Erst einmal vorweg... Huskys sind wundervolle Tiere, ganz ohne Zweifel. Und... der Ersthund meines Schwagers sollte erst ein Labrador werden (angeblich der perfekte Anfängerhund) und es wurde eine wunderschöne Siberian Huskyhündin. Hundeschule und permanentes Training ist hier aber Pflicht, das sollte dir klar sein.
Bei uns sollte es auch erst einmal ein Labrador werden und es wurde eine Dalmatinerhündin. Viele selbsternannte Hundeexperten schlugen die Hände über den Kopf zusammen ganz nach dem Motto... ein DALMATINER!!! Ausgerechnet ein Dalmatiner als Ersthund... na dann mal viel Spass mit dieser störrischen, schwererziehbaren Hunderasse... Alles Quatsch. Man sollte lediglich nicht zu faul sein, sich ein Basiswissen anzueignen und auf eine Hundeschule nicht verzichten zu wollen.
Aus deinem Text lese ich aber auch heraus, dass du noch Schüler bist. Wie wird es gehen, wenn du deine Schule beendet hast und dann studieren oder eine Lehre beginnen möchtest? Kann dein Vater für dich wirklich einspringen, wenn es bei dir zeitlich nicht passt? Du solltest dir auch für später ein Plan B und ein Plan C zurechtlegen, wenn du nicht kannst, wie du gern möchtest. Der Hund kann für die Veränderungen in deinem Leben am allerwenigsten was dafür.
Wenn du aber einen Plan B und ein Plan C zurechtlegen kannst, dann kann ich dir nur raten, such dir einen guten Züchter. Mein Schwager hatte in dem Sinne Glück im Unglück. Glück weil beide Hundeeltern reinrassige Huskys waren, Unglück, weil es doch ein "Unfall" war und die Welpen nicht so betreut wurden, wie es für einen seriösen Züchter Pflicht gewesen wäre. Entsprechend wurde sie bereits mit 7 Wochen abgegeben. Dass ihr die 3 Welpenwochen mit ihren Wurfgeschwistern fehlten, konnte man deutlich merken und auch dass sie diese 3 Wochen nicht mehr gesäugt wurde, hat sich nicht gerade positiv auf ihr Immunsystem ausgewirkt. Die ersten Jahre waren geprägt von viel Durchfall und vielen Tierarztbesuchen.
Verschwende vielleicht auch einen Gedanken an die Husky-Nothilfe. Wir haben auch einen "gebrauchten Hund", weil wir die Zeit für einen Welpen definitiv nicht gehabt hätten. Wir haben diese Entscheidung nicht eine Minute lang bereut.
Zur Rasse sei noch folgendes gesagt. Ich habe leider bisher nicht einen Husky kennengelernt, den man auch mal von der Leine lassen könnte. Sie alle haben einen wahnsinnigen Jagdtrieb. Die Hündin meines Schwagers hat zwar an etlichen Anti-Jagd-Trainings teilgenommen. Aber sobald sie etwas wittert, ist sie weg.
Der Husky gehört auch, wie ich immer sage, zu den selbstdenkenden Hunderassen. Huskys versuchen immer wieder den eigenen Rang im Rudel nach oben zu korrigieren. Huskys stellen öfters als andere Rassen deine Anordnungen in Frage und versuchen dann mal eben ihr eigenes Ding durchzuziehen. Gleiche Behauptung wurde auch bei Dalmatinern gemacht. Es ist schon richtig... bei unserem Dalmimädel kann man die kleinen Rädchen im Oberstübchen richtig klackern hören, wenn sie darüber nachdenkt, ob sie nun meiner Anordnung nachkommen soll, oder ob sie diese doch lieber ignorieren möchte. Ich bin aber auch der Meinung, dass mit der notwendigen Zuwendung, der notwendigen Zeit und der notwendigen Konsequenz, das ganze in einem guten mittleren Level halten kann. Es setzt lediglich voraus, dass man sich mehrmals täglich, bei Wind und Wetter, in allen Lebenslagen mit dem Hund auseinandersetzt.
Wenn du das alles ein Hundeleben lang garantieren und dem Hund bieten kannst, dann wünsche ich dir, dass du ganz schnell bei deinem Notendurchschnitt von 2,0 bist und du dir bald deinen Traum erfüllen kannst.