Würde schon noch ein paar Überlegungen anstellen, bevor du dich auf die Warteliste setzen lässt. Ich finde 13 Monate früh, sind 20 Monate wie bei uns meiner Meinung nach aber auch. Kann dir halt nur berichten, von den Erfahrungen die ich selbst gemacht habe und wo ich gemerkt habe, dass es sich schon lohnt vorher mal nen Gedanken daran zu verschwenden.
Wir hatten mit 13 Monaten und danach schon noch Aufs und Abs was den Gehorsam angeht. Finde ich auch nicht schlimm, aber ich finde es halt wichtig, dass man dann am Ball bleibt und weiter übt. Und mit nem zweiten Hund ist das dann im schlimmsten Fall die doppelte Arbeit.
Wenn dir das was Wilma kann reicht, ist es doch gut. Rückruf und Abbruchkommando sind zumindest für mich ein Muss, genauso wie „raus da“. Rest ist mehr oder weniger optional, aber ich persönlich finde aber es vereinfacht den Alltag schon, wenn der Hund noch ein paar andere Sachen kann. Damit meine ich auch nicht 1000 Tricks, perfektes Fuß laufen, Grundstellung oder andere Kommandos, sondern einfach eine gute Grunderziehung – nicht zu jedem Hund und Menschen hinrennen, mal im lockeren Fuß irgendwo lang laufen obwohl das offene Gartentor sehr viel interessanter ist, an einer Kreuzung zu warten bis Frauchen geguckt hat ob Fahrradfahrer kommen und so ein Zeug.
Ich finde es teilweise schwierig mit zwei Hunden gleichzeitig beim Spazierengehen zu üben. Wir laufen unsere normalen Spaziergänge zusammen, aber einige Male pro Woche muss ich mit den beiden getrennt gehen, einfach weil Loki schon noch viel zu lernen hat und da habe ich auch nicht immer die Geduld zu, wenn noch ein zweiter Hund rumwuselt.
Habe ja schon geschrieben, dass ich Jagdtrieb keineswegs als Baustelle oder Fehlverhalten in dem Sinne ansehe … aber es ist eben ein Unterschied ob Hundi hinterher rennt wenn ihm ein Eichhörnchen direkt vor die Nase hüpft, oder ob er sich aus dem Staub macht um im Gebüsch zu stöbern oder unkontrolliert jedem Vogel hinterherrennt. Mein Leben mit einem Zweithund der leider unkontrolliert jedem Vogel hinterherrennt wird immens dadurch vereinfacht, dass Toffee es nicht tut. Die würd zwar gerne, aber sie lässt sich zu 95% dran hindern... rennt sie doch los, stehen die Chancen gut, dass sie sich stoppen lässt. So kann ich mich dann erst mal um den unerzogenen Hund kümmern
Dass nicht jeder Vogel & Schmetterling gejagt werden soll, ist etwas, was Toffee schon verinnerlicht hatte als Loki herkam und etwas was ich mit ihm alleine üben muss, anders krieg ich das nicht gebacken. Gibt bestimmt Leute die es können. Ein zweiter Hund der dann vielleicht doch losrennt ist eher kontraproduktiv und bis es sitzt kommt kurz Loki an die Leine sobald ich irgendwo ein Vögelchen sehe.
Ich finde es außerdem praktisch, dass Toffee nen bestimmten Radius hat, den sie einhält außer wenn sie ihre Runden drehen. Sie hält immer mal wieder Blickkontakt und daher weiß ich, dass sie zumindest im Hinterkopf noch bei mir ist. Auch auf den Wegen bleibt sie relativ zuverlässig, ohne dass ich ständig ermahnen muss. Nur so kann ich mich dann auf Loki konzentrieren, der schon öfters mal nachfragt, ob diese Regel auch wirklich jeden Tag und überall gilt… naja, denke du weißt was ich damit sagen will – funktioniert der erste Hund halbwegs zuverlässig, kannst du umso mehr auf Nummer zwei achten und das macht das Leben sehr viel einfacher.
Darfst du denn zwei Hunde mit zur Arbeit nehmen? Würde so oder so das allein bleiben mit Wilma üben. Sonst hast du nachher im schlimmsten Fall zwei, die nicht alleine bleiben können. Finde es auch wichtig, dass die beiden lernen getrennt voneinander alleine zu bleiben, denn manchmal lässt sich so etwas eben nicht vermeiden.
Das sind so die Dinge die mir einfallen und die für uns wichtig sind und waren, beim nächsten sind es bestimmt ganz andere Sachen.
Ich fand dieses Buch ganz toll, kann ich dir wirklich empfehlen.