In der Schweiz wird mittlerweile empfohlen, Mutterkuhherden mit Hunden ganz zu meiden.
Hintergrund ist, dass verunsicherte Hunde von verunsicherten Besitzern angst-aggressives Verhalten gegenüber Mutterkühe zeigen und diese massiv stören.
Die Bauern werden, zumindest in den Tourismusregionen in der Schweiz, angehalten keine Mutterkühe mit Kälbern entlang von Wanderwegen weiden zu lassen.
Wir hatten diesen Frühling eine sehr engagierte Disskusion zu dem Thema im Prättigau im Kanton Graubünden. Die Bäuerin war erbohst, dass sie immer mehr Restriktionen bezüglich ihrer Kühe bekommt, die Wanderer aber überall durchlaufen dürften. Sie gab aber auch zu, dass sie dank der vielen Wanderern mehr ihrer Erzeugnisse direkt ab Hof verkaufen kann.
Im konkreten Fall unterhalb des Gotthardpasses hatte es ein Warnschild am Anfang des Weges, von Mutterkühen war am Morgen aber weit und breit nichts zu sehen, erst auf dem Rückweg "versperrten" die Mutterkühe den Weg. Sie weilten genau um eine kleine Brücke, die wir umgingen und nasse Füsse bei der dadurch zwingenden Bachüberquerung riskierten.
Auf den touristisch am stärksten genutzten Flächen direkt am Gotthardpass hatte es übrigens nur "normale" aber keine Mutterkühe.
Wir nehmen Zorro auf Kuhweiden nie an die Leine, führen ihn bei zwingenden Passagen nahe an Jungrindern oder Mutterkühen aber mit der Hand an seinem Geschirr. Dadurch ist Zorro in einer Krisensituation sofort frei und muss auf der Flucht nicht noch eine Leine hinter sich her ziehen.
Mutterkuhwarnschilder werden nach unseren Erfahrung nicht sehr präzise aufgestellt, sondern beiben auch noch lange stehen, wenn die Mutterkühe wieder weg sind. Dieser Umstand lässt uns die Schilder nicht so ernst nehmen, eigentlich schade...
Gruss von Nicole, Roger und Zorro.