Ashkii habe ich von Anfang an alles mir "bringen" lassen. Angefangen mit Dingen die er durfte, da ich sie ihm wieder geben konnte nachdem ich sie begutachtet habe, bis hin zu Dingen welche ich dann weggeräumt habe bzw. weggeschmissen. Darauf kann ich mich noch heute verlassen. Das Geben ist dann nicht immer ohne Überredungskunst, aber er spuckt es trotzdem aus. Dinge, die er erst gar nicht aufnehmen soll, über die bin ich einfach "drüber gelatscht" und habe ihn dabei immer mitgenommen, mit dem Hinweis, dass ich das doof finde, könnte gefährlich sein. Ist dadurch zu 98 % sicher, da er mir Fundsachen entweder freiwillig bringt oder ich ihn damit zu mir rufen kann oder aber mit einem kurzen "nein" oder einem Geräusch nimmt er es erst gar nicht auf.
Bei einem großen Knochen war ich mir ziemlich unsicher, ob es wirklich so gut ist, dass er ihn komplett frisst (war noch ein kleiner Knirps). Er fraß ihn in der Box, ich wollte ihn haben. Also das Spiel "bring es mir". Ashkii hat den tödlichen Blick drauf. Mit beiden Pfoten den Knochen fester umklammert (er kann richtig "zugreifen") und mich versucht zu beeindrucken. Hab nicht locker gelassen "ne, ich will diesen Knochen, bring ihn mir" (oder so ähnlich, ist schon ein paar Jährchen her). Hat ein bisschen gedauert, aber er hat ihn mir dann gebracht. Soziale Bestätigung und Knochen weggeräumt. Und alles war gut. Und ich wusste ich bin auf dem richtigen Weg mit ihm.
Auch bei Carlos war dies die einzige Möglichkeit ihm etwas "abzuringen". Mit Geduld, Ruhe und viel Spuke. Jeglicher Druck hätte bei beiden zu Ergebnissen geführt, welche ich bei anderen Hunden beobachtet habe: Tauschen erzwingen, schneller sein als HH (schnell abschlucken), mit Beute weg laufen usw..
Und was Dominanz betrifft: Soweit ich das über die Jahre mitbekommen habe, ist das meist vom Gegenüber abhängig. Ob der andere das mitmacht. Darum, meiner Meinung nach, artet es oft in Gewalt aus (nicht nur Mensch/Hund, sondern auch Hund/Hund).
Und ja, echte dominante Hunde gibt es (und auch Menschen), wenn vielleicht auch selten. Habe beide kennen gelernt und nö, die macht man sich weder zum Freund (ist die harmlosere Variante) noch zum Feind (die braucht man nicht).