Mein erster Hund passte anfangs auch nicht zu mir. Ich wollte immer einen Hund. Ich kannte nur pflegeleichte und früher war das auch irgendwie anders. Es gab nicht so viele Hunde und die, die es gab, passten für mich zu den Leuten.
Durch diesen Hund wurde ich zu einem anderen Menschen, denn ich habe mich darauf eingelassen. Wer mal da ist, bleibt. Wir hatten viel gemeinsame Jahre, mit Höhen und Tiefen, in denen ich viel gelernt habe.
Ich habe es nie wirklich bereut und bis heute lebe ich mit Hunden verschiedener Herkunft und Charaktere zusammen.
Mittlerweile weiß ich was zu mir passt und was ich damit will.
Schlimm finde ich Leute die sich immer wieder die gleiche Rasse anschaffen und gar nicht auf die Bedürfnisse eingehen. Es werden Hunde "gerettet" um sie dann genau so wenig artgerecht zu behandeln wie alle davor. Es ergeben sich die gleichen Probleme und man nimmt sich gar nicht die Zeit etwas zu ändern. Hat ja immer irgendwie funktioniert. Diese Tiere tuen mir leid, aber ändern kann man nichts.
Mit meiner Nachbarin habe ich mich deswegen schon vor Jahren zerstritten. Jetzt lebt der 3. Listenhund dort. Ein junges Tier und völlig unausgelastet. Maulkorbbefreiung hat er bekommen, aber das war es dann auch. 3x am Tag darf er 15 Minuten raus zum Gassigehen um den Mitmenschen mit zu teilen wie toll es ist so einen armen Hund aus dem Tierheim zu holen. Hundekontakt gibt es nicht. Man hat viel zu viel Angst das etwas passieren kann. Beschäftigung hat er wohl kaum, außer mit unzähligen Quietschtieren. Damit scheint er sich zu befassen wenn die Herrschaften den ganzen Tag nicht zu Hause sind. Wenigstens bellt er nicht ständig.
Ich kann das Tierheim nicht verstehen, aber auch sie können den Menschen nur vor den Kopf schauen. Ich kann mir schon vorstellen was sie dort erzählt haben.
Viele Hundebesitzer schauen aber wirklich scheinbar nur nach der Optik und sind begeistert wenn sie dann noch einen gut erzogenen Vertreter der auserwählten Rasse treffen. So einen will ich auch, höre ich dann oft. Wenn ich mit meinen unterwegs bin, der Border hört wie eine 1, erzähle ich eher die Nachteile der Rasse und wie viel Zeit man aufwenden muss damit so ein Arbeitshund wirklich so ist wie er ist.
Wenn es die Medien nicht geben würde, die viele Rassen als reine Familienhunde darstellen und nur die guten Eigenschaften zeigen, würde es nicht so viele Hunde bei ungeeigneten Besitzern geben. Davon bin ich überzeugt. Klappt es nicht so, schaut man mal eben in die Erziehungs-Dokus, oder nutzt die Kleinanzeigen um den Hund wieder los zu werden. Es gibt ja andere mit denen man sicher besser klar kommt.
Lg Terrortöle