Beiträge von Kamille

    Dann würde das zwar ein unerzogener Hund aber immerhin kein gefährlicher udn der Hund wäre trotzdem zufrieden. Versteht ihr, was ich meine?

    Es passiert mir ja immer wieder, dass ich auf solche Hunde treffe: nicht gefährlich, aber unerzogenen.

    Du, gerade du mit einem DSH müsstest doch wissen, was das macht mit einem Hund bei einer Begegnung, mit einem Hund der gut erzogen aber (potenziell) nicht ungefährlich ist.

    Für mich als Hundeführer bedeutet so eine Begegnung: managen, eventuell extra Training (kostet übrigens nicht nur Zeit sondern auch Geld), den eigenen erzogenen Hund eventuell maßregeln, unnötige Diskussionen.

    Nein. Kein Tipp.

    Ich wundere mich oft, dass sich manche Leute einen Hund anschaffen, um sich ihn dann mit allen Mitteln vom Hals zu halten.

    Verlegt euer Schlafzimmer dauerhaft nach unten. Dann kann er bei euch bleiben! In der Pubertät wird der Hund schon früh genug versuchen, sein eigenes Ding zu drehen.

    Nutzt doch die Welpenzeit für den Bindungsaufbau. Und bitte verar***t den Hund nicht.

    Für meinen Hund ist Kopfarbeit wichtig. Sie wird gerne ganzheitlich gefordert und gefördert: Körper, Geist und Seele - das gehört für mich genauso wie für Bertha zu einem ausgeglichenen Leben dazu. Ich merke, wenn es nicht in Balance ist, dann geht es mir und auch dem Hund nicht so gut wie es sein könnte. Ich finde es allerdings wichtig, die einzelnen intellektuellen "Belastungen" anzupassen an das Alter, die Tagesform, den Zyklus etc.

    Bewusst habe ich mich für eine Rasse entschieden, die, was Kopfarbeit betrifft - ähnlich tickt wie ich. Ein Dummpaddel, der im übertragenen Sinne - quasi den ganzen Tag in Jogginghose vor der Glotze hockt und Zombiefilme schaut, wäre nichts für mich. Was nicht heißt, dass man das nicht auch mal zusammen tun und genießen kann. Jeden Tag Kafka lesen... ist ja auch langweilig...;). Maß und Mitte ist gefragt.

    Jedenfalls blüht meine Maus sichtlich auf, wenn sie ein Problem lösen muss (das kann sein, dass ich ihr eine Aufgabe stelle, oder das Leben stellt ihr eines, wie das berühmte Mausenest unter der Wurzel). Sie ist jedes Mal soooo stolz, wenn sie es bewältigt hat - das macht uns beiden einfach Freude! Also: Ja, pro Kopfarbeit für meine Bertha!

    Ich frage dich mal: willst du deinen Hund wirklich aus dem Bett haben? Dann einmal / zweimal richtig deutlich machen, das reicht. Da musst du dann auch dahinterstehen. Klar sein in jedem Fall.

    Oder : bist du dir nicht ganz sicher, ob du „wirklich“ deinen Hund nie im Bett haben möchtest? Dann eierst du natürlich vom Ausdruck, den Hormonen, Körpersprache herum. Schwer zu deuten für den Hund.

    Aber auch dies kann möglich sein, wenn du eine gute Kommunikation mit deinem Hund etabliert hast. Also in dem Sinne von: Kontakt aufnehmen, ins Bett springen ok? Du antwortest: heute ja oder heute nein. Hund akzeptiert und reagiert dementsprechend. Das ist dann Training & Beziehung. Und auch hierbei: Fairness und Klarheit erstes Gebot.

    Wie haben sich denn eure Schnauzis entwickelt und was genau hat sich denn bei den einzelnen Entwicklungsschritten getan, körperlich und geistig?

    Hallöchen, :winken:

    meine Bertha hatte wirklich einige Entwicklungsschritte. Der erste kam wohl mit der ersten Läufigkeit und Bertha hat sich mit jeder Läufigkeit weiter Richtung "Erwachsen" entwickelt. Was hat das bei uns bedeutet?

    1. Entdeckung des Jagdtriebes (durch meine Unerfahrenheit und Blödheit noch gefördert)

    2. Territorialität

    3. Wachsamkeit, bei Dunkelheit Verbellen von "unheimlichen Spaziergängern" etc, draußen wollte sie auch z.B. immer weniger mit mir spielen - sie ist ernsthafter geworden

    4. Zum Teil Artgenossenunverträglichkeit / Hang zum Mobben so ab 1-1,5 Jahren: a) gleichgeschlechtliche Hunde b) ängstliche, fiddelige Hunde. "Alte Kumpels", souveräne Hunde waren/sind völlig okay, Bertha wird auch teilweise extern betreut, also ist das kein Ding, aber alles was nach "Opfer" riecht...

    5. So mit etwas 4 Jahren wurde sie "ruhiger", von 1,5-4 Jahren: große Umbauten, was Sozialverhalten angeht

    6. Mit 7 Jahren habe ich Bertha aufgrund gesundheitlicher Themen an den Eierstöcken kastrieren lassen, danach hat sie angefangen, wieder mehr mit mir zu spielen

    7. So ab 8 Jahren ist sie der souveräne Traumhund schlechthin! Mein Mädchen!!! :herzen1:

    Aber sie bleibt wachsam, ignorant zu Fremden und würde nicht zögern, nach vorne zu gehen, wenn ich nicht noch wachsamer bin als sie.

    Ich hatte vorher keine Erfahrung mit Riesenschnauzern und das Paket und Potential, das sich in der Pubertät öffnete, hat mich zeitweise sehr gefordert. Daran bin ich gewachsen und dafür bin ich Bertha ewig dankbar. Ich habe sooo viel über Führung, Beziehung, Erziehung und Management gelernt, und bis heute manage ich einiges. Und über Vertrauen und Liebe :herzen1:.

    Du siehst - ich bin der größte Fan meiner Hündin. :smile:

    Rückblickend hätte ich jeden Entwicklungsschritt noch mehr genießen und ausgestalten können, auch habe ich aus Sorge, dass mir so ein Kaliber über den Kopf wächst, Bertha in der ersten Zeit ziemlich gehemmt (keine Zerrspiele, nicht hochfahren - würde ich jetzt wohl gut dosiert aber anders machen), aber das lässt sich jetzt leichter schreiben als ich es damals empfunden habe.

    Körperlich ist Bertha so mit 3-4 Jahren "richtig erwachsen" im Ausdruck gewesen - wenn ich mich recht erinnere. Sie kann ihren Körper sehr gut koordinieren, aber vom Sport- und Kontakttyp eher der "Ringer" als die "Kunstturnerin" :hust:. Sie geht mit dem Kopf durch die Wand - völlig schmerzunempfindlich, verzeiht auch mal ein Rempeln und rempelt selbst.

    Durchgehend war und ist sie unheimlich kooperativ, lernt gerne und ist immer dabei, wenn ich frage, ob sie mit mir etwas unternehmen will. Das finde ich toll, einen Hund zu haben, der richtig Lust hat aufs Lernen!

    Ich muss auch jetzt noch vorausschauend denken, manchmal managen, ermahnen - aber im Großen und Ganzen, wissen wir, wie wir uns gegenseitig einschätzen können, sprechen in ganzen Sätzen miteinander |) und genießen einfach die gegenseitige Bindung und die Zeit miteinander.

    Wenn ich daran denke, dass Bertha irgendwann nicht mehr bei mir ist... und mit 10 Jahren und immer wieder Krebs ist das kein ungewöhnlicher Gedanke, wird mir ganz schwer ums Herz.

    In diesem Sinne: Viel Spaß und Freude mit Deinem Schnauz! Es sind tolle Hunde!

    Hallo RafiLe1985 ,

    das ist blöd, was bei dir läuft. Ich fühle mit dir! What's App-Gruppe halte ich für keine gute Idee - da habe ich ein ungutes Bauchgefühl.

    Ich würde mich einmal danach erkundigen, ob es in deiner Stadt so etwas wie einen offiziellen Schlichter gibt. Der kann, bevor Anwälte tätig werden, zwischen den Parteien eine Mediation/Schlichtung durchführen (und das gilt dann auch!). Dies kannst du dann auch der Hausverwaltung vorschlagen, so bist du auf der Seite der Deeskalation und konstruktiven Konfliktlösung. Bei uns heißen diese Leute Schiedsfrauen/-Männer und sind in einigen Fällen sogar verpflichtend hinzuzuziehen, bevor man vor Gericht zieht (weil diese sonst mit Kleinkram überlastet werden).

    Viele Grüße, Doro