Hallo!
Wie lange sich Geruch hält, liegt nicht unbedingt nur an der Intensität des Ausgangsdufts, sondern auch an Wind- Witterungs- und geographischen Bedingungen. D.h. Wurstschleppe gezogen, kann bei starkem Wind den Hund von der eigentlichen Fährte abdriften lassen. Deshalb könnte man es so aufbauen, die Fährte mit dem Wind zu legen und auch so suchen zu lassen. Dann wird das Suchbild sauberer, der Hund muss sich mehr anstrengen und gerät nicht ins Stöbern.
Ich persönlich mache beides: Schleppfährte und auch Stöbern (an Geschirr und langer Leine). Dabei benutze ich Futterdummy (ja, das geht auch), normale Retriever-Dummies, aber auch verschiedene Gegenstände, bis hin zu kleinen Stoff-Fetzen, die mit einem Tropfen Massageöl benetzt sind oder in einem Beutel zusammen mit Tee oder Gewürzen diesen Geruch annehmen (also andere Gerüche als Futter).
Ich mache häufig eine Kombi aus: Schleppe, an ersten "Haltepunkt" den Schleppgegenstand apportieren, dann gibt's aus der Tupperdose was Feines, dann der nächste Abschnitt etc. Maximal 2-5 Stationen. Das lastet je nach Größe derzu apportierenden Gegenstände meinen Hund gut aus, fördert unsere Zusammenarbeit und macht einfach Spaß!
Ich habe es wie @Bretonlotte so gelernt, dass man auf der gelegten Spur nicht zurückgeht, sondern einen anderen Weg wählt. Aber wenn ich Bertha so beobachte, orientiert sie sich an einer Mischung aus meinem Individualgeruch und dem Geruch der Schleppe und schaltet dann beim Suchen der Schleppgegenstände auf Schleppgeruch um. Effizient, sozusagen.
Meine Art der Auslastung ist allerdings nix Offizielles. Wir haben Mantrailing gemacht, Apportieren, Futtersuchspiele usw. daraus bastele ich mir jetzt immer wieder einmal einen Mix an Herausforderungen für mein Mädchen.
Ach so, ich kann auch sehr empfehlen, Literatur übers Mantrailen, Fährten und ZOS zu lesen, da wird wirklich viel über Gerüche und Nasenarbeit geschrieben - es ist ja eine faszinierende Welt und ein bissel Theorie schadet nicht .