Hallo!
Zu deinen Gegenfragen...
1.) Ich bin zu 90% Vegetarier. Fleisch, was ich ohne schlechtes Gewissen essen kann, ist das einzige, was ich auch essen will - und das ist so teuer, dass ich Fleisch nur ca. 1 Mal im Monat Fleisch esse. Die fleischliche Nahrung, die mein Hund bekommt, besteht zu 50% aus Schlachtabfällen.
2.) Ich halte dich für einen Laien aufgrund all der zahlreichen Korrekturen, die der hier vertretene Jäger an deiner Auffassung vom Jagen vornimmt (und hier meine ich nicht die moralische Seite, sondern die technische).
3.) Ein Jäger, der diese Bezeichnung verdient, sollte für mich folgende Eigenschaften aufweisen, mal ganz abgesehen von seiner praktischen Kompetenz und den bestandenen Prüfungen:
- er sollte jedes, wirklich ausnahmslos jedes Leben als gleich wertvollen Bestandteil des Ökosystems Wald erachten... nur so ist er in der Lage, objektiv zu urteilen, wann das Töten wirklich notwendig ist
- sollte sich stets der enorm hohen Verantwortung bewusst sein, die man trägt als jemand, der zum Töten befugt ist
- sollte genug Herz und Verstand besitzen, all dies praktisch umzusetzen
Zitat
Grundsätzlich finde ich die Motivation etwas merkwürdig.
Denn "nur" weil ich die Zusammenarbeit bei der Jagd zwischen Jäger und Hund gut finde, muss ich nicht zwingend Jäger werden.
Dies entspricht nach wie vor auch meiner Meinung.
Im Übrigen habe ich schon sehr deutlich erklärt, wann man der Mensch für mich zum Mörder wird... nicht, wenn er tötet. Sondern wenn er tötet, obwohl es nicht erforderlich ist. Darum finde ich dein Vergleich mit dem Tierarzt, der kranke Tiere erlöst, unangemessen. Das erscheint mir mehr wie ein Trotzargument.
Vielleicht lag ich auch falsch mit meiner Einschätzung, dür würdest einfach töten wollen... vielleicht fehlt dir einfach die Erfahrung, was es bedeutet, ein fühlendes Geschöpf aus der Blüte seiner Jahre zu reißen. Denn es werden bei weitem nicht nur kranke und schwache Tiere getötet. Ein prächtiger Hirschkopf des Tieres, das in der Blüte seiner Jahre stand, sieht doch bei weitem besser an der Wand aus, als der eines todkranken Exemplares.
Vielleicht solltest du mal bei der Schlachtung eines Lämmchens dabei sein, um dir ein realistisches Bild davon zu machen, was es heißt, ein Leben auszulöschen. Vielleicht solltest du selbst diejenige sein, die dem schreienden Tier die Kehle durchschneidet.
Gruß
Corydoras