so, nun muss ich doch noch mal schreiben, denn mir ist durch die Beiträge aufgefallen was mich eigentlich so irritiert hat. Es wurde teilweise einfach im Thema munter gemischt.
Nun versuche ich es noch einmal, gaaanz langsam:
Frage "Würde gern wissen was ihr von nicht VDH Züchtern haltet?"
Ein Teil "Nichts", ein Teil "Warum nicht" und ein kleiner Teil schreibt von Mischlingen.
Und ich würde mal sagen, da jeder seinen ganz privaten Film fährt, wird dies nie vernünftig diskutiert werden können.
Denn für einen sind Vermehrer schon Vermehrer wenn sie nur nicht dem VDH angehören und vor allen Dingen werden diese Hunde dann als Mischlinge bezeichnet, nicht mehr als Rasse.
Vielleicht sollte man diesen Punkt erst einmal klären. Was bedeutet Rasse und was Mischling?
Für mich ist ein Rassehund ein Rassehund wenn beide Elternteile z.B. BeardedCollies sind. Der Wurf eines Bearded und eines Tibis sind Mischlinge.
Natürlich begann die Zucht schon kurz nach dem Domestizieren (oder auch mit) des Hundes an. Denn der Mensch wollte den Hund möglichst auch nutzen.
Und eins hat man mit Sicherheit nicht in diesen tausenden Jahren: sich darüber aufgeregt das es Mischlinge gab. Denn um seine Rasse zu verbessern wurden immer wieder andere Rassen (wenn es diese dann schon gab) zurück gegriffen, also hatte man Anfangs einen Mischling. Über die Jahre bis zum Anfang der belegbaren Zucht (Papiere, Verbände) hat man dieses Thema sicherlich nicht so "verbissen" gesehen, wie Heute.
Warum nicht? Man hat auf seine eigene Rasse geachtet (auch wenn mit Sicherheit es die ersten Einkreuzungen gab, die nicht im Sinne des Wesens und der Gesundheit waren) und Mischlinge waren eben Mischlinge. Sie waren schon immer da und sie wird es, GsD auch immer geben.
Wo fängt das Problem also an? Meiner Meinung nach fängt das wirkliche Problem zu dem Zeitpunkt an, wo dem HH suggeriert wird, nur ein Rassehund ist ein vernünftiger Hund, denn: man weiß was raus kommt, hat also kein Überraschungsei, er ist gesünder als ein Mischling und ein Züchter ist ein seriöser Mensch, denn er gehört einem Verband an (VDH und Zuchtverband). Erst einmal nicht verkehrt.
Nur sind wir nun bei dem Problem bei den Rassen:
1. der Standard , die Beurteilung des Einzelnen und dadurch die Gesundheit, das Wesen und das Aussehen der jeweiligen Rasse hat sich so stark gewandelt, das es einigen Rasse zum Schaden wurde. Also verabschiedeten sich einige Züchter vom VDH und gründen ihren eigenen Verband um da ihre Rasse so weiter zu züchten wie sie es für den Hund am Besten hielten. Gute, vielleicht bessere Rassezucht ohne VDH-Papiere.
2. Einige Züchter wollen mit weniger Aufwand (Untersuchungen etc.), also Vorgaben, züchten, vielleicht um das schnelle Geld zu machen. Für mich immer noch ein Rassezüchter, halt ohne VDH-Papiere und natürlich nicht im Sinne der Hunde.
3. Das suggerieren das ein Rassehund besser ist als ein Mischling ruft die Vermehrer auf den Plan. Denn diese vermehren die Rassehunde nur des Geldes wegen. Viele Hündinnen, werfen am Fließband, keine Ahnung von der Gesundheit, Wesen der verwendeten Rassehunde und billige Preise. Reine Vermehrer, da kein Hintergrund einer Zucht. Und zwar Vermehrer einer Hunderasse.
Die Probleme bei den Mischlingen:
1. Menschen vermischen Rassen um eine neue Rasse entstehen zu lassen. Meist aus den gleichen Gründen, wie die Rassehundezucht vor Jahrtausenden angefangen hat. Es gibt ein Ziel, und dieses Ziel wird verfolgt. Mit strenger Überwachung der Gesundheit, des Wesens und des Aussehens, wobei das Aussehen vielleicht gar nicht so im Vordergrund steht. Vielleicht. Zwar ohne VDH-Papiere aber der Beginn einer Zucht.
2. Menschen, welche einfach ihren eigenen Hund toll finden verpaaren ihren Hund mit einem anderen welchen sie toll finden. Oft einmalig, da sie einen behalten wollen. Sicherlich alles ohne Papiere und den üblichen Untersuchungen, aber aus einfacher Freude an der Sache. Keine Zucht da keine Wiederholungen.
3. Findige Geschäftsleute welche das schnelle Geld machen wollen und Mischlinge entweder als neue Rasse ausgeben oder auch nicht. Das Vermehren von Mischlingen also.
Für mich geht es bei der Zucht/Vermehrung immer um den Hund. Wünsche des Menschen würde ich nie berücksichtigen. Denn der Hund ist ein Lebewesen und kein Gegenstand den man einfach mal so "produzieren" kann. Wird gemacht, ist auch ok, aber dann sollte man wirklich mal den Hund als Lebewesen berücksichtigen.
1. Gibt ein Verband (egal welcher) seinen Namen für die Rassehundezucht her, dann hat er auch die Verantwortung das alles für den Hund getan wird, um Menschen Zuchten zu präsentieren, welche vom Wesen und der Gesundheit noch wirkliche Hunde sein dürfen. Nachfrage hat da nichts zu suchen. Ausnahme: reine Gebrauchshunde, welche auch wirklich gebraucht werden. Wobei da das Aussehen zweitrangig ist.
2. Ist man der Meinung das man eine neue Rasse schaffen möchte und berücksichtigt alle Vorgaben zu einer vernünftigen Zucht, wird ein Zuchtverband gegründet, der sich nach vielen Jahren dann einem Verband anschließen kann, wenn alle Vorgaben erfüllt.
Ich würde mir wünschen der VDH würde sich selbst "überarbeiten", seine schwarzen Schafe ausmerzen, die Zucht der einzelnen Rassen überdenkt (wobei die Standards ja super aussehen aber leider nicht richtig umgesetzt werden) und somit ein empfehlenswerter "Ort" wird.
Dann würde ich mir wünschen das HH wie Züchter aufhören alles als Vermehrer zu titulieren was ihnen nicht in dem Kram passt. Wenn es Ups-Würfe gibt, na und? Wenn es jemanden gibt der von seinem Hund wenigstens einmal Welpen haben möchte, na und (solange keine Wiederholung gibt)? Es sind halt keine anerkannten Zuchten, aber darauf wird auch gar nicht bestanden. Es gibt keine Papiere und da sie keine Papiere haben muss ein Käufer einfach mit allem rechnen.
Scharf bekämpft werden müssen kommerzielle Vermehrer, welche Rassen oder Mischlinge in Fabriken oder als Zucht getarnt, vermehren um einen schnellst möglichen hohen Profit zu erzielen. Eine Zucht liegt für mich dann vor wenn mehrere Hunde und regelmässig Welpen vorhanden.
Mischlinge gibt es schon seid beginn der Entstehung des Hundes und ich finde es schon komisch wenn davon ausgegangen wird das Mischlinge angeblich meist nur Krank sein können. Woran das liegt habe ich oben jetzt ausführlich erläutert. Das dies heute vielleicht vermehrt der Fall ist, daran trägt aber auch der Mensch seinen Teil bei. Denn wenn der Hund sich ohne Einmischung des Menschen entwickelt, wird es wohl weniger kranke Mischlinge geben.