Ich gehöre auch zu denen, die hier und da gerne mal quietschen. Bestes Beispiel ist mein Jungrüde. Der ist noch nicht lange bei uns und in Sachen Gehorsam ist da auf jeden Fall noch Luft nach oben. Rufe ich ihn in erschwerten Bedingungen ab und er hört, freue ich mich – warum soll ich das nicht zeigen? Da fang ich auch schon mal an quietschend zu loben und anzufeuern wenn er auf dem Weg zu mir ist. Das Resultat? Er rennt ein bisschen schneller… aber vielleicht macht er das ja nur, damit ich aufhöre so peinliche Geräusche zu machen
Bei meiner Hündin mache ich das in solchen Situationen nicht, die kann den Rückruf nämlich schon wunderbar und hat es auf genau die gleiche weiße gelernt. Da gibt es ein ruhiges „gut“ oder „prima“ und ggf. eine zusätzliche Belohnung die ich variabel einsetze. Dafür gibt es bei ihr andere Situationen in denen ich ne „Party feier“, wenn sie die richtigen Entscheidungen getroffen hat.
Kann natürlich jeder so machen wie er möchte. Ich lobe gerne und viel und wie Familie Wolf das macht ist mir dabei herzlich egal. Wenn ich aber damit anfange meine Hunde nur für das anzukacken was sie falsch machen und die Dinge die sie richtig machen zu ignorieren, gehe ich doch mit ner ganz anderen, negativen Stimmung an die Sache ran. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das dafür sorgt, dass das Training Spaß macht und der Hund gerne mit mir zusammen arbeitet. Im Gegenteil, ich glaube, es würde vor allem meine Stimmung runterziehen bis zu einem Punkt, an dem ich absolut keine Lust hätte noch irgendetwas mit meinem Hund zu machen.
Leben und leben lassen, auch was die Gabe von Leckerchen anbelangt. Trotzdem kann ich es nicht so ganz verstehen, warum man es sich unnötig schwer macht und auf Futter, was für viele Hunde ja die Ressource schlechthin ist, als wirklich effektiven Motivator verzichtet. Das einzige was mir einfällt ist, dass man dann sagen kann „Ich bin so toll und charismatisch, mein Hund hört auch ohne Futter auf mich“. Ist sicher netter fürs Ego als wenn man zugibt, dass man ab und an den Hampelmann macht um seinen Hund zu motivieren.
Körperliche Auseinandersetzungen gibt es bei uns nicht und das ist auch gut so. Ich möchte nicht von meinen Hunden gebissen werden, auch nicht im Spiel. Dafür werden sie von mir auch nicht „getouched“, gestupst, gezwicht oder geschlagen. Dass wir das nicht brauchen mag daran liegen, dass ich meinen Hunden nicht ständig unterstelle, dass sie jegliche Kontrolle an sich reißen möchten. Könnte aber auch daran liegen, dass sie die Herrschaft über Sofa, Bett & Welt schon lange an sich gerissen haben. 
Du redest davon, dass viele Leute ihre Hunde vermenschlichen. Gleichzeitig sagst du aber, dein Hund, der beim Spaziergang davon läuft, verstünde, dass du ihn fürs Weglaufen bestrafst wenn er wieder zu dir zurück kommt. Sorry, so richtig ernst nehmen kann ich deinen Vorwurf dann nicht. Fehlt nur noch die Aussage, dass er weglaufen würde aus Trotz, oder um dir eins Auszuwischen.