Hallo
Meine Hündin ist 1 ½ Jahre alt und hört mittlerweile wirklich gut. Das heißt für mich, dass sie leinenlos laufen kann und sich dabei problemlos abrufen lässt, wenn sie Fußgänger, Fahrradfahrer, andere Hunde (ob bekannt oder nicht), Vögel und anderes „jagbares Wild“ wie Schmetterlinge sieht ;-) Sie achtet beim Spazierengehen sehr auf mich und bleibt stehen, sobald sie etwa 8-10m voraus gelaufen ist, wartet und hält immer wieder Blickkontakt (ausser sie flitzt ein paar Runden auf der Wiese, da ist der Radius natürlich deutlich größer).
Wenn sie mit anderen Hunden spielt, lässt sie sich aus dem Spiel abrufen, laufe ich weiter folgt sie mir. Fliegt ein Spielzeug, wird es mir spätestens nach einer Ehrenrunde wieder vor die Füße gespuckt. Soweit alles tutti, bin echt fröhlich :)
Jetzt waren wir vorgestern mit drei weiteren Whippies zum Gassigehen verabredet. Die vier kennen sich gut und verstehen sich super, dementsprechend groß war die Freude, als sie sich gesehen haben. Also zur Wiese gelaufen, abgeleint, die anderen liefen auch alle frei.
Nachdem sie ein paar Runden gerannt ist, schnappt sie sich einen Stock und rennt und rennt und hört nicht mehr auf zu rennen, immer wieder im Kreis. Wir laufen weiter und da ich solche „du-kannst-mich-mal“-Anwandlungen noch von vor einigen Monaten kenne, versuche ich auch zunächst gar nicht sie zurückzurufen. Habe die anderen dann gebeten weiterzugehen, Toffee blieb bei mir, lief immer noch im Kreis um mich rum. Dann doch mal versucht sie zu rufen, hat nix gebracht. Hab also ein Spieli neben mich ins Gras fallen lassen und sie Suchen geschickt, wobei ich sie dann festmachen konnte (bin mir aber ziemlich sicher, dass so ein Trick nur genau einmal funktioniert, die is ja nich blöd).
Tja, jetzt meine Frage: Wie verhalte ich mich in so einer Situation?
Weiterlaufen bringt nix, denn dann läuft sie zwar hinterher aber mit nem gehörigen Abstand und hört nicht auf ihre Kreise zu ziehen. Einsammeln bzw. hinterher rennen und einfangen kann ich knicken, normales ran rufen auch. Schimpfen ist ja auch quatsch, dann kommt sie ja erst recht nicht.
Für mich ist es auch kein Weltuntergang, wenn sie mal nicht gleich hört. Aber so eine Situation, in der ich wirklich null auf meinen Hund einwirken kann ist einfach kacke, und das fuchst mich jetzt doch sehr.
Achso, sie blieb dann natürlich angeleint als die anderen wiederkamen und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Dabei hat sie so arg Frust geschoben, dass sie gebellt hat (was sie sonst echt selten macht) und den einen Rüden abgeschnappt hat, als er ihr zu nahe kam. Wir haben uns dann verabschiedet und sind einen anderen Weg gelaufen, weil es so keinen Sinn hatte. Nach ca. 2 Minuten hatte sie sich komplett beruhigt, ich konnte wieder ableinen, sie hat die ganze Zeit Blickkontakt gehalten, ist nicht zu weit voraus gelaufen und hat gehört wie ne eins.
Warum verhält sie sich so? Übersprunghandlung? Will sie angeben? Könnte mir vorstellen, dass sie einfach austesten will was geht und was nicht, und leider fällt mir für ein solches Verhalten keine logische Konsequenz ein außer anleinen – aber dafür muss ich sie wie gesagt erst mal erwischen. Hatte also den tollen Effekt, dass sie gemerkt hat, wie hilflos ich in so einer Situation bin :-/
Naja, Gruppentreffen gibt’s jetzt erst mal nur noch auf der eingezäunten Hundewiese bzw. mit Schleppleine. Würde auch gerne mit ihr am Stöckchen üben – also dass sie es tragen darf, zunächst wenn wir an der Leine laufen. Und dass sie es auf Kommando freigeben muss, dafür etwas bekommt oder wieder ran darf usw. Bringt das was? Vielleicht ist es dann nicht mehr so spannend für sie?
Mit ihr fangen spielen ist für Herrchen und meine Familie jetzt erst mal tabu, weitere Maßnahmen fallen mir nicht ein…
Sorry für den langen Text, vielleicht hat einer von Euch noch ein paar Ideen oder Tipps wie ich an dem Problem arbeiten kann? Würde mich sehr freuen 