Beiträge von Thisbe

    Ich glaube, mein "Wehe!" oder " Lass es!" nimmt er inzwischen auch schon wahr, da stellen sich minimale Erfolge ein. Vielleicht komme ich doof/ naiv rüber, daher noch einmal kurz zur Erklärung: Der Hund ist mein erster, ich kenne seine Vorgeschichte nicht. Als er zu uns kam, war er noch klein, war anhänglich, auf uns fixiert. Es hat nicht so viel Erziehung gebraucht, er hat einfach ohnehin gemacht, was wir wollten. 1A an der Leine gelaufen, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Nun wandelt er sich, mir ist manchmal, als hätte ich einen anderen Hund. Er ist mutiger, dehnt seinen Aktionsradius aus, provoziert auch schon mal. Ich muss lernen, darauf adäquat zu reagieren, ihm entsprechend. Er reagiert auf Lob und Anerkennung am stärksten. Wenn er angemault wird, stellt er sich taub. So kann ich aber das Aufspringen schlecht dirigieren, da muss ich physisch aktiv werden. Das macht es eben schwieriger.

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    Wie machen es denn die souveränen älteren Hunde, die Erfolg haben?


    Wenn ich das wüsste! Der gestern z.B. gekläfft und geknurrt. Das machen andere auch, bei denen es ihn nicht beeindruckt. Manche Hunde schauen ihn nur an und er liegt am Boden, die knurren nicht, bewegen sich nicht. Es ist, denke ich, eine mentale Stärke, möglicherweise verbunden mit einem bestimmten Geruch?

    Ich hätte einfach gern gewusst, wie man sich am besten in der konkreten Situation verhält. Ob ich mich richtig verhalte, wenn ich ihn weg schiebe oder ob es wirksamere Methoden gibt. Ich wollte wissen, wie ihr damit umgeht/ umgegangen seid.
    Ich bin auch kein radikaler Gegner von Rüdenkastration, allerdings ist das im zarten Alter von 8 Monaten natürlich noch kein Thema und wäre dem momentanen Verhalten, schätze ich mal auch nicht angemessen.

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    Ich meinte damit, dass es ja nicht mein Hintern ist, an dem er sich austobt. Zieht er nicht in Erwägung, dass er auf Bereitschaft stößt oder hofft es? Davon bin ich ausgegangen.
    Ich weiß aber, dass er meinen Kommandos folgen muss, wir sind eben nur noch nicht so weit.

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    Wenn der Hunde es bei einem souveränen Althund hinbekommt sich unter Kontrolle zu bekommen, dann ist es ein Trainingsproblem ;)


    Wenn du konkrete Tipps hättest, wäre das sehr hilfreich.

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    Ich finde du " ergiebst " dich in dein Schicksal, wenn du auf andere Hunde angewiesen bist, die deinen Hund zurecht weisen.
    Im Zweifelsfall bin ICH die höchste Instanz, wenn mein Hund zu aufdringlich wird.

    Da solltest du umdenken.


    Nein, ich ergebe mich meinem Schicksal nicht. Wir arbeiten intensiv daran, dass er wieder aufmerksamer wird. Ich habe erst heute einen Weg gefunden, ihn unterwegs an der Leine dazu zu bringen, dass er mich wahrnimmt, obwohl Katze, Hund, Jogger etc. vorbei hüpfen. Es ist aber für mich als Ersthundhalter ein Prozess des Lernens. Manche Wege funktionieren nicht, manche kenne ich nicht. Und mein Hund ist ein Unikat, das ich auch erst kennen lernen muss. Und nun kommt die Pubertät wie ein Hammer. Nicht nur, was er bisher gelernt hat, kann ich haken; auch ich kann meine bisherigen Lektionen neu überdenken.
    Hilfe ist mir einfach immer recht. Auch von erwachsenen Hunden. Das heißt aber nicht, dass ich die Verantwortung abgebe oder passiv bin.

    Ich glaube aber irgendwie nicht, dass er von mir wirklich lernen wird, dass fremde Hundehintern nicht seinem Spaß dienen. Wie glaubwürdig bin ich? Vielleicht lernt er, dass er Ärger bekommt, wenn es in meiner Sichtweite macht, aber verinnerlicht er es auch?
    Heute bin ich mit ihm in ein halbwegs einsames Stück Natur gelaufen und habe dort eine sehr kluge ältere Dame mit ihrem 14 Jahre alten kastrierten Rüden getroffen, der zudem todkrank ist. Ich habe Gimli an der Leine gehabt, sie meinte, ich solle ihn laufen lassen. Er hat natürlich versucht, den fremden Hund zu besteigen, hat jedes Mal eine klare Ansage, dann aber eine deutliche Zurechtweisung erfahren und das war es. Wir sind noch ein Stück zusammen gelaufen, das war vollkommen geklärt. Ich schiebe und rufe " Nein!", aber es ist nicht ein Fünftel so effektiv wie ein souveräner erwachsener Hund. Deshalb würde ich gern den Kontakt zu anderen Hunden beibehalten. Ich glaube, du hast Recht, die Hundewiese ist nicht so ideal. Dort putscht er sich zu sehr auf. Die Frau hat mir heute angeboten, sich ihrer Gassigruppe anzuschließen. Die Hunde dort hätten durchgeknallte Junghunde gut im Griff. Das klingt schon mal gut. Leider treffen die sich nur am Sonntag, für die restlichen Tage suche ich noch.

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    Hier sagt es einfach aus, dass sich wohl in keinster Weise im Vorfeld informiert wurde, was da ins Haus geholt wird. Denn wenn, wüsste sie auch, wie man die Rasse schreibt. Und das finde ich schlimm!


    Liest du manchmal auch, was du schreibst?

    Ich kann auf den Bildern leider auch nichts erkennen. Kannst du sie kleiner machen, evtl. noch aussagekräftigere raussuchen, am besten von der Seite und ein Porträt?

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    Es wäre einiges einfacher, wenn man mit solch einem durchgestressten Hund solche Situationen einfach meiden würde.


    Für wen wäre das einfacher? Ich bin immer dankbar für Tipps, aber so ein Satz hilft mir leider gar nicht.
    Wie soll ich diesen Hund denn fordern und auslasten? Ich habe hier im Forum gelesen, dass der Hund in der Pubertät dringend den Kontakt zu älteren Rüden, überhaupt zu Artgenossen braucht. Weißt du, es ist schon verdammt schwer, alles richtig zu machen, wenn es kein eindeutiges Richtig und Falsch gibt.

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    Sorry, aber für mich ist das kein Grund einen Hund kastrieren zu lassen.

    Dass der Rüde Pipi aufleckt, markiert bis zum Umfallen, an jedem Grashalm stehen bleibt, das ist normales Verhalten eines Rüden.


    Ich glaube, es war mehr als das.
    Heute waren wir alle zusammen draußen. Den kann keiner mehr führen, nicht mal mein (fast) 2m- Mann. Der Hund zerrt und hechelt, steht in der Leine. Auf der Wiese musste zunächst ein kastrierter Rüde herhalten, da war ich GsD nahe genug und hernach eine Deutsche Dogge, die meinem Schnuffi eine klare Ansage gemacht hat. Es wäre einiges einfacher, wenn es mehr selbstbewusste Hündinnen geben würde. Ich staune immer wieder, wie viele einfach stillhalten.

    Lässt sie sich, wenn kein Besuch kommt zuverlässig auf ihren Platz schicken? Das würde ich zunächst üben. Mit Belohnung, wenn es klappt und Durchsetzen, sollte sie nicht wollen. Wenn du sie auf ihren Platz schickst, hat sie sich zu trollen, ausnahmslos. Ich würde auch immer wieder kleine Übungen mit ihr machen, die der Impulskontrolle dienen. Wir hatten mit Besuch ein ähnliches Problem (Jeder Besuch wurde angesprungen, angejault, bedrängt, ein bißchen mit Pipi bespritzt...), jetzt muss der Hund auf den Platz sobald es klingelt. Das hat der schon nach kurzer Zeit von allein gemacht. Aber man darf dem Hund wirklich keine einzige Verweigerung durchgehen lassen!