Ich glaube gern, dass das bei dir funktioniert, Terry. Auch dass deine Hunde das verstehen und ihr gut mit eurem System fahrt. Ich würde es aber nicht als Empfehlung an alle HH geben, erst recht nicht an Anfänger.
Gerade Anfänger kommen recht gut damit klar. Denn sie können sich mal ganz anders mit dem Thema Hund befassen als wie sie es sonst so kennen. Viele verhaspeln sich mit den Kommandos oder aber wenn es brenzlig wird fällt ihnen eher der Name ein als das Kommando was sie benutzen wollen. Letztendlich muss der Mensch sich erst einmal mit sich befassen und dem was er will. Und oft wird dann eine perfekte Mischung, die jeder HH für sich dann findet.
Nicht, weil es nicht wahrscheinlich jeder Hund auf deine Weise verstehen würde, sondern weil ich das Problem einfach beim Menschen sehe.
ICh denke, dem Menschen (dem Großteil) fällt es einfach leichter(!), seinen Hund per Kommandos aus der Menschensprache zu dirigieren, weil ER damit ja ein entsprechendes Verhalten verknüpft und in diesem Sinne die sog. "Kommandos" eher passend ausspricht, sich den Kommandos entsprechend gibt (Gestik, Mimik, Tonfall), weil er selber einfach sich mit diesen Kommandos identifizieren kann, weiß, was er damit aussagen will.
Diejenigen die damit klar kommen (sich damit identifizieren) werden sich da eh keinen Kopf machen und dies so nutzen. So soll es sein. Aber, wie oben schon geschrieben, haben HH auch oft Probleme die Kommandos richtig zu konditionieren und identifizieren sich eben nicht damit. Sie machen es einfach weil der Großteil von HuSchu/Trainer/HH suggeriert das es so sein muss.
Wahrscheinlich hat es auch mit Erfahrung zu tun, ich spüre, dass auch ich mit der Zeit immer selbstsicherer und deutlicher werde was meine innere Einstellung und wie ich diese transportiere durch Gestik, Mimik und Tonfall angeht, weil es mir selber ja, je länger ich mit meinem Hund zu tun hab, immer klarer wird, was ich wie aussagen will und kann und wie mein Hund mich wahrnimmt und auf meine Signale reagiert. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es Leute gibt, die sich überhaupt nicht in die Kognition (kann man das so sagen? grübel ) ihres Hundes einfühlen können und für die deshalb feste Kommandos, die mit einer immer gleichen Betonung und Körperhaltung einhergehen, einfach eine enorme Hilfe sind. Wieder andere haben sich selber nicht so unter Kontrolle, was eben diese Punkte angeht, sei es aufgrund von Stimmungsschwankungen, Launen, Abgelenktheit (was ja die "innere Einstellung" beeinflusst). Auch für die mögen diese feststehende Kommandos eine Hilfe sein, wie ein Werkzeug quasi, das in der Kommunikation mehr dem Menschen denn dem Hund hilft. (ICh mag mich selbst da nicht ausschließen.)
Stimmungsschwankungen, Launen und Abgelenktheit sind seit einiger Zeit mein zweiter Vorname. Und mich da noch auf das richtige Beibringen von Kommandos einzulassen würde meine Hunde (vor allen Dingen Ashkii) völlig irritieren. Sie lernen damit zu leben, umzugehen und ich lerne auch damit umzugehen. Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und nicht auf Kommandos.
Und deshalb denke ich auch, muss jeder schauen, wie er selbst am besten mit seinem Hund fährt... und weshalb deine Variante weder falsch noch absolut richtig ist, sondern einfach die für dich angenehmste und daher optimale (und auch ein bisschen bewundernswert, wie ich finde lachen )