Beiträge von Hundoderkatze

    Ich würde dem Hund die Hundebox lernen. Nicht als wegstellen oder Bestrafung, sondern als sichere Höhle und für eine geordnete "Auszeit", wo der Hund mal runter kommen kann. Wenn der Hund das gut gelernt bekommt, ist es für ihn eine Wohltat, sich in seine Höhle zu verkriechen und Du kannst mal in Ruhe duschen und den Teufelskreis agien - reagieren durchbrechen. Was vielleicht für das Nein verfestigen helfen würde: Präpariere ein Lieblingsopferobjekt deines Hundes mit Tabasco etc. aber so, dass er es nicht gleich riecht. Wenn er es aufnehmen möchte, gib klar und deutlich ein Nein an. Der Hund wird seine Erfahrung machen, dass ein Nein von Dir durchaus sinnvoll sein kann ;)

    Richtig. Der Hund hat Angst. Und meine Aufgabe ist nicht, ihn darin zu bestärken, sondern ihm deutlich machen - Du brauchst keine Angst haben, ich kümmere mich um Dich. Das wäre das Fensterbeispiel... Den Hund gut zureden, verstärkt seine Angst nur. Jede Aufmerksamkeit, ob positive oder negative IST Aufmerksamkeit! Und das Fensterbeispiel ist ein sehr guter Mittelweg, um dem Hund zu signalisieren, ich nehme Deine Anzeige Ernst - aber da ist nix, schlaf weiter... Ich habe für mein Pferd und meine Hunde das Kommando: "Achtung" ( wenn jemand kommt, etwas daliegt und ich dem Tier sagen will, Achtung, da ist etwas - ich kümmere mich drum) oder das Kommando "Habs gesehen..." wenn die Tiere etwas bemerkt haben und es anzeigen. Das könntest Du ja mal außerhalb der beschriebenen Situation üben und später bei solchen Situationen anwenden. Ist Stressfrei für die Tiere und vermittelt Sicherheit :smile:

    Meine beide haben die gleiche Größe und wiegen auch nicht mehr. Und sie sind auch "Therapiehunde". Sie müssen jetzt nicht unbedingt was aktiv machen, sie kennen nur den Begriff: "Sag mal Hallo....", das heißt so viel, geh mal hin und begrüß den jenigen. Ansonsten dürfen sie einfach Hunde sein und werden gesteichelt, vermitteln Ruhe oder aktivieren - je nachdem, was gerade gefordert ist. Das muss man den Hunden nicht unbedingt erklären. Das merken die beiden ganz schnell, was gerade gefragt ist - je nachdem, wie ich mich verhalte.

    Wenn ich meine Zwei "einsetze" sind mir zwei Sachen wichtig:
    1. Ich entscheide, was der Hund tun soll oder tun darf. Ich habe die alleinige Verantwortung, was ich meinen Hund zumuten kann und wo er überfordert ist.
    2. Meine zwei haben immer ihren Platz ( Hundedecke), wo niemand hin darf und sie frei wählen können, ob sie ne Auszeit brauchen. Die Decke ist ihr sicherer Ort und sie wissen, dort darf niemand dran und das verstehen auch alte, demente Leute und auch Behinderte Kinder. Irgendwie ist das gar nicht so kompliziert, wie ich das damals dachte. Nicht beeinträchtigte Leute sind da meist viel schwerer von Begriff :mute:

    Ansonsten arbeite ich nie länger als 45 Min am Stück in einer Einheit. Auch wenn die Hunde passiv sind, gibt es danach eine Auszeit mit Alternativprogramm zum Entspannen wie toller Spaziergang und Ball spielen etc. Ich gucke immer, ob die Hunde Streß oder Calmingsignale zeigen und wenn ja - werden sie sofort entlastet. Für mich ist eine Therapieeinheit sehr anstrengend, da ich immer meinen Patienten und die beiden Hunde "überwachen" muss. Aber man gewöhnt sich dran. Ich glaube übrigens nicht, dass ich bei 20 kg Hund entspannter wäre - die Verantwortung bleibt ja die gleiche!!!!

    Mhhm, über meinen Kommentar aufregen und im selben Post schreiben, ich horche immer, ob jemand im Treppenhaus ist und dann schnell, schnell, schnell....

    Genau das meine ich doch! Der Hund steht im Mittelpunkt und ihr habt Streß ohne Ende. Anstatt die Situation so zu nehmen, wie sie ist und dem Hund vermitteln - ja, das ist ein Treppenhaus. Und? Und da sind Leute. Und? Ich muss doch dem Hund Sicherheit vermitteln können und nicht schon total hektisch und mit was wäre wenn in die Situation gehen. Wenn ich immer gucke, Scheiße - mein Hund bellt gleich.... Dann wird er das auch tun, weil er mich spiegelt und meine Unsicherheit merkt. Ihr habt unbewusst eure kleinen Rituale, horchen ob das Treppenhaus still ist, immer die Leine so und so halten.... Einfach die Situation so meistern wie sie ist und nicht so viel reininterpretieren sondern klare Regeln und nicht so viel Rituale. Klar, gibt es Hunde die bellen wie verrückt und sind auch Kläffer, wenn man sie lässt. Meine Hunde wären das mit Sicherheit, sie sind klein und bellen sehr, sehr gerne. Aber auch denen kann man lernen - bellen ist überhaupt nicht wichtig. Und du schreibst ja selbst - angucken lassen und Leckerli. Ja, was meinst Du denn, wie ich meine erzogen hab? Genau so. Ich habe viel Interaktion mit meinen Hunden, aber den Zeitpunkt dazu bestimme ich - nicht immer der Hund.

    Ich hab hier zwei kleine Therapiehunde - Chihuahua´s. Und was Grobmotorik und Behinderte Kinder angeht - kann ich überhaupt nicht bestättigen. Vor allem behinderte Kinder haben meist Angst vor Hunden. Meine beiden haben oft das Eis gebrochen. Ich kann nicht sagen, dass es Probleme wegen der Motorik gibt. Man kann die kleinen Hunde super auf den Schoß setzen und die Kinder passen gut auf. Auch wenn die Bewegung etwas gröber ausfällt ist das kein Problem. Ich hatte meine beiden mit in der WfbM und gerade weil die beiden so "klein und zerbrechlich" wirken - was sie nicht sind - passen viele Kinder auf und fahren runter. Aufpassen, dass nichts passiert muss man sowieso - egal, wie groß der Hund ist. Meine beiden "teilen" sich den Job meist. Der eine Hund ist vorsichtig und eher "schreckhaft". Er kommt aus schlechter Haltung und es war nie angedacht, dass er Therapiehund macht. Da sie aber total verträglich mit Kindern ist und sie eh mit dabei ist, übernimmt sie jetzt folgenden Job: Wenn Kinder Angst vor Hunden haben, kann man mit ihr gut begreiflich machen - guck mal, der kleine Hund hat Angst vor DIR, wenn Du sie streicheln magst, musst Du total vorsichtig sein und es ist praktisch eine große "Ehre" sie streicheln zu dürfen. Yuki ist vorsichtig, aber sie würde nie beissen oder sonstwie negativ in Erscheinung treten. Die Kinder müssen nur richtig runter fahren und es ist auch kein Problem, wenn es mal grobmotorisch zugeht. Wenn das Eis dann gebrochen ist, kommt Coffee zum Einsatz. Sie ist die Ruhe selbst und war auch ursprünglich für die Therapie geplant. Sie hat schon vom Züchter von klein auf Altenheime, Kindergärten, Rollatoren etc. kennen gelernt. Sie ist super für alles was Trouble ist und laut und wild ist. So hat jeder Hund seine Stärken und ich setze sie bewusst dafür ein.

    Mich nervt am meisten, dass die Leute ihre Hunde nicht an die Leine nehmen oder zurück rufen, wenn man sagt: Bitte nicht hin lassen... Meine beiden hören gut und bleiben bei Fuß oder machen Sitz wenn andere Hunde in Sicht kommen. Allerdings mögen weder ich es, noch meine Hunde wenn einfach ungefragt irgendwelche Hunde auf uns zurennen. Vor allem, meine beiden wiegen 2 und 2,5 kg - ich habe keine Lust jedesmal zu erklären das meine beiden kein Interesse haben mit 20 oder gar 40 kg Hund zu spielen. Das nervt mich total und mittlerweile bin ich auch nicht mehr nett! :mute: Der tut nix.... Ich sag jetzt immer: Aber ich tue was, wenn ihr Hund uns zu Nahe kommt. Mir tun die Hunde zwar Leid, aber mir ist es zu gefährlich, wenn meine beiden gejagd oder überannt werden. Wenn Hunde einfach ne Weile da sitzen, während wir uns unterhalten und dann langsam Kontakt entsteht ist das nie ein Thema, aber dieses rennen und einfach drauf zu rennen :dead:

    Was drill angeht: Meine Hunde sind "gedrillt". Sie dürfen nicht selbstständig entscheiden, ob sie einem Hasen hinterherjagen oder nicht. Nein, so gemein bin ich. Je besser meine Hunde hören, desto mehr Freiheit lasse ich ihnen - weil ich mich auf sie verlassen kann. Was nützt mir ein "ungedrillter" Hund an der Leine? Was nützt das dem Hund? Nichts. Meine laufen außer in der Stadt nur offline und sind glücklich damit.

    Ich versteh das ehrlich gesagt nicht immer, warum man da so ein Drama draus macht... Wenn ich nicht möchte, dass mein Hund bellt, dann sage ich ihm das. Und mit sagen, meine ich deutlich machen - nein, ich möchte das jetzt nicht und Ruhe. Dafür muss ich weder Gewalt anwenden, noch ne Maulschlaufe oder sonst was für Mittel einsetzen. Ich denke, mein Verhältnis zu meinen Hunden ist gut und sie hören auch super. Wenn ich sage, jetzt ist SCHLUSS dann ist das auch so. Meine keifen gerne mal andere Hunde an, wenn sie am Pferd mitlaufen und ich warte, bis andere Hunde vorbei sind. Das liegt vor allem daran, dass andere ihre Hunde trotz Bitte zu meinen lassen wollen... Aber wenn ich da vom Pferd aus sage, Schluss jetzt, ist Ruhe! Ich brauch sowas nicht und die Hunde hätten ja unnötig Streß. Es liegt doch bei mir, dem Hund Sicherheit und Klare Linien zu vermitteln.