Beiträge von Mäusemama

    Zitat

    Was haltet ihr von ruppigeren Erziehungsmaßnahmen? Ein Klapps auf die Schnauze beispielsweise? Ich persönlich hab davor schon sehr Skrupel, weiß nicht ob das nicht irgendwann ins Negative umschwänkt!? Allerdings machen das meine Schwiegereltern auch und der Hund lässt es bei denen auch.. :-(

    Würdest du ein Kleinkind oder Baby das dir an den Haaren zieht auch körperlich Strafen statt
    einen sanften Weg zu suchen ?

    Ich halte von der körperlichen oder psychischen Maßregelung gar nichts ... ich potenziert
    damit eure Probleme und ich verstehe die familieären Zusammenhänge auch nicht...wer
    ist die Bezugsperson des Hundes ?

    Ich bin da ganz bei Corinna das ihr das Problem selber forciert und fördert.


    Susanne

    Ich finde das Thema schwer zu diskutieren weil man eben das
    Gesamtbild sehen muss und nicht nur Ausschnitte.
    Ich hab bei Maria Hense auf dem Seminar auch, für meinem
    Geschmack, recht moderate Hunde erlebt, die in keinster Weise
    mit meinem vergleichbar wären.
    Wir sprechen ja hier nicht von einzelnen Auffälligkeiten sondern
    einem Paket an Verhaltensauffälligkeiten.
    Wir reden nicht über Hunde die mal in der Leine hängen und dem
    Fahrrad hinterherbrüllen oder die ein oder andere Gestalt gruselig finden.
    Es geht um Hunde die keine ! Reize ertragen können, diese nicht
    verarbeiten und in Erregungslagen agieren in denen weder Strafe noch
    Bockwurst greift und nicht mal eine Gummizelle reizarm wäre.

    Ich hab das kleine Glück, dass mein Hund ohne weitere Vorbelastung
    hierher kam und keiner versucht hat rumzudocktern ( deprivierte,
    hyperaktive Hunde nehmen, wie gesagt, auch keine Strafe wahr,
    auch wenn ihnen der Himmel auf den Kopf fällt ) und ich, auch ob
    des Entwicklungsstandes des Hundes und der Rasse-Kombi peinlich
    genau auf ihr Aggressionsverhalten geachtet habe…aufgrund meiner
    Erfahrung konnte ich das zumindest auf einem Level halten das als
    unbedeutend einzustufen ist….auch wenn ihre Art der Konfliktlösung
    leider nicht die Beste ist. Die mangelnden Beschwichtigungs-Signale
    fallen mir übrigens auch auf.

    Den Verfolgungswahn sehe ich als einen der Grundaspekte beim
    Deprivationssyndrom an…das dauerhafte scannen und checken der
    Umgebung.

    Abgesehen vom Umgang mit Umweltreizen habe ich manchmal einfach
    den Eindruck ( gilt nur für meinen Hund ) das ihr Blick einfach nicht so
    wach ist oder leerer …sie blinzelt weniger, starrt mehr und man könnte
    meinen, man sieht ihr beim Denken zu ....um nicht zu sagen sie sieht einfach ein
    bissi blöd aus :ops: )

    Symptome bei meiner Hündin waren oder sind auszugsweise :

    Hyperaktivität in ausgeprägter Form
    Völliges Fehlen jeglicher Möglichkeit Reize zu verarbeiten
    Schwellenangst ohne, dass eine Schwelle da wäre
    Panikattacken
    Imaginäres Fliegen schnappen
    Stereotypes Bellen
    u.s.w....


    Das es nicht zu weiteren Verhaltensauffälligkeiten wie Selbstverletzung,
    rückgerichteter Aggression, Selbstverstümmelung oder anderen Stereotypen
    kam schreib ich mir bzw. uns mal aufs Fähnchen.

    Ob wir weiter sein könnten nach fast 4 Jahren ? Vielleicht schon, aber
    Zeit ist gegen die Unversehrtheit aller Beteiligten und einem halbwegs entspannten
    Alltag ein Faktor den ich als unrelevant empfinde ;)


    Ich verfechtet ebenfalls die Aufklärung über diese Thematik mit denen nicht mal
    die Mehrheit der HT umgehen kann oder überhaupt davon gehört haben trotz "Ausbildung".

    LG
    Susanne

    Zitat

    Die "Symptome" des Depvrivationssyndroms sind mir auch noch nicht so klar, vielleicht mag dazu jemand etwas sagen ?

    Mir hat letztens jemand gesagt, mein Hund könnte ein Deprivationssyndrom haben ...

    Bin gerade auf dem Sprung, lass aber mal ein paar links zum Thema da :D

    Hier aus dem Knowledge-Base von Corinna :

    https://www.dogforum.de/deprivationsschaden-t148132.html

    Gute Links zu dem Thema:

    http://intern.atn-ag.ch/content/view/25/75/
    http://intern.atn-ag.ch/content/view/91/75/
    http://intern.atn-ag.ch/content/view/135/75/
    http://www.sardog.eu/downloads2/info_hy ... r_hund.pdf
    http://dogsnake.de/Dog-Index/der_beste_ ... nschen.htm
    http://www.angsthund.de/hp/index.php
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hospitalismus
    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/11903/
    http://www.beta-dog.de/welpen/deprivationsschaeden.php

    LG
    Susanne

    Zitat

    Wenn ein Hund 3 1/2 Jahre nach dem Besitzerwechsel immer noch ´ nervös und gestresst´ ist stellt sich mir schon die Frage, ob und was zwischenzeitlich mit dem Hund unternommen worden ist. Irgendetwas stimmt da nicht...auf dem Bauernhof aufgewachsen...und hat Probleme mit Fliegen? HuHu...der ist mit Fliegenschwärmen gross geworden...

    MIR würde sich erstmal die Frage stellen was mit dem Hund nicht stimmt unabhängig davon was
    der Halter unternimmt solange es nicht kontraproduktiv ist ;) aber dazu gab es hier ausreichende
    Posts :gut:

    Ein Hund der massiven Stress durch Fliegen hat ( und sei es nur eine im Raum ) hat ein ebenso
    massives Verhaltensproblem, das alles andere als eine Macke ist. Mich würde interessieren ob der
    hund auch nicht vorhandenes "Fluggetier" wegschnappt ?

    LG
    Susanne

    Ich auch nicht...im Gegenteil ;)

    Ich freue mich über jede Emotion des Hundes auf mich...und dazu gehören
    auch negative Emotionen. Denn mein Hund hat nie gelernt menschliche
    Emotionen zu deuten da er sie nie kennengelernt hat. Sie wusste schlicht nicht
    das ich jetzt gerade "not amused" bin oder konnte/kann es nicht wahrnehmen.

    DAS ist aber auch ein Problem bei positiven Emotionen :verzweifelt:

    Wenn diese Kommunikationsebene erstmal halbwegs funktioniert hat man die
    halbe Miete eingefahren und eine Basis auf der auf Lob wunderbar funktioniert.

    LG
    Susanne

    Ach noch was, wo ich es gerade lese....Hut ab an die " ich mach dem verbissenen
    Hund auch Aua" .

    So recht mag ich diesen Thesen nicht glauben bei einem Hund der nachpackt, hält
    und definitiv in Hirnregionen gleitet, in denen er nicht mehr zugänglich ist.

    Aber vielleicht bin ich ein Weichei wie kaham ;) :hust:


    LG
    Susanne

    http://www.easy-dogs.net/home/blog/trai…oden_dumke.html

    ...vielleicht ein kleiner Ansatz für deine Frage ( auf die schnell hab ich nix besseres gefunden um
    es zu erklären )

    Zitat

    Aber ICH habe nicht das Bedürfnis, laut, wütend oder grob zum Hund zu werden

    Gibts bei dir mal ein "Na!" ohne laut zu werden sondern mehr mit einem Tonfall bei dem der Hund schon weiß dass das du etwas säuerlich bist?


    Ich kann es verstehen :verzweifelt:

    falls das vielleicht für einige in den falschen Hals gerutscht ist ….
    ich habe meinen Hund nicht aversiv gearbeitet und auch niemand anderes.

    Ich war allerdings nach vielen HuSchus aus denen wir gegangen sind
    oder gegangen wurden bei einem recht speziellen Trainer.
    Ich werde da nicht näher drauf eingehen, aber er wusste wie und wann
    man straft und mit welcher Intensität und hat auch dabei fleissig
    Hilfsmittel genutzt und konnte es….heute kann ich das noch besser
    beurteilen als damals. Niemand konnte so gezielt, hart, unemotional und
    der Situation angepasst strafen wie er. Aber den Effekt kann und konnte
    man ihm nicht absprechen…er hat wirklich viele Hunde resozialisiert und
    vor der Spritze bewahrt und mir auch viel beigebracht und erklärt…
    der konnte natürlich auch anders. Wie viele dieser Trainer ein charismatischer
    Mensch für Hund und Halter.

    Und weiter in eigener Sache…
    das Leben mit einem deprivierten Hund und das Training sind keine
    Sache die man auf Hundeplätzen oder in Huschus abarbeitet sondern
    Im Alltag…immer, fortwährend und integriert. Du gehst auf die Straße
    und es beginnt und du gehst Heim und führst es fort. JEDE Situation
    Ist oder kann gefährdend für Hund und Halter werden oder für die Umwelt.
    Ein fliegendes Blatt, ein Auto im Schritttempo oder ein Vogel.

    Wer nicht mal in genau dieser, auch sehr zehrenden Situation war, und
    ggf. jahrelang an der Kompatibilität des Hundes mit seiner Umwelt
    gearbeitet hat kann es meiner Meinung nach schlicht nicht beurteilen !

    ICH würde mir einen solchen Hund niemals mehr antun….einer reicht
    fürs Leben und für die Erfahrung.

    Einen Hund dafür zu strafen, dass er nicht alle Lichter im Oberstübchen
    brennen hat oder die Kette mal flackert ist in meinen Augen einfach der
    unfairste Weg miteinander umzugehen…das man auch als Halter dabei
    Nerven zeigt ist schlicht menschlich. Aber wenn mein Nervenkostüm,
    meine Geduld oder meine Emphatie ( jaaa…auch für den schlimmsten
    Terror-Köter ) dabei verloren gehen oder zu sehr leiden, sollte man
    entsprechende Konsequenzen ziehen.

    Ja, zur Hölle, ein solcher Hund macht auch wütend, kraftlos, überemotional
    und agessiv...und sollte wie jeder Hund an einen Halter geraten, der
    auch diese Emotionen halbwegs im Griff hat ;)

    LG
    Susanne