Beiträge von Terry

    öhm, finnrotti

    Ausgangsfrage

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    Man sagt immer,bei der Rangfolgengeschichte geht man vor dem Hund aus der Tür. So weit,so gut. Aber was ist mit dem Nachhausekommen? Man sagte mir " die Höhle "betritt der Hund zuerst und Mensch folgt, deckt sozusagen den Rückzug,stimmt das? Oder gehe ich auch als erster in die Höhle?


    und hiermit wurde das Thema wieder aufgegriffen

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    Interessanter Thread, ich - als neuer Hundebesitzer - dachte auch bisher das es wichtig ist wer zuerst geht... nun les ich das hier und habe mir mal Gedanken gemacht...


    und irgendwie auch hier

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    bei manchen muss man die Rangordnung eben immer wieder klarstellen. Das geht natuerlich nicht ausschliesslich durch Tuerrituale, aber solche Kleinigkeiten helfen ungemein.


    Hätte Fifi es begriffen (wer wirklich das Sagen hat) würde man solche "Rituale" nicht ständig wiederholen müssen oder müsste darauf bestehen bzw. glaube ich das Hundi einfach noch nie wirklich verstanden hat um was es wirklich geht.

    Ne, finnrotti, will nicht streiten. Fällt mir an dem Geschriebenen einfach nur auf. Wie es live aussieht ist ja wieder eine andere Geschichte. Aber vom Gelesenen her interpretiere ich es so.

    Ist mir ja auch wurscht wie es jeder handhabt. Aber die Ansicht das man darin seinen Rang kundtut und Hundi würde das auch so auffassen hält sich nun mal hartnäckig.

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    Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich bis dato damit nicht befasst habe


    Das Gescheiteste was du machen kannst :D .

    Glaube die Hundeerziehung wurde ab dem Moment kompliziert als man versucht hat sich wie ein Hund zu verhalten.

    Mir ist es doch wurscht was Hund A und Hund B miteinander "auszuhandeln" haben. Ob der eine vorher, nachher oder in einer Woche durch die Tür geht.

    Wichtig sollte doch nur sein was jeder Einzelne für sein Leben braucht.

    Etwas durchzuziehen, weil man glaubt damit sei man dann automatisch der Boss hat eh noch nie Erfolge erzielt. Das Einzige was geholfen hat war das überhaupt mal Grenzen gesetzt wurden. Welche das sind spielt gar keine Rolle. Wichtig ist nur das es welche gibt.

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    Aber allgemein ist es so das eine kritische Hundebegegnung eher eskaliert wenn die Halter im falschen Moment eingreifen (eben 1-2 Sekunden vorm Knall) als wenn der Halter aus einem Abstand heraus die Fixierung abbricht durch einen Pfiff o.ae


    Kommt ja immer darauf an was man dem Hund beibringt.

    Durch Hundekontakte fördern habe ich mir Barry zum Pöbeln erzogen. Wie soll ein anderer (nicht bekannter) Hund meinem Hund etwas beibringen wenn er selbst nichts drauf hat (also evtl. was falsches in seiner Junghundphase gelernt hat)?

    Erst durch das Kontrollieren meinerseits hat Barry überhaupt die Möglichkeit bekommen zu lernen.

    Gelernt wird in der "Familie". Nicht mit Fremden. Unterwegs lernen meine Hunde nur wie sie sich zu verhalten haben. Und das bringe ich ihnen bei, kein anderer Hund.

    Dadurch hat Barry Sicherheit gelernt (er musste sich ja nicht mehr selbst kümmern). Durch die Sicherheit kann er sich gegenüber anderen Hunden jetzt behaupten bzw. leistet es sich oft über den Dingen zu stehen.

    Auch Hundbegegnungen sollten immer individuell gesehen werden. Was für den einen Gut ist kann für den anderen Schlecht sein.

    Es sollte aber immer daran gedacht werden: es wieder glatt zu bügeln, wenn ein fremder Hund den eigenen falsch massregelt, dauert länger als wenn der HH seiner Aufgabe gerecht wird und seine Gemeinschaft (Rudel) schützt.

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    Yup...genau wie meine Emma. Emma hat schon viele dog-dog aggression und fear aggression Faelle mit mir bearbeitet und das koennte sie nicht wenn sie nicht allen moeglichen Verhaltenszuegen von Hunden ausgesetzt worden waere.


    Das hätte ich jetzt gern ein wenig näher erklärt (Barry therapiert übrigens kleine, angstagressive Hundis mit mir, weill er da gelassen ran geht und sie merken das große Hunde gar nicht so doof sind).

    Kann mir nämlich nicht vorstellen das ein Hund sowas lernt wenn der Mensch bei Hundebegegnungen ein Käffchen trinkt und der Hund sich alleine kümmern darf ;) .

    Es sollte sich danach richtigen wie weit sie von ihren Züchtern schon "vorsozialisiert" wurde. Wenn Hundi Trubel gewohnt ist wäre es vielleicht nicht ganz so wild. Aber wenn Hundi es nicht gewohnt ist könnte der Schuß nach hinten gehen.

    Ihr bekommt sie ja am Freitag. Lasse dein Bauchgefühl entscheiden wieviel du ihr zutrauen kannst. Gebe, wenn ihr am Samstag zur Feier geht, einen sicheren Rückzugsort (ich würde sie Körpernahe ruhen lassen) damit sie nicht gleich völlig "erschlagen" wird.

    So würde ich vorgehen.

    Glaube die Gefahr an der ganzen Sache ist die Verallgemeinerung.

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    Nur dazwischen gehen sollte man nicht, gerade beim eigenen Hund nicht da er sonst noch mehr Motivation bekommt wenn Frauchen/Herrchen oder huendische Rudelmitglieder sich "einmischen"....denn dann mus man ja erst recht zeigen das man ein g'standener Held ist.


    Hier z.B. handhabe ich das mit Barry anders (auch der nächste eigene Hund wird das lernen und meine Gasthunde wissen das auch inzwischen): Solange ich mich raushalte darf er meckern. Wenn ich komme ist Ende der Fahnenstange. Fängt er also an zu pöblen (hier reicht mir schon das knurren) gehe ich dazwischen. Denn dann geht meiner (mit Fraule legt er sich nicht an).

    Barry ist schon sehr souverän geworden. Aber noch nicht so sehr das er weiß wann Schluß wäre. Die Umsetzung wird allerdings immer besser: wenn er sich belästigt fühlt gibts eine kurze Ansage und dann darf er weiter gehen. Sollte der andere Hund die Ansage nicht beachten gehe ich dazwischen.

    Bin froh das Barry die Pöbelzeit hinter sich gelassen hat.

    Auf Hundwiesen würden mich keine 10 Pferde bekommen. Ich gehe nur da spazieren (Freilauf) wo man sich aus dem Weg gehen kann wenn man es möchte.

    Jeder wird für sich und seinen Hund den passenden Weg finden müssen.

    Dabei wird es immer mal wieder zu Begegnungen kommen die nicht wirklich der Höhepunkt des Tages ist. Das trägt dazu bei dazu zu lernen.

    Jedem kann es mal passieren das er seinen Hund nicht sofort unter Kontrolle bekommt. Dabei sollte angemessenes (nicht agressives) Verhalten den Vortritt haben.

    Schlechte Erfahrungen prägen leider die folgenden Begegnungen. Das bekannte, beschädigungsbeissende Hund nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst werden ist verständlich. Sollte aber nicht auf alle Hunde projeziert werden.

    Habe gut Reden da ich in 38 Jahren Hundehaltung (Eigene und Fremdhunde) noch nie eine Situation hatte in der ich hätte zulangen müssen. Mal sehen was die nächsten Jahre bringen.

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    Ranordnung zeigt sich bei meinen Hunden bei Dingen wie Ressourcenkontrolle oder der Individualdistanz, aber doch nicht beim Laufen durch Türen...


    an diesen Punkten zeigt sich ganz deutlich die "Rangfolge". Soviel Streß macht sich ein Hund nicht um dauernd darauf zu achten wer vor geht oder wer nicht.

    Hunde denken nicht darüber nach ob etwas fair ist. Ressourcenkontroll ist ein wichtiger Punkt. Aber auch da sehen es so manche Hunde gelassen. Einmal verteidigen sie ihren Knochen, ein anderes mal interessiert sie es nicht wenn er genommen wird.

    Ein souveräner Rudelführer hat es nicht nötig ohne wenn und aber auf bestimmte Dinge zu bestehen. Konsequente Inkonsequenz macht eine gute Rudelführung aus. Letztendlich ist es nur wichtig das der andere Hund auf klare Ansagen reagiert wenn dann Notwendig.

    Muss ich ständig zeigen das ich die Rudelführung inne habe (weil ich auf diese Dinge bestehe) zeigt dies das ich sie eben nicht habe.

    Bestes Beispiel:

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    Ihr habt ja anscheinend alle sehr gehorsame und devote Hunde, aber ich für meinen Teil weiss genau, dass wenn ich meinem einmal erlaube durch die Haustür zu preschen wird er es beim nächsten Mal wieder versuchen und ihn dann zu bestrafen ist einfach unfair, schliesslich war ich inkonsequent.


    Hundi gehorcht den Kommandos. Nicht mehr und nicht weniger. Aber einen Rang erkennt er nicht an. Denn dann würde er es gar nicht wagen durchzupreschen. Er würde maximal gesittet durch die Tür gehen ;)

    bin mir nicht so ganz sicher wie ich es schreiben soll ohne das du dich auf den Schlips getreten fühlst ulli:

    dein Hund soll lernen das er sich auf dich verlassen kann. Dazu musst du aber wissen das du dich auf andere HH nicht verlassen kannst. Solange immer so gearbeitet wird das vorausgesetzt wird das der andere HH sich dementsprechend verhält, wird es zu solchen Rückschlägen kommen. Und damit meine ich Rückschläge die fast voraus zu sehen sind.

    Was mir nie in den Sinn kommt ist es einen Hund absitzen zu lassen wenn sich die "Gefahr" nähert. Ich bleibe mit dem Hund immer in Bewegung. Die Umgebung gibt in dem Moment vor wie ich handele: Bogen laufen, Augen zu und durch usw..

    Bis jetzt musste ich leider immer wieder feststellen das absitzende Hunde, die noch nicht so weit sind, bestätigt bekommen wenn ein anderer Hund trotzdem in Kontakt mit ihnen tritt., das Frauchen/Herrchen nicht fähig sind die Situation in den Griff zu bekommen.

    Solch dichte Begegnungen sind bei mir (bei Leinenpöblern) tabu außer ich kann es gar nicht umgehen. Und dann geht es zügig an diesen vorbei, egal was mein Hund macht.

    Versucht für euch eine Lösung zu finden ohne das Verhalten der anderen HH mit einzubeziehen. Nur euer Verhalten ist wichtig.

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    1. Ich bin über die Aussage von Martin Rütter verwirrt,
    besitimmtes Verhalten sei derart verfestigt, dass man da nix mehr dran machen könne


    Man kann insofern etwas machen das sie diese Verhalten zwar zurück nehmen können (meist werden dazu aber aversive Mittel benutzt) aber sie werden nicht ablegen.

    Bei einem agressiven Hund kann das fatale Folgen haben. Es scheint dann so das er das Verhalten abgelegt hat. Aber es scheint auch nur so. Bei dem entsprechenden Reiz kann er in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Und das ist böse wenn der HH damit nicht rechnet weil er ja angeblich "geheilt" ist.

    Ich vermute also auch das bei Booh der Ball nur der erste Schritt ist um Frauchen einen Weg zu zeigen und das dann an der Führung gearbeitet wird (in der Hoffnung das dann auch das Halsband und die Flex zur Sprache gekommen sind) indem Hundi lernt Fremden gegenüber neutral zu bleiben.

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    Was sagt ihr dazu wenn der Hund im Training mal muß? Lasst ihr es zu?
    Wie geht ihr in so einer Situation um? Da es ja ein Bedürfnis ist und er ja auch einfach auf den Gehweg hätte machen können.


    Training ist für mich keine "besondere" Handlung. Der HH und der Hund wird im Alltag beobachtet und aus diesen Beobachtungen erfolgen dann die Gespräche und Hinweise.

    Es kommt immer auf den HH an welche Wünsche er hat, welche Ziele er sich gesteckt hat. Aus diesem und dem Umgang mit seinem Hund kann dann erkannt werden wo gearbeitet werden muss.

    Wenn ein Hund also puschen möchte, warum nicht? Ist erkenntlich das Hundi sich aber nur "amüsiert", also alle drei Schritte schnüffeln und puschen will (eher markieren) muss der HH sich im Klaren sein ob er das duldet oder nicht. Und dann muss er handeln. Entweder einfach weitergehen oder eben stehen bleiben.

    Jeder muss für sich wissen was er möchte, was nicht. Angepasst an den Hund (denn es darf kein Gängeln sein). Er muss bei allem was er tut auch überzeugt sein. Seine Einstellung muss ehrlich sein, er muss für den Hund Authentisch bleiben.

    Hunde merken ganz schnell wenn es nicht ehrlich gemeint ist. Ahme ich also nur etwas nach weil eine andere Person es so vorgibt, ich aber nicht überzeugt bin, merkt der Hund das. Und damit kann unterschiedliches passieren: es ändert sich nichts oder der Schuß geht nach hinten los und man hat dann das Problem entweder verstärkt oder es kommt ein anderes dazu.

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    Warum?
    Weil das leider die Realität ist.
    Mir wäre auch lieber ich müsste nicht eingreifen, wenn mein Hund angefallen wird.


    Es geht doch aber um die Szene im TV. Und da wurde der Hund wissentlich abgeleint, obwohl man wusste, dass das schief gehen könnte. Also man verleitet den Hund um dann eingreifen zu können (und zu demonstrieren wie toll man doch ist als Trainer :/ ).
    Der Hund lernt dabei absolut nichts. Muss aber als "Objekt" herhalten.

    Das muss nicht sein.

    Also nur von dem Gelesenen: das hat man irgendwo ausgekramt. Über den Herren wurde hier auch schon heftigst diskutiert und der Bericht wurde letztes oder vorletztes Jahr schon gezeigt.

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    die familie wäre nie im leben in der lage gewesen, das auch so fertig zu bringen. die reaktionen von denen waren doch eher richtung null.


    genau darum geht es: dem Besitzer wird es nicht möglich sein mit DIESER Methode umzugehen. Sowas kann man erkennen. Dazu braucht man nicht bei denen vor der Tür zu stehen. Der Schuß wird sogar eher nach hinten los gehen weil sie es vielleicht versuchen werden aber nicht überzeugt sind. Das hat dann meist fatale Folgen für alle Beteiligten.

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    aber wenn der Dalmi auf meinen Hund los gegangen wäre, hätte ich sicherlich nicht daneben gestanden und nix gemacht, wie die Besitzer.


    warum müssen Hunde immer die Fehler der Menschen ausbaden? Wenn ich weiß mein Hund geht auf andere Hunde los (das wusste der Trainer auch) lasse ich ihn nicht ohne Leine laufen. Dann bringe ich ihm bei das andere Hunde ein Tabu sind, das er sich neutral zu verhalten hat wenn es zu Begegnungen kommt.

    Mit der Brechstange, also Situation zu provozieren (dabei vielleicht noch andere HH oder Spaziergänger zu gefährden) um dann "endlich" bestrafen, zu können ist keine Erziehung, das ist ein suggerieren das man Macht hat ( :lachtot: ). Nicht mehr und nicht weniger.

    Also wer als Trainer, der schon Jahre mit Mensch und Hund arbeitet, kein Auge hat um in kürzester Zeit das Mensch-/Hundgespann einschätzen zu können ist für mich kein guter Trainer, sondern da geht es dann nur noch ums Geld verdienen.