Beiträge von dagmarjung

    Ich bin ehrlich erstaunt, wie unfaßbar cool der Hund das alles mitmacht.

    Ich muß zugeben, Pfoten scheren war und blieb hier immer sehr unbeliebt und wurde mit Wegzuckversuchen kommentiert und Zähne putzen hab ich irgendwann aufgegeben. Cara hatte zum Glück ein sehr gutes Gebiss, bis zuletzt ohne Probleme, sonst hätte ich an das Thema noch mal ernsthaft ran müssen.

    Also ja, in dem Video sind ein paar überflüssige Dinge dabei wie Pfotenballen polieren oder Nase eincremen, aber Hut ab vor der Trainingsleistung, dem Hund das alles so zu vermitteln.

    (Es sei denn, sie hat ihm vorher einige glücklichmachende Haschleckerli gegeben, wer weiß? ) :woozy_face:

    Das sind ja gute Nachrichten bezüglich Luis Gesundsheitszustand! Schön, daß ihm die Bewegung so gut tut. :smile:


    Ich glaube, das Stichwort zu deiner Fage hier ist "zur Schau stellen".

    Wer etwas sicher hat, muß es nicht zur Schau stellen. Ein souveräner, selbstsicherer Hund hat es nicht nötig, hektisch alle 2 Meter zu pinkeln. Er weiß auch so, daß er von anderen respektiert wird.

    Es sind die, die es wollen, aber nicht haben, die sich aufbauschen müssen. Wer ganz dolle und ständig demonstrieren muß wie toll er doch ist, ist eben in Wirklichkeit alles andere als souverän.

    Durchs Markieren veschafft sich ein Rüde jedesmal einen kleinen Boost fürs (mangelnde ) Selbstbewußtsein.

    Wieviel wiegt Texas und wieviel wiegt der Chi? Ich vermute, Texas ist mindestens doppelt so schwer. So gut wie jeder andere Hund, den er draußen trifft, dürfte doppelt soviel oder ein Mehrfaches von Lui wiegen. Und die Hunde wissen das ganz genau, sowohl die anderen als auch Lui.

    Stell dir vor, du müßtest ständig mit Riesen interagieren, die dich nach Belieben herumschubsen können und dies oft auch tun. Da würdest du dir auch Strategien angewöhnen, um einigermaßen gut durchs Leben zu kommen.

    Das war ja ein schlimmes Erlebnis gestern! Wie geht es deiner Hand heute? Warst du beim Arzt? Bisse soll man wegen der Infektionagefahr immer ernst nehmen.

    beim vorbei laufen noch ein besseres Leckerli in den Napf fallen zu lassen, ihm seine Ruhe zu geben

    Das ist der klassische und bewährte Weg, um dem Hund zu vermitteln, daß die menschliche Hand in Futternähe keine Konkurrenz ist, sondern im Gegenteil mehr Gutes zum Fressen bedeutet.

    Also Vertrauensaufbau.

    Nach 3-4 Wochen hatten wir das einigermaßen Griff.


    Seit er dann aber aus dem nichts vor 3 Wochen meine Freundin die Hand leicht blutig gebissen hat beim Füttern und wieder Aggressionen zeigte,

    Habt ihr das mit der Futtergabe in den Napf konsequent weiter so durchgezogen wie bisher? Oder eingestellt, weil ihr mit dem Erfolg - vielleicht zu schnell - zufrieden wart?

    Hat sich sonst irgendetwas geändert vor diesem Vorfall?

    Wie genau war die Situation, als deine Freundin gebissen wurde?

    Auf Kommando setzt er sich in den Käfig und wir stellen das Futter rein und geben das Freizeichen und schließen die Türe.

    Also bringt ihr wieder die Hand mit dem Napf direkt vor die Nase des Hundes, wenn ich das richtig verstehe?

    Wenn das so ist, verstehe ich den Sinn des Käfigs nicht so recht. :???:

    Warum nicht erst das Futter in den Käfig stellen, dann den Hund aus etwas Entfernung reinschicken und die Käfigtür schließen?

    Und wenn er fertig gefressen hat, warum nicht erst den Hund aus dem Käfig rauslassen und ihn aus dem Raum bringen und dann erst den Napf entfernen, wenn der Hund es nicht sehen kann?

    Nun gestern Abend hat er dann nach 15 Minuten immer noch nichts gefressen und nach 15 Minuten sollen wir Ihm laut der Trainerin das Futter weg nehmen. Dies ist schon 4-5x der Fall gewesen. Sobald er merkt das wir Ihm das Futter wegnehmen fängt er an sehr lautstark zu bellen und die Zähne zu fletschen. Gestern Abend hat er dann mich beim Futter wegnehmen am Handgelenk stark gebissen also nochmal schlimmer als vor 3 Wochen.

    Das ist nun wieder genau das Gegenteil der vertrauensbildenden Maßnahme, die ihr am Anfang trainiert habt. Nun ist die menschliche Hand wieder die Böse, die ihm sein Futter wegnahmen will.

    Das habt ihr ihm jetzt leider wieder mehrfach erfolgreich gelehrt.

    Warum???

    Warum enpfiehlt die Trainerin hier wieder den Konfrontationskurs?

    Der Hund kommuniziert nach deiner Beschreibung sauber durch Drohen und eskaliert erst, wenn das keinen Erfolg hat und ihr immer wieder neu beweist, daß ihr seine Warnungen ignoriert.

    Warum der Hund bei Leckerchengabe aus der Hand und Futternapf unterschiedlich reagiert, liegt sicherlich an der Vorgeschichte.

    Gut möglich, das der kleine Welpe bereits Drohknurren am Napf gezeigt hat. Da erschrecken dann viele Halter und nehmen sich vor, das Abgeben von Futter besonders intensiv zu trainieren, indem sie den Futternapf öfters wegnehmen, damit der Hund es zu dulden lernt. Dadurch sieht sich aber der Hund in seinem Verdacht voll bestätigt, daß seine Leute ihm das Futter nicht gönnen, und die Eskalationspirale schraubt sich immer höher.

    Gleichzeitig geben seine Leute ihm Leckerchen aus der Hand zur Belohnung beim Gehorsamstraining oder in anderen Allstagssituationen und denken gar nicht daran, sie ihm wegzunehmen, so daß er hier vertrauensvoll und unbefangen bleiben kann.

    Hunde lernen kontextbezogen!

    Prima, daß du die Brachyzephalie auf dem Schirm hast und auch gute Bedingungen für den Hund schaffen kannst. Ist ja nicht selbstverständlich, weil Chihuahuas keine Rasse ist, die man als allererstes mit diesem Problem verbindet.

    Der Anregung, auch Fachärzte hinzuzuziehen und sich nicht nur auf den Allgemein-Tierarzt zu verlassen möchte ich mich anschließen. Auch Richtung Herz denken!

    Zurück zur Brachyzephalie: Auf lange Sicht könnte auch eine Operation die Lebensqualität verbessern, wenn verstopfendes Gewebe aus den Atemgängen entfernt wird.

    Sind beide Hüften gleichermaßen schlecht bemuskelt oder nur eine? Falls beide, kann es an Bewegungsmangel liegen, bei einseitig muß man an falsche Belastung durch Schonhaltung denken und dann sind Schmerzen sehr wahrscheinlich und es muß natürlich nach der Ursache geschaut werden. Chonischer Dauerschmerz ist nicht unbedingt immer durch Abtasten festzustellen, zumal sich Hunde beim Tierarzt nicht selten "zusammenreißen".

    Wenn dein TA auf Physiotherapie verweist und ansonsten keinen Handlungsbedarf sieht, dann hoffe ich auf Bewegungsmangel als Ursache für beidseitige schlechte Bemuskelung, was sich bei dir sicher bald bessern wird.

    Er hat eine sehr kurze Schnauze und schnarcht sehr laut und ist daher beim laufen kurzatmig und er läuft recht schlecht durch seine Hüfte

    Was genau ist an der Hüfte? Sind Schmerzen ausgeschlossen?

    Hast du dich schon zum Thema "Brachyzephales Syndrom" informiert, also die Leiden, die durch eine zu kurze Schnauze entstehen?

    Außer Atemnot (Schnarchen und Kurzatmigkeit) ist auch die Hitzeempfindlichkeit ein großes Risiko, besonders wenn demnächst Sommerhitze kommt. Kurzschnäuzigen Hunde fehlt der Nasen- und Rachenraum, den Hunde normalerweise zum Luftaustausch und damit zur Kühlung nutzen. Deshalb sind sie besonders gefährdet, einen Hitzschlag zu bekommen, auch bei Temperaturen, die Hunde mit normal langer Nase noch gut vertragen.

    Ich habe keine Meinung zu deiner Hundeschule, ich habe ja nicht gesehen, wie dort gearbeitet wird und kann mir nur aus deiner Beschreibung heraus kein Urteil erlauben.

    Aber mal ganz grundsätzlich: Solltest du jetzt oder in Zukunft zu der Meinung kommen, Hundeschule X oder Trainer Y bringt euch nichts und schadet eher als das es nutzt, dann sollte das verbrannte Geld für die restlichen Stunden deine allergeringste Sorge sein.

    Denn wenn die Methoden dem Hund schaden, dann zerstörst du sein Vertrauen in dich, der Hund verliert die Freude an der Zusammenarbeit mit dir und womöglich kannst du anschließend mit einem neuen Trainer wieder bei minus Null anfangen, was die Sache im Endeffekt dann noch teurer macht.

    Der Hund ist einfach dadurch gestresst, daß sein Leben (mal wieder) umgekrempelt wurde und er sich an völlig neue Regeln, Sozialpartner usw anpassen muß.

    Dafür benötigt er ZEIT. Du kannst die Bedingungen bestmöglich gestalten, aber du kannst diesen Prozess nicht abkürzen durch machen und tun. Es gibt keinen Zaubertrick, um dem Hund seinen derzeitigen Stress zu nehmen.

    Die Hunde Trainer und der Tierarzt haben das gesagt sofern Training und Änderungen nichts bringen. Da es einfach einige Hunde gibt die unter ihren Hormonen zu sehr gestresst sind.

    Ja, solche Hunde gibt es. Es ist aber viel zu früh, um beurteilen zu können, ob Lui dazugehört. Ob Training und Änderungen was bringen, erfährst du nur, wenn du die nötige Geduld aufbringst. Denn außer Training und Änderungen im Umgang gehört erstmal die schlichte Gewöhnung an die neuen Lebensverhältnisse zu den Dingen, die "was bringen" können. In anderen Worten, Zeit. Und ich rede da nicht von den wenigen Wochen bis Anfang August, sondern von einem halben Jahr, einem ganzen Jahr, vielleicht länger, das kann man nicht vorhersagen. Bedenke, daß Lui zur Zeit immer noch im Notstandsmodus unterwegs ist. Er kann ja nicht wissen, daß er nicht morgen schon wieder woanders hingegeben wird.

    Welches Verhalten genau meinst du, wenn du von dominieren sprichst? Kannst du das genauer beschreiben?