Beiträge von Thisbe

    Oh.

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    Wenn ein Hund bei Begrüßungssituationen pinkelt, dann fühlt er sich sehr unwohl. Er muss stark absichern, dass der andere ihm nicht ans Leder will und in der Hundewelt ist das unter sich pieseln ein starkes "Tu mir nichts, ich bin ganz lieb und klein"-Signal. Durch die große Aufmerksamkeit des Gegenübers kommt dann oft noch die Bestätigung, dass dieser das offensichtlich verlangt, dass der Hund alle Maßnahmen zur Absicherung ergreift. Unter sich pieseln ist ein sehr starkes Signal.


    Heißt das, sein Verhalten ist der Situation angemessen? Oder würde sich ein Hund, der nicht als Welpe ausgesetzt wurde, nicht so verhalten? Unter Hunden ist er übrigens ( in den Augen mancher Leute zu) selbstbewusst und unterwirft sich spät. Er pinkelt da auch nicht.
    Wenn ich das richtig verstehe, interpretieren wir ihn alle falsch. Der Hund freut sich nicht, er hat Angst?
    Das wäre allerdings schlimm. Er wird nie angeschrien, nie ausgesperrt, nie körperlich angegangen, nie ignoriert. Gar nicht mal aus Prinzip, es ist einfach unnötig. Wie können wir erreichen, dass er sich sicherer/ wohler fühlt?

    Mein Hund kriegt sich vor Aufregung nicht mehr ein, wenn wir nach Hause kommen. Er heult wie ein Wolf, geht mit dem Hinterteil herunter, wedelt mit dem Schwanz und verteilt dabei Tröpfchen. Nach ca. einer Minute schmeißt er sich auf den Rücken. Wenn ich ihn " sitz" machen lasse, hebt er den Po trotzdem ein paar Zentimeter und selbst auf dem Rücken liegend, spritzt er noch ein wenig.
    Wir sind hier zu fünft, es passiert also Minimum 4x pro Tag. Aber eigentlich auch morgens nach dem Aufstehen. Wenn Besuch kommt, stehen wir schon mit dem Lappen in der Tür :headbash: .
    Witzigerweise ist es so, dass er bei mir überhaupt nicht spritzt. Der Rest ist aber gleich.
    Meist ist die Wiedersehensfreude beiderseits, daher will ich keinem verbieten, seine Gefühle zu zeigen. Aber, ohne dass wir auf ihn einwirken, wird sich das lästige Tröpfeln von selbst einstellen? Was bedeutet dieses Verhalten überhaupt? Vertraut er Mann und Kindern nicht? Ist das Unterwerfung?

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    Thisbe: wann und wo hast du denn deinen gefunden und wie klappt das alles so momentan?


    Ich habe ihn nicht selbst gefunden. Er war zwei oder drei Tage im TH, ich war da Gassigänger und sonntags haben sie ihn mir in die Hand gedrückt. Da war er etwa 12 Wochen alt. Das TH hat mir keine Details verraten, leider. Sie haben nur gesagt, dass er ein Findling ist.

    Abgesehen davon, dass er sehr unter Trennungen leidet und immer jemand bei ihm sein muss, ist er perfekt. Aber wir üben jetzt und innerhalb der Wohnung wird er täglich cooler. Da braucht er keinen Sichtkontakt. Wobei ich aber glaube, er ist einfach clever und weiß, dass er eigentlich nur die Ausgangstür im Blick behalten muss.
    Ich fange jetzt an, ohne ihn zum Briefkasten zu gehen :pfeif: .

    Ich strecke das Wolfsblut auch. Nicht aus Kostengründen, sondern weil Hund es sonst nicht frisst und ich das verstehe. Also gibt es hier Thunfisch, Spinat, Kartoffeln, Nudeln, Möhren, Reis, Suppen, gekochtes Fleisch ohne Knochen etc. untergemengt; was Hund so frisst und was nicht scharf gewürzt ist.

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    Er war ausgesetzt an einer Raststätte an der Autobahn (Berlin).
    Saß total verwahrlost in einem Karton und hat gejault... :hilfe:


    Gott sei dank hat mein Schatz so eine schwache Blase... ;)


    Ich habe hier auch einen ausgesetzten Hund. Er stalkt auch und schreit wie ein Kind, wenn ich nicht mehr zu sehen bin. Die sind traumatisiert, das muss man bedenken. Übe in kleinen Schritten! Eine halbe Minute ins Nebenzimmer gehen. Dann immer länger.
    Ins Bad z.B.kommt mein Hund nicht. Das ist mein Tabu. Diese Entschlossenheit beeindruckt ihn offensichtlich. Er liegt davor und wartet still. Sehr merkwürdig :???: . Ich lobe ihn eher nebensächlich, Begeisterungsstürme beim Wiedersehen seinerseits ignoriere ich. Wiederkommen ist normal. Das klappt schon. Aber du brauchst mehr Geduld als bei jedem anderen Welpen, es dauert viel länger.