion ankündigt, kann es sich folglich nicht um Kontrolle handeln – die Hunde suchen lediglich die Nähe des anderen.
Ein Hund, der nun allein mit seinem Menschen lebt, orientiert sich demzufolge an diesem und folgt ihm. Das kann für den Menschen lästig werden (wieso eigentlich?) oder auch sehr intensive Formen annehmen. Je unsicherer ein Hund ist, umso mehr folgt er seinem Menschen – je selbstsicherer ein Hund ist, desto weniger folgt er. Auch das widerspricht der These des Kontrollierens.
Je enger die Bindung zwischen Mensch und Hund ist, desto weniger folgt er Dir auf Schritt und Tritt – selbstverständlich wird er dir nachkommen, wenn Du den Raum verläßt, aber innerhalb eines Raumes bleibt er dann auch liegen und beobachtet Dich nur. Zeige Deinem Hund, dass auch Du ihn liebst, streichle hin und wieder im Vorübergehen über seinen Rücken oder besser noch seine Seite. Lass ihn Dir folgen, wenn Du den Raum verläßt und zeige ihm, dass auch Du seine Nähe suchst. Zeige ihm, dass Du ihn gerne um Dich hast und geniesse die Zuneigung Deines Hundes.
Tust Du das nämlich nicht, wirst Du das Vertrauen Deines Hundes verlieren und die Bindung wird erheblich leiden. Und genau das willst Du ja nicht, oder?