Wie haben sich denn eure Schnauzis entwickelt und was genau hat sich denn bei den einzelnen Entwicklungsschritten getan, körperlich und geistig?
Hallöchen, 
meine Bertha hatte wirklich einige Entwicklungsschritte. Der erste kam wohl mit der ersten Läufigkeit und Bertha hat sich mit jeder Läufigkeit weiter Richtung "Erwachsen" entwickelt. Was hat das bei uns bedeutet?
1. Entdeckung des Jagdtriebes (durch meine Unerfahrenheit und Blödheit noch gefördert)
2. Territorialität
3. Wachsamkeit, bei Dunkelheit Verbellen von "unheimlichen Spaziergängern" etc, draußen wollte sie auch z.B. immer weniger mit mir spielen - sie ist ernsthafter geworden
4. Zum Teil Artgenossenunverträglichkeit / Hang zum Mobben so ab 1-1,5 Jahren: a) gleichgeschlechtliche Hunde b) ängstliche, fiddelige Hunde. "Alte Kumpels", souveräne Hunde waren/sind völlig okay, Bertha wird auch teilweise extern betreut, also ist das kein Ding, aber alles was nach "Opfer" riecht...
5. So mit etwas 4 Jahren wurde sie "ruhiger", von 1,5-4 Jahren: große Umbauten, was Sozialverhalten angeht
6. Mit 7 Jahren habe ich Bertha aufgrund gesundheitlicher Themen an den Eierstöcken kastrieren lassen, danach hat sie angefangen, wieder mehr mit mir zu spielen
7. So ab 8 Jahren ist sie der souveräne Traumhund schlechthin! Mein Mädchen!!! 
Aber sie bleibt wachsam, ignorant zu Fremden und würde nicht zögern, nach vorne zu gehen, wenn ich nicht noch wachsamer bin als sie.
Ich hatte vorher keine Erfahrung mit Riesenschnauzern und das Paket und Potential, das sich in der Pubertät öffnete, hat mich zeitweise sehr gefordert. Daran bin ich gewachsen und dafür bin ich Bertha ewig dankbar. Ich habe sooo viel über Führung, Beziehung, Erziehung und Management gelernt, und bis heute manage ich einiges. Und über Vertrauen und Liebe
.
Du siehst - ich bin der größte Fan meiner Hündin. 
Rückblickend hätte ich jeden Entwicklungsschritt noch mehr genießen und ausgestalten können, auch habe ich aus Sorge, dass mir so ein Kaliber über den Kopf wächst, Bertha in der ersten Zeit ziemlich gehemmt (keine Zerrspiele, nicht hochfahren - würde ich jetzt wohl gut dosiert aber anders machen), aber das lässt sich jetzt leichter schreiben als ich es damals empfunden habe.
Körperlich ist Bertha so mit 3-4 Jahren "richtig erwachsen" im Ausdruck gewesen - wenn ich mich recht erinnere. Sie kann ihren Körper sehr gut koordinieren, aber vom Sport- und Kontakttyp eher der "Ringer" als die "Kunstturnerin"
. Sie geht mit dem Kopf durch die Wand - völlig schmerzunempfindlich, verzeiht auch mal ein Rempeln und rempelt selbst.
Durchgehend war und ist sie unheimlich kooperativ, lernt gerne und ist immer dabei, wenn ich frage, ob sie mit mir etwas unternehmen will. Das finde ich toll, einen Hund zu haben, der richtig Lust hat aufs Lernen!
Ich muss auch jetzt noch vorausschauend denken, manchmal managen, ermahnen - aber im Großen und Ganzen, wissen wir, wie wir uns gegenseitig einschätzen können, sprechen in ganzen Sätzen miteinander
und genießen einfach die gegenseitige Bindung und die Zeit miteinander.
Wenn ich daran denke, dass Bertha irgendwann nicht mehr bei mir ist... und mit 10 Jahren und immer wieder Krebs ist das kein ungewöhnlicher Gedanke, wird mir ganz schwer ums Herz.
In diesem Sinne: Viel Spaß und Freude mit Deinem Schnauz! Es sind tolle Hunde!