Hallo zusammen
Wir haben seit heute einen 2t Hund. Er ist 1 Jahr alt.
Er versuchte heute mehrmals zu zeigen das er unser neuer Chef sein könnte oder gerne wäre....
Hunde wollen nicht die Weltherrschaft an sich reißen oder den "Chef markieren". Das ist eine total veraltete Theorie, die längst überholt ist und heute nirgenst mehr vertreten wird. Egal was dir da jemand erzählen will, der Hund hat nicht die Ambition in eurem "Rudel" aufzusteigen. Das Rudengedönst ist totaler Quatsch
Erst lag ich auf der Couch da sprang er hoch und wollte mich begatten. Hab ihn runter geschmissen und nein geschrien.
Runterschmeißen und anschreien führt nur dazu, dass der Hund massiv Angst vor euch bekommt und seine derzeitige Verunsicherung nur noch verstärkt. Besser wäre es, dass ihr dem Hund einen festen Liegaplatz einrichtet, ein Körbchen, ne Decke oder so was. Wenn er dann aufs Sofa möchte (kann ja sein, dass er das früher mal durfte), dann befördert ihn sanft runter. Erster Versuch: Kommando "Runter" und Armbewegung runter vom Sofa machen. Hört er darauf nicht, dann geht auch leichtes schieben oder schubbsen. Aber bitte nicht so, dass er durch den halben Raum fliegt.
Dann solltet ihr noch "Auf die Decke" oder ähnliches üben, welches ihr dann später auch in anderen Situationen nutzen könnt. Also Hund vom Sofa dirigieren und auf seine Decke schicken, wo er auch bleiben muss, soll das Ziel sein.
Sobald er die kleinste Kleinigkeit richtig macht, loben und Leckerchen geben.
Dann merkten wir eine kleine Pfütze im Schlafzimmer auf dem Boden. Ich rief ihn zu mir, da lief er schon zurück ud wusste war mist. Hab ihn mir aber genommen zur Pfütze und wieder laut nein pfui.
Die Pfütze hat er gemacht, weil er momentan total verunsichert und gestresst ist. Neues Zu Hause, neue Menschen, die dann auch noch rumbrüllen, obwohl er gar nicht weiß, was er falsch gemacht hat, und ihm auch keiner gezeigt hat, was und wie er es richtig machen kann. Außerdem kann der Hund auch nicht wissen, dass es Mist war. Er hat seiner Natur entsprechen, vor lauter Angst ne Pfütze gesetzt. Auch bei Menschen gibt es das, die bei zu viel Angst oder Stress in die Hose machen.
Kommt das nochmal vor, dann wischt das Maleur kommentarlos weg (Essigreiniger soll den Geruch vernichten).
Wenn der Hund öfter in die Wohnung macht, dass kann es sein, dass er nicht stubenrein ist. Dann müsst ihr das neu Aufbauen, evtl bei 0 anfangen.
Beobachtet den Hund genau, und sobald ihr seht, dass er grad eine Pippi- oder Häufchenstelle sucht, schnappt ihn euch, und ab nach draußen zum Lösen. Das aber ohne schreien oder schimpfen, einfach Hund anleinen und rausgehen. Hat er draußen gemacht, dann loben und Leckerchen.
Vielleicht müsst ihr auch wie bei einem Welpen alle zwei Stunden raus gehen, und nach jedem Fressen und trinken. Und ihr müsst unbedingt Geduld haben, und nicht nach wenigen Tagen die Nerven verlieren. So ein Stubenreintraining kann Monate dauern.
Dann merkten wir aber das er in unser Bett gesprungen ist und da eine riesen Pfütze hinterlassen hat.
Also morgen neue Matratze kaufen gehen .......
Schlafzimmer evtl geschlossen lassen. Rest: siehe oben
PLÄNE .... Wir ignorieren ihn jetzt erstmal, keine leckerlies, kein spielen. Alles was spaß macht ist Tabu.
Wir haben von unserem Hund so einen riesen Kengel ( heißen die so ?!) so einen großen " Käfig". Da wollen wir heute Nacht seine Decke rein tun und 2 getragene T-Shirts um ihm zu zeigen selbst hier bist du nicht der Chef.
Was wollt ihr damit erreichen? Bestrafung für falsches Verhalten, so vermute ich? Das wird nicht klappen. Im Gegenteil, das wird nur noch mehr Probleme ervorrufen. Der Hund wird euch immer mehr misstrauen, wird so nie eine Bindung zu euch aufbauen, und wird deshalb früher oder später zu ganz schlimmen evtl sogar aggressivem Verhalten neigen.
Der Hund kann gar nicht wissen, wofür die Bestrafung sein soll. Hunde haben nicht so ein menschliches Gedätchnis, wie du es dir im Moment noch vorstellst. Der Hund weiß oft Minuten später nicht mehr, was vorher war. Der weiß nicht mehr, dass er eine Stunde vorher eine Pfütze in die Wohnung gesetzt hat, der weiß auch nicht mehr, dass er nicht aufs Sofa darf usw. Stell dir ein kleines Baby vor, dass erst die Welt entdecken muss, und auch nicht von Anfang an aufs Klo gehen kann, oder nicht von Anfang an weiß wovor es Angst haben muss, oder was alles gut ist im Leben. Das muss das Baby durch die Eltern erst lernen, so wie der Hund solche Dinge auch erst lernen muss. Und alles immer mit viel Geduld und starken Nerven.
Was können wir noch machen ? Ist die Idee gut mit den T.Shirts? Danke für Hilfe. P.S. Schlafzimmertür ist zu. Nicht das unser Hund meint er muss da einen drauf setzen ....