Zum Thema Zwingerhaltung kann ich leider nichts sagen, aber auch wir haben einen Jungrüden bei uns aufgenommen, der knapp 11 Monate alt ist. Also schon ein gutes Stück älter als der Junghund für den du dich interessierst. Würde dir einmal kurz berichten, wie es bei uns so läuft.Er kommt von der gleichen Züchterin wie unsere Hündin, hat also auch nicht im Zwinger sondern mit im Haus gelebt.
Trotzdem denke ich, dass es für ihn ein kleiner „Kulturschock“ war aus einem winzigen Dorf im Vogelsberg in einen ländlichen Stadtteil von Frankfurt zu ziehen. Er wohnte vorher in einer Sackgasse direkt an Wald und Feld mit riesigem Garten zum toben in dem er auch nach Bedarf sein Geschäft verrichten konnte. Das ist bei uns nicht gegeben und hat darin resultiert, dass er schon ein paar Mal in die Wohnung gepieselt hat – was für uns kein Problem ist, wir gehen eben mit ihm etwas öfter nach draußen damit er die Möglichkeit hat sich zu lösen und loben das an-der-Leine-machen genauso wie bei einem Welpen. Sind schon fast eine Woche unfallfrei, denke also, dass das mit der Stubenreinheit machbar ist.
Grade ganz am Anfang hat er sich in ungewohnten Situationen sehr an unserer Hündin orientiert und ich denke das hat ihm sehr geholfen. Klar, viel Durchgangsverkehr kannte er nicht und auch ein paar andere Situationen waren ganz neu für ihn – grundsätzlich kein Problem, er kommt halt aus anderen Gefilden und dann müssen wir das eben nachholen aber Grundsätzlich hat er eine ordentliche Sozialisation genossen. U-Bahn-fahren, Einkaufsstraße und co. haben wir jedoch noch nicht ausprobiert, aber auch das werden wir in den kommenden Wochen nachholen. Auf jeden Fall gehen wir auch jeden Tag neben einer großen gemeinsamen Runde mit beiden getrennt, damit er ungewohntes auch alleine erfahren kann.
Er hat eine super Grunderziehung genossen, verhält sich in der Wohnung und an der Leine vorbildlich und kommt wenn er gerufen wird. Wie das mit einem Hund aussieht, der vorher nur im Zwinger gelebt hat weiß ich nicht, könnte mir vorstellen, dass da noch einiges nachgeholt werden muss.
Darüber, dass ein Welpe lernen muss zu lernen habe ich mir auch viele Gedanken gemacht. Kommandos konnte Loki nicht wirklich als er zu uns kam. Er lernt trotzdem schnell. Eine Sache, die ich persönlich problematisch finde ist folgende: Mit unserer Hündin haben wir von Welpe an viel gespielt und das sozusagen als „gemeinsames Hobby“ etabliert. Damit kann ich sie super für einen erfolgreichen Rückruf aus schwierigen Situationen usw. belohnen weil sie es so toll findet. Loki spielt mit unserer Hündin und hopst auch mal halbherzig einem Ball hinterher, aber so richtig mit uns spielen mag er nicht. Bin gespannt, ob er es sich vielleicht noch von ihr abschaut.
Getestet haben wir beim angucken nix ^^ Kannten ihn schon von einer Ausstellung im Sommer und da hatte er sich ein bisschen in mein Herz geschmust. Als wir ihn dann besucht haben, hat er sich auf Anhieb großartig mit unserer Hündin verstanden was für uns das wichtigste war. Er war bei der Züchterin sehr anhänglich, hat gut auf sie geachtet, kam wenn er gerufen wurde, war freundlich und aufgeschlossen. Im Haus war er sehr verschmust, aber eigentlich war nach ein paar Minuten Spaziergang schon klar, dass wir ihn gerne nehmen würden. 