Hallo Ann,
bin auch kein Profi was das alles betrifft, werde dir also keine Tipps geben können. Kann dir aber davon berichten, wie wir mit der Angst unserer Hündin umgehen.
Wir haben nämlich ein ähnliches Proble, nur, dass sie Angst vor manchen Hunden zeigt und nicht vor Menschen. Damit haben wir es natürlich deutlich einfacher als du. Außerdem wird sie nur in Ausnahmesituationen panisch, auf die ich nur bedingt Einfluss habe (liebestoller Ridgebackrüde brettert in uns rein etc.). Ansonsten ist sie einfach wirklich unsicher bzw. ängstlich.
Auch wir haben es mit clickern probiert, wobei der Clicker schon lange konditioniert war und zum Üben von Tricks verwendet wurde.
Das erste, was wir angegangen sind, waren bellende Hunde hinter Zäunen.
An einigen Stellen unserer Gassistrecken hat sie angefangen zu ziehen und wollte nur möglichst schnell weg, egal ob Hund im Hof oder nicht.
Wir haben damit angefangen, beim vorbeilaufen zu clickern wenn das Tor offen stand und kein Hund im Hof war.Wir haben dabei einfach in das Angstverhtalen reingeclickert, das so furchtbar gar nicht war, denn sie hat sich dann immer gleich umorientiert . Als Belohnung sind wir dann weitergelaufen und haben ihr ein Bällchen in den Mund geschoben.
Später ging das Üben weiter wenn Hunde im Hof waren. Standen in sicherer Entfernung, Hund locker und entspannt an der Leine. Habe dann immer das Bellen abgewartet und geckickert. So haben wir uns dann ganz langsam voran gearbeitet, sind immer näher gekommen, haben dann jedes Hingucken zum Tor wenn gebellt wurde geklickert. Später dann vor allem ruhiges Verhalten und jeden Blickkontakt mit uns.
Haben also zuerst versucht, besagte Strecke positiv zu belegen und dann das Wahrnehmen der Geräusche, später das Alternativverhalten belohnt. Und obwohl wir ins Angstverhalten reingeclickert haben ist es keinesfalls schlimmer geworden.
Knapp 3 Wochen später waren wir dann soweit, dass wir an lockerer Leine vorbeilaufen konnten. Zwar immer noch auf der anderen Straßenseite, aber dafür mit einem ziemlich entspannten Hund der mich bei jedem Bellen in freudiger Erwartung anschaut.
In freier Wildbahn finde ich es ein bisschen schwieriger, deshalb lese ich hier mal weiter interessiert mit :)
Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auch erst mal nicht darauf, dass unsere Hündin gar keine Unsicherheit mehr zeigt. Wir wollen wir ihr gerne beibringen, dass sie bei uns Schutz findet und ihr beibringen, dass sie sich mehr an uns orientiert, anstatt kopflos wegzulaufen. Dabei kann es je nach Situation sein, dass ich das Angucken des anderen Hundes belohne. Guckt sie mich an ist es auch gut, guckt sie erst den anderen Hund an und dann mich ist es noch besser.
Kann ich die Situation selbst nicht beeinflussen, z.B. weil ein freilaufender Hund auf uns zu kommt und sich nicht abrufen lässt handel ich je nach Situation, aber immer bedacht darauf, ihr Sicherheit zu vermitteln und sie ggf. aus der Situation rauszunehmen. Dabei versuche ich vor allem selbst ruhig zu bleiben.
Hier und da merkt man auf jeden Fall schon Verbesserung, sie orientiert sich viel mehr an uns und hat auch schon ein paar Mal bei uns Schutz gesucht, was sie vorher nie gemacht hat 
Wir schauen, dass sie gleichzeitig so viele positive Erfahrungen mitnimmt wie möglich, was wahrscheinlich auch für deine Hündin ganz wichtig wäre.