Beiträge von dagmarjung

    In meinem Kopf ergibt es Sinn, wenn man für solche Dienste auch eher Hunde nimmt die zurück haltend sind. Also im Sinne von "geht nicht aktiv auf Menschen zu, sondern wartet bis diese zum Hund kommen."

    Oder ist das ganz individuell und vom Gesamttyp Hund abhängig?


    Ich pack es mal ins OT:

    Spoiler anzeigen

    Die Hunde im Besuchsdienst sollen ja mit den Menschen interagieren. Hunde, die aktiv freudig auf Menschen zugehen sind also eindeutig erwünscht. Es ist wichtig, daß die Hunde Spaß an dieser Tätigkeit haben, sich also von sich aus für fremde Menschen interessieren.

    Zurückhaltende Hunde, die den direkten Kontakt womöglich nur aus Gehorsam dulden, sind zmindest für diesen oben geschilderten Bereich nicht geeignet. Dagegen durchaus in anderen Bereichen, wo sie nur mit Abstand dabei sind, zB als "Ruhepol" bei einer Psychologin o Ä.

    Der direkte Kontakt kann dabei streicheln, füttern, gemeinsames Spiel sein, auch kann man Kunststückchen vorführen und die Menschen dabei in vielfältiger Weise integrieren.

    Was welcher Hund macht und was eher nicht, kann dabei individuell unterschiedlich gestaltet werden. ZB war Cara kein so großer Streichelfan, dafür stand Spielzeug und die Interaktion damit bei ihr hoch im Kurs, und natürlich Leckerchen abstauben, gerne auch als Belohnung für Tricks.

    Natürlich ist wichtig, daß die Hunde nicht körperlich bollerig sind bzw sich vom Halter sehr gut regulieren lassen. Ein größerer Hund, der spontan einer zerbrechlichen 95jährigen auf den Schoßspringt oder ihr mit einem freundichen Tatzenhieb die zarte Haut am Arm aufreißt, das ist ein no-go.

    Ich war mit meiner inzwischen verstorbenen Pudelhündin sowohl bei den Maltesern als Besuchshundeteam in Altenpflegeheimen als auch mit der Initiative "Helfer auf vier Pfoten" in Schulklassen unterwegs, um mit Kindern Schulstunden rund um den Hund zu gestalten.

    In beiden Fällen mußte der Hund zunächst einen Wesenstest absolvieren, bei dem verschiedene, auch belastende Situationen getestet wurden. Aufdringliche Menschen, anfassen, plötzliche laute Geräusche, Fressen oder Spielzeug wegnehmen durch Fremde, versehentliches Anrempeln und und und. Selbstverständlich muß der Hund auch jederzeit unter der Kontrolle der Halterin stehen.

    Alles Situationen, die zwar nicht vorkommen sollten, die aber nicht ganz ausgeschlossen werden können, wenn Kinder oder auch alte Menschen, oft mit Demenz, mit Hunden interagieren. Für beide Gruppen gilt: vom Hund darf keinerlei Risiko ausgehen. Das betrifft nicht nur Beißen, sondern auch sonstige Grobheiten wie Anspringen usw.

    Diesen Test besteht dann auch längst nicht jeder Hund, obwohl sich natürlich nur solche Hundehalterinnen dazu anmelden, die menschenfreundliche Hunde haben.


    Nach nur einem Jahr kennst du deine Hündin noch nicht so gut, daß du dich 100% auf sie verlassen könntest, weil du sie (und sie dich) noch nicht in so vielen unterschiedlichen Situationen erlebt hast. Du siehst aber durchaus, daß da noch einige erzieherische Baustellen sind.

    Selbst wenn also die Schulleitung nichts dagegen hat und versicherungstechnisch alles geklärt wäre, hast du dir die Antwort schon selbst gegeben: keine gute Idee mit deiner Hündin, zumindest beim jetzigen Stand der Dinge.

    Das gesamte Futter nur aus der Hand zu geben erhöht den ohnehin schon hohen Gesamtstress für deinen Welpen. Es ist nämlich nicht artgerecht. In der freien Wildbahn bekommen Welpen ihre Nahrung bedarfsdeckend ohne irgendeine Leistung. Dafür sorgen die Eltern.

    Du kannst natürlich Leckerli als Belohnung verwenden und diese entsprechend von der Tagesration abziehen, damit du den Hund nicht überfütterst. Aber satt werden soll er aus dem Napf, der Grundbedarf muß gedeckt sein, ohne daß der Hund etwas dafür tun muß.

    Lies bitte genau, was die User hier schreiben und lass es erstmal in Ruhe auf dich wirken, bevor du alles abwehrst.


    Junge Hunde haben einen starken Bewegungsdrang. Wenn dein Hund keine ausreichende freie Bewegung draußen bekommt, dann tobt er halt drinnen herum, aber das willst du ja gerade nicht.

    Natürlich muß ein Hund sich auch anfassen lassen, bei Pflege oder Geshirr/Halsband anlegen usw. Aber auch Hunde haben ein Recht auf Individualdistanz. Zärtlichkeiten kommen nur dann als Zärtlichkeiten an, wenn beide Partner das wünschen. Ansonsten ist es eine einseitige Zwangsmaßnahme und wird entsprechend quittiert. Wenn du Freundschaft mit einem Hund schließen willst, dann streichelst du ihn nicht gegen seinen Willen.

    Kannst du mal den Tagesablauf schildern, um wieviel Uhr stehst du auf, was tut der Hund, was tust du, von wann bis wann schläft er usw, wann, wie lange und wie oft gehst du mit ihm raus? So von morgens bis abends? Ein junger Hund muß ja noch recht oft raus. Das kann ich aus deiner Beschreibung noch nicht so recht erkennen.

    Was mir allerdings auffällt, deine größeren Gänge scheinen 20 Minuten morgens um den Block und ein Aufenthalt auf dem Spielplatz zu sein.

    Wo und wann kann dein Hund seinen Bewegungs- Erkundungs- und Spieldrang befriedigen? An der Straße und auf dem Spielplatz geht das ja nicht, abgesehen davon, daß Hunde in aller Regel auf Spielplätzen gar nicht erlaubt sind.

    In diesem Alter werden junge Hunde von Woche zu Woche aktiver und die Ausdauer steigt auch. Wohin darf dein Hund all seine Energie packen?

    Ich war mit meiner Pudelhündin im selben Alter jeden Tag wenigstens eine Stunde morgens und eine Stunde nachmittags draußen in der Natur, wo Cara frei laufen, spielen und die Welt entdecken konnte. Keine Märsche in dem Alter, sondern Aufenthalt an einer schönen und interessanten Stelle, am Teich, auf der Wiese o.Ä.

    Beiß- und Raufspiele sind bei allen Welpen beliebt, und auch meine Kleinpudelhündin hat als Welpe gerne in Hosenbeine gepackt. Die Entwicklung der Beißhemmung hat länger gedauert. Bei OEB kommt hinzu, daß Packen und Festhalten lange Zeit Zuchtziel war, also ist es nicht überraschend, daß der Welpe gerne auf dieses Verhalten zurückgreift.

    Auch meine Pudelhündin ließ sich als Welpe nicht gerne streicheln und verwandelte entsprechende Versuche gerne in Beiß- und Raufspiele. Man kann das auch einfach respektieren und muß den Hund nicht zwangsbestreicheln.

    Viele Welpenbesiter halten in der Schnappschildkrötenphase immer ein Zergelspielzeug in der Hosentasche bereit, um es dem Welpen bei Bedarf anzubieten. Hast du das schon versucht?

    Ich lese in deiner Beschreibung, daß du eher auf Konfrontationskurs gehst mit Runterdrücken, Festhalten, Anknurren usw. Das ist offensichtlich kein zielführender Weg, denn du beschreibt ja, daß er immer mehr beißt. Logischerweise untergraben die ständigen Strafen auch das Vertrauen deines Hundes in dich und sorgen für immer mehr Stress.

    Wenn wir von der Intelligenz im Sinne von Lernfreude oder dem Mangel daran sprechen, dann muß man gerade auch bei Greyhounds von der Rennbahn, das Vorleben und die frühen Erfehnrungen mit in Betracht ziehen.

    ich habe den einen oder anderen wirklich "dummen" Pudel kennengelernt, darunter einen, der sich sogar beim schlichten Sitz! lernen mit Leckerchen vor dem Maul selten dämlich anstellte. An sich sind Pudel ja zurecht für ihre rasche Auffassungsgabe bekannt. Aber ein Pudel, der aus Hoardinghaltung stammt, ist zwar zahm, durfte aber nie erfahren, daß es sich für ihn lohnen könnte, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten.

    Ein Rennbahn-Grey oder Zwinger-Galgo dürfte in dieser Hinsicht auch eher weniger gefördert worden sein.

    Erstmal herzliches Beileid zum Tod deines Hundes Joschi! :streichel:

    Ich finde deine Sorgen vollauf berechtigt. Hunde mit ordentlich Jagdtrieb, die gewohnt sind, jederzeit ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, das ist nicht ohne. Besonders wenn es mehrere sind, kommt da noch die Rudeldynamik/Stimmungsübertragung dazu. Du als erfahrene Hundehalterin weißt ja, daß die meisten Beißvorfälle mit Kindern innerhalb des eigenen Haushalts passieren.

    Deine Schwiegertochter zeigt sich uneinsichtig, aber dein Sohn nimmt das Thema anscheinend doch ernster, sonst hätte er die Hunde ja nicht einschläfern lassen wollen. Mit ihm würde ich noch einmal eingehend reden und nach Lösungen suchen.

    Das ein Tierarzt aber keine Hunde einschläfert, weil sie eine Katze getötet haben, sollte klar sein.

    Ich würde doch Kontakt mit dem Jugendamt suchen und den Fall schildern. Eventuell anonym. Dich einfach mal beraten lassen. Das ist nicht gleichbedeutend mit anzeigen.

    Hunde sind von Natur gesellige Rudeltiere. Keine Einzelgänger, die sich alleine am wohlsten fühlen. Ganz besonders Welpen brauchen die Nähe ihrer Bezugspersonen (Elternersatz), genau wie kleine Kinder.

    Es ist völlig normal, daß Welpen und auch erwachsene Hunde sich in der Nähe ihrer Menschen aufhalten wollen. Was umgekehrt nicht bedeutet, daß man sie 24/7 beachten und bespaßen soll! Und natürlich soll man auch das Alleinebleiben in angemessener Weise schrittweise trainieren. Aber nicht, indem man den jungen Hund über weite Teile des Tages aus der für ihn lebenswichtigen Gemeinschaft ausschließt!

    Wenn der junge Hund Sachen zerkaut ist das ein Anlass, ihn zu erziehen. Man verbietet ihm bestimmte Gegenstände und gibt ihm gleichzeitig erlaubte Sachen. Es ist kein Grund, ihn wegzusperren oder anzubinden.

    Gesunde Welpen und Junghunde schlafen keine 18 oder gar 20 Stunden an Tag. Verhaltensforscher haben an wildlebenden Caniden und an verwilderten Haushunden geforscht und dabei eine durchschnittliche Ruhezeit zwischen 16 und 17 Stunden am Tag festgestellt. Das umfasst nicht nur Tiefschlaf, sondern auch Dösen und Ruhen.

    Wer seinen Hund also mit allen Mitteln dazu zwingen will, völlig überzogene Schlafzeiten einzuhalten, wird nicht nur zwangsläufig scheitern sondern auch Verhaltensprobleme heraufbeschwören.