Mh, mit Erfahrungsberichten ist es doch gut gestartet.
Vielleicht wäre als Überschrift "Erfahrungen mit Box bzw. Kennel" zielführender? Dann wäre ersichtlich, dass es um eigene Erfahrungen geht? Denn ob sinnvoll ist ja Ansichtssache und könnte dann tatsächlich zu Diskussionen führen.
Beiträge von Terry
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Nia hatte 2015 Anaplasmose. Ihr damaliges Gewicht war etwas über 30 Kilo. Sie bekam vom 10.07. - 14.08. 3 x täglich 1 Doxycyclin. Parallel gab es noch Novalgin und Previcox.
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DerFrechdax schrieb:
"Mich würde ehrlich interessieren, wie du das machst, bzw. Was du darunter verstehst, dem Hund ohne Ablenkung (Leckerli?) beizubringen, auch ohne Anweisung zu tun, was ich möchte."Ich bin durch Zufall darauf gestoßen. Barry weigerte sich in bestimmten Situationen Kommandos auszuführen. Blöder Hund aber auch, warum übt man das bitte schön (alles mit Keks)? Barry war der Überzeugung --> weil Mensch nun mal doof ist.
Sitz an der Straße: öhm wozu soll das gut sein? Fuß gehen, wozu soll das bitte schön gut sein?
Barry wollte einfach einen Zusammenhang erkennen können zwischen dem was er machte und was ich wollte. Mir selbst wurde es schon zu doof ihn vor jeder Ecke heran rufen zu müssen und dann bei mir zu behalten, weil ich nicht wusste was da vielleicht kommt. Irgendwann habe ich ihn dann eine "warte mal, will erst schauen" ihm an einer Ecke zugerufen, und, jo, er blieb stehen. Neben ihn angekommen, ihn gelobt (ich bedanke mich dann auch oft) und mit ihm zusammen geschaut was/wer da kommt. Anfangs wurde das wiederholt mit Erklärungen wie wir uns verhalten. Da kommen Kinder (oder Hunde), da gehen wir zusammen vorbei. Da kommt nichts, da gehts einfach so weiter. Da kommt einzelner Mensch. Dieser schaut so dass du allein gehen kannst, oder so, dass wir zusammen laufen.
Und dann kam der Tag an dem Barry nicht wartete, sondern entschied. Ich habe kurz innegehalten, denn eigentlich war mein Plan das er immer warten sollte. Ließ es dann aber laufen. Es kam ein Mensch mit kleinen Hund, er ging einfach vorbei. Der kleine Hund auch relaxed. Barry hatte es erkannt und entschieden wie er sich verhält. Das nächste mal warten auf mich, da Erwachsener mit Kind usw. und usw. Später kam dazu, dass er oft neben mir lief wenn wir Menschen passierten. Manchmal lief er voraus. Er erkannte wann das ok ist oder nicht. Das kann und will Nia nicht unterscheiden/entscheiden. Sie hat wieder andere Qualitäten die ich im Alltag kennen lernte. Sie zeigt mir Hunde an, denen wir besser ausweichen. Das Autos kommen, die ich noch lange nicht gesehen habe. Ich mache verschiedene Angebote und die Hunde zeigen mir mit ihren Aktionen wie sie es verstanden haben und ob wir da übereinstimmen. Letztendlich können Hund ihren Entscheidungen nachgehen, solange das Ergebnis das erwünschte ist. -
Hund ist nicht einfach Hund. Er ist in erster Linie ein Individuum das verschiedenen Dingen unterworfen ist. Vor allen Dingen Teilen, welche ihm angeboren sind. Dazu gehören natürlich züchterische Richtungen, wie er aufgewachsen ist und welch ein Typ der jeweilige Hund ist. Dazu kommt dann noch das Umfeld, Sozialisation und mehr.
Bei deinem PodencoMix: Straßenhund, in dem Falle wohl Selbstversorger (habe mich noch nicht damit beschäftigt ob Straßenhunde aus Prinzip Jäger sind). Von klein an nicht daran gewöhnt worden mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Von seiner Rasse her ein auf die Jagd gezüchteter Hund, dessen Anteile auch beim Mix ja vorhanden sind. Vom Typ her ein sehr selbständiger Hund, der durch das "wild" aufwachsen nicht lernen konnte, welche Vorteile das für ihn haben könnte eng mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten. Er suchte sich seine Vorteile, die er für wichtig erachtet.
Nun kann der Mensch durch die Bandbreite an entweder eigenen Erfahrungen/Beobachtungen oder im Austausch mit anderen; verfolgen umfangreicher Literatur einen gewissen Teil bei solch einem Hund "auffangen". Aber das bedeutet nicht, dass ein Hund so hin gebogen werden kann, dass er zu einem Hund sich wandelt, welcher so agieren wird, wie wir es uns vorstellen/wünschen.
Du hast alles genutzt was dir als möglich und richtig erschien und Hund hat gezeigt wo die Grenzen liegen. Ungesichert ging es einfach nicht. Und so ist das manchmal, man muss mit dem klar kommen, was anders nicht möglich ist.Ob das, was für mich wichtig ist einem Hund nahe zu bringen bei ihm auch soweit funktioniert hätte, dass er nicht mehr jagt? Jain. Ich weiß es nicht. Kann sein, kann nicht sein. Denn ein Hund entscheidet wie weit er mitmacht und wieweit nicht (das nennen wir dann stur, manche halten ihre Hunde tatsächlich auch für dumm weil sie nicht das machen was und wie Mensch es erwartet). Ich würde auch mit ihm so arbeiten wie ich es mit meinen Hunde mache. Angepasst. Ist er introvertiert, ist er extrovertiert, was ist ihm wichtig, was ist mir wichtig. Reicht es ihm durch Wiederholungen deutlich zu machen was ich will. Muss ich ihn (wie Ashkii) erst einmal zur inneren Ruhe bringen, indem ich ihn seitlich hinter mir führe sobald ein für ihn interessanter Reiz auftaucht? Was braucht er um innerlich ausgeglichen zu werden, zu bleiben? Muss ich enge Grenze setzen wie bei Ashkii. Aufgelockerte, weniger Grenzen wie bei Nia? Kaum Grenzen wie bei meinem Jimmy, Balu und Barry? Und entscheidet sich Hund nur gesichert unterwegs sein zu müssen (ob nun an der Leine oder in einem gesicherten Auslauf), dann ist das eben so.
Der Mensch sucht Handgriffe. Sucht Lösungen welche er anwenden kann. Diese Lösungen können nur aus dem jeweiligen Mensch und dem jeweiligen Hund entstehen. Der individuelle Alltag zeigt was notwendig ist und wo die Grenzen liegen. Und zwar jeder Tag aufs neue. Mein Ziel ist es, dass Hunde, soweit ihnen individuell möglich, lernen ihr Verhalten bewusst zu steuern und zwar angepasst an unser Leben und dass muss mir nicht immer gefallen (hach ja, was vermisse ich meinen Barry).
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Laufen lassen ist auch nicht die Basis. Bevor ein Hund soweit ist, dass er sich in seinem Rahmen (der nichts und niemanden ernstlich stört) bewegen kann, wird der Mensch als "Erziehungsberechtigter" immer eingreifen müssen.
Nach meinen Erfahrungen/Beobachtungen fängt die Kontrolle aber schon an, wenn 1. gar kein Bezug zu einer Situation für den Hund erkennbar ist und 2. Mensch seinen Hund noch gar nicht kennen gelernt hat und auch nicht kennen lernen wird, weil Hund sich nicht im angemessenen Rahmen entwickeln kann. Bis jetzt konnte ich in meinem Umfeld beobachten, dass die "Hilfe mein Hund ist in der Pubertät und hört plötzlich nicht mehr"-Rufe draus resultierten, dass die Basis dem Hund gar nicht gelernt wurde, sondern in erster Linie Dressur betrieben wurde. Jegliches künstliche Herausnehmen des Hundes durch Ablenkung/Umlenkung usw. aus einer Situation, birgt das Risiko, dass Hund nicht lernt, Situationsbedingt auch ohne Anweisung des Menschen zu handeln.Meine Hunde dürfen jede Situationen von Anfang bis Ende aktiv "mitbekommen" (also kein Umlenken oder Ablenken).
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Durch Barry habe ich mir angewöhnt zu schauen ob meine Hund ein bestimmten Laut haben auf den sie von allein reagieren. Hatte bei Barry damals mal geschnalzt (weiß gar nicht mehr warum) und ihn hatte es förmlich herumgerissen. Brauchte ich aber selten, später gar nicht mehr.
Bei Ashkii sind es verschiedene Laute. Was mir gerade so einfällt (wenn es mir denn einfällt) und eher nur nebenbei. Bei Nia mal ein "komm mal her" oder "warte" oder..... Sie ist von allein immer um mich rum bzw. kommt von allein zu mir wenn sie etwas wahrnimmt (Tiere, Menschen, Autos). -
Kommandos ignoriert bei mir jeder Hund und mir ist das Ganze viel zu umständlich. Darum "dressiere" ich auch nicht (mehr) auf bestimmte Worte. Während Nia schon reagiert (von sich aus), wenn ich nur ihren Namen sage (mache ich automatisch wenn was ist), reagiert Ashkii auf gar nichts. Barry hat in Situationen, in denen es darauf ankam, auch nicht auf Kommandos reagiert. Da fing ich an mich anders damit zu beschäftigen. Der Alltag gibt vor, wie ich mit jedem Hund individuell unser Ziel erreiche: Ohne andere zu belästigen, sich oder andere zu gefährden, in uns ruhend unterwegs zu sein.
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Nein, Belohnung gibt es nicht, schon gar nicht direkt in einer Situation, nur weil Hund gerade die richtige Bewegung macht. Habe es ja auch so gelernt (und auch gelehrt), nur hat der Alltag und viele verschiedene Hunde gezeigt, dass ich damit an das Ziel, das sie selbst Situationen angemessen bewerten und agieren (Menschen und Tiere in Ruhe zu lassen) nicht erreiche. Gerade in absoluten Notsituationen ist dann zu erkennen, was gewirkt hat und was nicht.
Gerade bei Ashkii (da er nun mal bei mir wohnt) habe ich feststellen können, dass jegliche Belohnung ihn von der Gesamtheit der Situation abgelenkt hat. Für ihn gehört sein Verhalten und Belohnung nicht zusammen. Denn wenn er was will, dann will er was. Und das setzt er bis zum bitteren Ende um (egal ob gleich, oder in Stunden, Tagen, Wochen, er vergisst nie). Nicht weil er dumm ist oder, wie ihm gern unterstellt wurde (leider auch von mir), dass er einfach nur stur ist. Nein, es ist seine Natur. Ist seine innere Motivation vorhanden abklären zu müssen was er sieht (das kann auch etwas sein, was sich nicht bewegt), dann nimmt er zwar nen Keks gern mit, aber das, was er sich in den Kopf gesetzt hat, das muss er erledigen.
Nia würde auch aufhören mitzudenken, wenn sie wüsste, dass es nen Keks gibt. Und letztendlich würde sie auch ihr Ding durchziehen. Bloß wegen nem Keks (oderwasauchimmer) würde sie nicht ihr Vorhaben aufgeben.Das bedeutet nun nicht, dass ich nicht honoriere wenn ich das erste Mal nichts sagen muss. Dann freuts mich, und es kommt ein "na das ist ja toll", "bin stolz auf dich" oder was mir gerade einfällt. Wie der jeweilige Hund das auffasst: Keine Ahnung. Zumindest sind wir dann in fröhlicher Stimmung, weil alles passt
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Ich sage dem jeweiligen Hund was ich nicht will (z.B. "Katzen werden in Ruhe gelassen") und schiebe mich zwischen Hund und Objekt. Nehme Hund dabei mit (eng führend). Wenn notwendig noch ein "vergiss es", aber ich ignoriere immer das Objekt der Begierde und laufe einfach weiter. Bei Nia ging es schneller, dass sie von allein zu mir kommt (oder stehen bleibt) wenn sie etwas wahrnimmt, wo sie weiß dass das in Ruhe gelassen wird. Bei Ashkii hat nur die sture Wiederholung jetzt dazu geführt, dass er eher von allein bei mir bleibt und nur schaut ohne durchzustarten. Er läuft, durch die vielen Straßen unmittelbarer Umgebung aber an einer 8m-Flex bzw. Schleppleine. Außer Katzen waren Vögel für Ashkii ein Muss loszustürmen. Auch dass legt sich immer mehr. Mein Ziel ist es nicht (mehr) einen Hund beim los rennen stoppen zu können, sondern dass er gar nicht erst los rennt. Für mich ist es erst ein "Erfolg", wenn der jeweilige Hund von sich aus zeigt (ich also nichts sagen muss), dass er verstanden hat, was ich von ihm möchte.
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Barry hat nie unter Gehorsam gestanden. Wenn ich es jetzt so definiere, dass meine Befehle ohne wenn und aber ausgeführt werden sollen.
Er hat verschiedene Angebote von mir bekommen (soweit möglich) sich mit Situationen auseinanderzusetzen, dessen Ziel beinhaltete sein Gegenüber nicht zu fressen bzw. am Boden festzunageln. Wie er das löst (ohne sich oder andere zu schaden) konnte er selbst entscheiden.
Ist bei Nia auch so. Sie braucht es immer wieder Entscheidungen treffen zu können. Veränderungen haben sich durch den Wechsel des Wohnortes ergeben. Konnte sich Barry z.B. in Berlin freier bewegen, ging das hier nicht, durch das dichtere Verkehrsaufkommen durch zu schmale oder nicht vorhandene Gehwege (mir zu riskant). Auch Nia könnte ich in Berlin mehr Freiheit zugestehen, hier bin ich meist fast auf Tuchfühlung mit Autos.
Ashkii wiederum ist einfach nicht der Typ eigene Entscheidungen treffen zu können bzw. will er auch nicht. Er fühlt sich sicherer wenn ich ihm Entscheidungen abnehme und ihm viel vorgebe. Er ist dann völlig überfordert. Außer im innerartlichen Bereich. Da hat er mehr Kompetenz als ich.