Beiträge von Drachenlady

    Vielleicht hat es sich ja schon hier herumgesprochen, ich bin ja eine Barf-Skeptikerin. Was mich aber dennoch mal wirklich und ernsthaft interessieren würde wäre, ob es wirklich notwendig ist, dass man die ganz Kräuter, Pülverchen und Extras zufüttern muss.

    Ansich steht doch das Barfen dafür, dass ich genau weiß, was der Hund bekommt und dass der Hund so wenig Chemie (Geschmacksverstärker, chemische Vitamine, chemische Konservierungsstoffe etc.) bekommt, wie es nur möglich ist. Ich hab mir auch sagen lassen, dass Barfen dafür steht, dass der Hund alles bekommt, was er braucht um gesund zu sein und zu bleiben.

    Die ganzen Zusatzstoffe würden dem ja dann widersprechen.

    Achte bitte darauf, dass der dein Hund nicht zuviel Eiweiß bekommt. Er soll ja gesund werden und bleiben. Beim Barfen die Blutwerte immer kontrollieren lassen. Nieren werden schleichend geschädigt bei zu viel Eiweiß. Bis man es merkt, ist es oftmals zu spät.

    Mit Km-Angaben kann ich nicht dienen. Die Huskyhündin in unserer Familie ist zufrieden, wenn sie pro Laufrunde 2 Stunden laufen kann. An Wochenenden, an denen nichts anliegt, kommt sie dann auf 6-8 Stunden, die sie draußen in Bewegung ist.

    In der Woche ist es zwar nicht möglich ihr dieses Bewegungspensum zu bieten, jedoch wird sie dann mit Nasentraining und ZOS ausgelastet oder auch mal einfach auf geistiger Basis.

    Auch hier sind alle Pfoten und Daumen gedrückt. Vielleicht ist es das, was unsere Hündin letztens im wahrsten Sinne des Wortes aus den Latschen kippen ließ. Bei uns war es eine Mittelohrentzündung bei der auch der Gleichgewichtssinn vollkommen aus den Fugen geraten war. Als sie auch nicht mehr richtig laufen konnte und immer wieder umkippte standen mir direkt 10 P's auf der Stirn.

    Wir wünschen deiner Fellnase alles erdenklich Gute und dass dein Schatz ganz schnell und wieder vollkommen gesund wird.

    Als wir unsere Dalmatinerhündin im Alter von 2,5 Jahren bekamen mussten wir auch sehr schnell feststellen, dass die Maus in allem sehr unsicher war. Keine Ahnung, wie das möglich sein konnte, aber selbst vor dem Knacken eines Astes, auf den man getreten war, hat sie sich fürchterlich erschrocken. Anderen Hunden traute sie nicht für 5 Cent über den Weg. Ein Hundetrainer sagte uns dann, dass sie sogar so unerfahren ist, dass sie nicht mal in der Lage ist, die Körpersprache anderer Hunde zu lesen, geschweige denn ihre eigene Körpersprache so einzusetzen, dass es nicht zu Missverständnissen kommen konnte.

    Aber wie dem Hund "hundisch" beibringen, wenn man nicht selber Hund ist? Was für uns Gold wert war, sind und waren die zahlreichen Hundetreffen, die wir nahezu täglich machen. Es ist eine Truppe von Hundehaltern und vertreten sind nahezu sämtliche Hunderassen und Mischlinge. Wir haben einen kleinen Borderterrier in der Truppe und auch einen großen Wolfshund. Dieser Rudel ist und war ihre Schule. Sie hat soviel von den anderen Hunden gelernt, sich fair aber bestimmt durchzusetzen (beispielsweise wenn ein Rüde zu aufdringlich wird). Sie hat respektvolles Verhalten gegenüber älteren und alten Hunden gelernt. Sie lernte die Zeichen zu lesen, wenn ein Hund keinen Kontakt wünschte... die Liste könnte ich unendlich lang fortführen.

    Vielleicht gibt es auch bei dir solche Kontaktmöglichkeiten. Ansonsten, wie Jungspund schon schrieb, korrigiere Fehlverhalten sofort mit einer Konsequenz. Sie bellt... ab auf ihren Platz. Sie knurrt ... ab auf ihren Platz. Draußen beim Laufen lasse ich meine immer ins Sitz gehen, wenn sie Blödsinn gemacht hat. Sitzen zu müssen, heißt für sie nicht vorwärts kommen... etwas was sie überhaupt nicht mag.

    Deine Zuckerschnute stellt jetzt eh alles in Frage, was du anordnest. Sei also weiterhin cool, souverän und vorallem konsequent. Solange bis sie begriffen hat, dass du der Boss bist und nicht sie.

    Erst einmal vorweg... Huskys sind wundervolle Tiere, ganz ohne Zweifel. Und... der Ersthund meines Schwagers sollte erst ein Labrador werden (angeblich der perfekte Anfängerhund) und es wurde eine wunderschöne Siberian Huskyhündin. Hundeschule und permanentes Training ist hier aber Pflicht, das sollte dir klar sein.

    Bei uns sollte es auch erst einmal ein Labrador werden und es wurde eine Dalmatinerhündin. Viele selbsternannte Hundeexperten schlugen die Hände über den Kopf zusammen ganz nach dem Motto... ein DALMATINER!!! Ausgerechnet ein Dalmatiner als Ersthund... na dann mal viel Spass mit dieser störrischen, schwererziehbaren Hunderasse... Alles Quatsch. Man sollte lediglich nicht zu faul sein, sich ein Basiswissen anzueignen und auf eine Hundeschule nicht verzichten zu wollen.

    Aus deinem Text lese ich aber auch heraus, dass du noch Schüler bist. Wie wird es gehen, wenn du deine Schule beendet hast und dann studieren oder eine Lehre beginnen möchtest? Kann dein Vater für dich wirklich einspringen, wenn es bei dir zeitlich nicht passt? Du solltest dir auch für später ein Plan B und ein Plan C zurechtlegen, wenn du nicht kannst, wie du gern möchtest. Der Hund kann für die Veränderungen in deinem Leben am allerwenigsten was dafür.

    Wenn du aber einen Plan B und ein Plan C zurechtlegen kannst, dann kann ich dir nur raten, such dir einen guten Züchter. Mein Schwager hatte in dem Sinne Glück im Unglück. Glück weil beide Hundeeltern reinrassige Huskys waren, Unglück, weil es doch ein "Unfall" war und die Welpen nicht so betreut wurden, wie es für einen seriösen Züchter Pflicht gewesen wäre. Entsprechend wurde sie bereits mit 7 Wochen abgegeben. Dass ihr die 3 Welpenwochen mit ihren Wurfgeschwistern fehlten, konnte man deutlich merken und auch dass sie diese 3 Wochen nicht mehr gesäugt wurde, hat sich nicht gerade positiv auf ihr Immunsystem ausgewirkt. Die ersten Jahre waren geprägt von viel Durchfall und vielen Tierarztbesuchen.

    Verschwende vielleicht auch einen Gedanken an die Husky-Nothilfe. Wir haben auch einen "gebrauchten Hund", weil wir die Zeit für einen Welpen definitiv nicht gehabt hätten. Wir haben diese Entscheidung nicht eine Minute lang bereut.

    Zur Rasse sei noch folgendes gesagt. Ich habe leider bisher nicht einen Husky kennengelernt, den man auch mal von der Leine lassen könnte. Sie alle haben einen wahnsinnigen Jagdtrieb. Die Hündin meines Schwagers hat zwar an etlichen Anti-Jagd-Trainings teilgenommen. Aber sobald sie etwas wittert, ist sie weg.

    Der Husky gehört auch, wie ich immer sage, zu den selbstdenkenden Hunderassen. Huskys versuchen immer wieder den eigenen Rang im Rudel nach oben zu korrigieren. Huskys stellen öfters als andere Rassen deine Anordnungen in Frage und versuchen dann mal eben ihr eigenes Ding durchzuziehen. Gleiche Behauptung wurde auch bei Dalmatinern gemacht. Es ist schon richtig... bei unserem Dalmimädel kann man die kleinen Rädchen im Oberstübchen richtig klackern hören, wenn sie darüber nachdenkt, ob sie nun meiner Anordnung nachkommen soll, oder ob sie diese doch lieber ignorieren möchte. Ich bin aber auch der Meinung, dass mit der notwendigen Zuwendung, der notwendigen Zeit und der notwendigen Konsequenz, das ganze in einem guten mittleren Level halten kann. Es setzt lediglich voraus, dass man sich mehrmals täglich, bei Wind und Wetter, in allen Lebenslagen mit dem Hund auseinandersetzt.

    Wenn du das alles ein Hundeleben lang garantieren und dem Hund bieten kannst, dann wünsche ich dir, dass du ganz schnell bei deinem Notendurchschnitt von 2,0 bist und du dir bald deinen Traum erfüllen kannst.

    Es ist noch nicht lange her, als bei uns vor einer Bäckerei ein Weimaraner-Rüde, der dort angebunden war, mal eben gestohlen wurde und bis zum heutigen Tage auch nicht wieder aufgetaucht ist. Die Bäckerei hat auf zweierlei Art darauf reagiert. Entweder werden Hundehalter bevorzugt bedient, egal wieviele Kunden vorher eigentlich dran wären, oder aber, man darf den Hund an kurzer Leine auch mit in den Verkaufsraum nehmen.

    Mir ist zwar nie der Gedanke gekommen, meinen (Rasse-)hund vor irgendeinem Geschäft anzuleinen, aber dieses Entgegenkommen finde ich schon vorbildlich.

    Woanders hat man zwei Schäferhunde aus dem Vorgarten gestohlen. Die Hunde wurde betäubt und so entwendet. Man kann sich also nirgends mehr sicher sein. Also wachsam sein.

    Mit Nassfutter hätte ich mich noch am ehesten anfreunden können. Dafür braucht man immerhin kein Gefrierfach... diese Rechnung tat ich leider ohne meine Dalmihündin. Mal schmeckte es ihr offensichtlich nicht, mal schmeckte es ihr, dafür vertrug sie es nicht.

    Wir fahren hier mit dem Trockenfutter echt noch am besten. Natürlich... unnatürlich. Klar hast du schon recht, barfen ist und bleibt die natürlichste Art einen Hund zu ernähren. Mir ist es zu gefährlich. Ich wüsste nie, ob es wirklich so richtig ist, wie ich mir das denke.

    Escha

    Das mit dem Trinken scheint wohl tatsächlich ein größeres Problem zu sein. Zwar nicht bei uns. Unsere Knutschkugel hat immer Wasser zur Verfügung und trinkt auch gut. Nicht zu viel, aber man muss sich auch nicht erst zum Trinken überreden.

    Sie bekommt nur Trockenfutter, ab und an mal auch mal gekochtes. Vielleicht habe ich mit unserem Hund einfach nur Glück, dass ich mir über Flüssigkeitsmangel keinerlei Gedanken machen muss.

    Wegen der Eiweiß-Problematik bei Dalmatinern ist uns jedenfalls vom Barfen abgeraten worden. Daher bleiben wir beim Trockenfutter, müssen aber auch da den Rohproteingehalt beachten, der idealerweise die 23% nicht überschreiten sollte.

    Happy Dog Africa wäre eine Alternative. Eine andere, ebenfalls getreidefrei, jedoch mit mehr Fleischanteil wäre Wolfsblut. Wir füttern das Dark Forest und kommen damit hervorragend zurecht. Happy Dog bekommt man in jeder Zoohandlung, Wolfsblut muss man in der Regel online bestellen. Aber auch damit haben wir keine Probleme, da die Bestellung innerhalb von 3 Tagen immer da war.

    Von den eingefleischten Barfern will es leider niemand hören bzw. lesen. Aber die richtige Ernährung mittels Barfen ist keineswegs so einfach, wie es immer dargestellt wird. Meine TÄ und einen anderen TA hatte ich bezüglich des Barfens bei unserer Dalmatinerhündin befragt.

    Beide haben unabhängig voneinander nicht grundsätzlich das Barfen als unmöglich dargestellt. Aber sie haben mich schon davor gewarnt, da die Patientenzahl (Hunde und Katzen) mit Nierenschäden (teilweise irreparabel) stetig steigt und 8 von 10 Patienten gebarft wurden. Vielfach liegt es wohl einfach daran, dass zuviel Fleisch gefüttert wurde, also eine Überdosis Eiweiß/Protein verabreicht wurde. Das fatale an der Sache ist, dass man über viele Jahre nichts bemerkt. Es ist ein schleichender Prozess. Gesundheitliche Einschränkungen kommen erst dann, wenn es zu spät ist. Mit nicht ausreichend trinken hat das wenig bis gar nichts zu tun.

    Da mir das ganze zu kompliziert und vorallem zu riskant ist, ich keine Lagermöglichkeiten habe und mir einfach die Zeit fehlt (ja zu bequem bin ich auch, gebe ich offen zu) bleiben wir bei einem guten, aber bezahlbaren Trockenfutter. Wir füttern Wolfsblut und davon gibts auch Welpenfutter.