Hallo,
ich habe hier auch ein Boxer-Exemplar sitzen das nicht ganz einfach ist. Er ist nicht ganz so schwierig wie es sich aus deiner Beschreibung liest, aber wir haben sehr ähnlicher Baustellen. Daher dacht ich, ich schreib dir mal was ich z.Z. mit meinem mache, vielleicht hilft es euch ja :)
Mr. Knightley findet Leinenbegegnungen auch nicht toll. Anfangs lief es eher schlecht als recht, zwischendurch, durch viel Hundekontakt, lief es richtig gut und bis vor kurzen lief es wieder richtig schlecht. Jetzt sind wir auf dem Weg der Besserung. Dank guter Trainerin, Clicker und einer Schilddrüsen Untersuchung (letztere ist noch nicht ganz durch). Ist der Boxer deiner Freundin schon fertig eingestellt? Muss das noch kontrolliert werden, bzw. kann es sein das er noch nicht richtig eingestellt ist? So was kann wohl lange dauern und muss immer wieder kontrolliert und neu eingestellt werden.
Mir und meinem Hund hat es ungemein geholfen erst mal wieder Abstand zu jedem Hund zubekommen. Ich weiß nicht wie deine Freundin wohnt und wie weit es möglich ist erst mal allem aus dem Weg zugehen bis man sich selber wieder im griff hat. Wenn sie schon keine Lust mehr hat, oder sogar unsicher bis ängstlich mit ihrem Hund unterwegs ist, kann weder sie noch ihr Hund etwas lernen. Ist leider leichter gesagt als getan.
Mir hat es geholfen meinen Hund für die erste Zeit in belebteren Gegenden mit am Halti zu führen. Natürlich muss der Hund daran gewöhnt sein und grundlegend Leinenführig sein (finde ich zumindest), aber dann kann dir, bzw. deiner Freundin, der Halti ungemein helfen, allein schon weil der Hund gar nicht mehr die Kraft hat den riesen Terror zu veranstalten. Allerdings sollte auf dem Halti keinerlei Zug sein, ist in meinem Fall nur für Notsituationen in denen du keinerlei Einfluss mehr auf den Hund hättest, und ne Kopfsache :)
Ansonsten auch gut für den besseren Halt, falls sie da denkt Schwierigkeiten zu haben, Halsband und Geschirr. Letzteres mit einem Ring vor der Brust.
Ist ihr Boxer unruhig draußen? Also generell? Dann kann es auch hilfreich sein die Spaziergänge auf recht kurze Einheiten runterzuschrauben. Wir sind z.Z. nur knapp 20-30min unterwegs, dafür mehrmals am Tag als sonst. Ich versuche jeden Tag einen Spaziergang mit Hundebegegnungen und 'Trubel' und einen ganz ohne andere Menschen/Hunde zulaufen. Leider geht das nicht ganz - hier wohnen sehr viele Hunde - aber dann weich ich einfach weiter aus.
Da meiner generell immer unruhiger draußen geworden ist (was wahrscheinlich ein Schilddrüsenproblem ist, wie viel davon noch bleibt wenn er fertig eingestellt ist, wird sich zeigen), gibt es jetzt auch keine aufreibenden Spiele mehr. Da er noch nie ein großartiger Balljunkie o.ä. war, fällt es uns auch sehr leicht. Die Reizangel und alles bleibt jetzt erst mal in der Kiste. Jetzt konzentrieren wir uns aufs ruhige Dummytraining und auf Suchspiele. Vielleicht ist das Suchen auch etwas für deine Freundin? Da kommt eigentlich fast jeder Hund runter.
Ansonsten, auch wenn von vielen verschrien oder als lästig betrachtet, der Clicker hat mir und meinem Hund schon jetzt viel geholfen. Vielleicht lohnt es sich da mal reinzuschauen :)
Mit einem Hund der bei einfachen Begegnungen beim normalen spazieren mit Artgenossen nicht ruhig, oder kontrollierbar ist, würde ich nicht auf einen Hundeplatz gehen. Es sei den für Einzeltraining und dann dort nach einiger Zeit langsam mit Anderen. Unsere Hundeplätze hier sind einfach nur voll und die meisten Hunde dort unruhig bis aufgedreht. Keine gute Umgebung für einen solchen Hund wie sich der deiner Freundin liest.
Aber nicht aufgeben! Für die aller, aller meisten Hunde lohnt es sich zu kämpfen! 