Beiträge von Terry

    Herdis sind hier im dichbesiedelten Deutschland fehl am Platz. Das man durch Zufall an solch eine Rasse (oft Mixe) gerät ist eine Sache, das man einen Herdi aufnimmt der eh schon da ist (sei es durch Privat eingeführt oder durch eine Orga) ist wieder eine Sache. Aber warum man diese hier in Deutschland züchtet ist mir schleierhaft.

    Durch die jetzt teilweise angesiedelten Wölfe werden sie ja wenigstens schon mal wieder ihrer Bestimmung nach eingesetzt. Aber für den Garten? Noch nicht mal für die Bewachung von Grundstücken sind sie geeignet. Denn sie nehmen es sehr Ernst und es kann dann böse Überraschungen geben wenn sie ihrer Bestimmung nachkommen.

    Der Hovi ist ein schöner und bestimmt toller Hund. Aber auch diesen hält man nicht "nebenbei". Er stellt auch hohe Anforderungen. Ist genauso territorial veranlagt, ist auch wie der Kangal nicht wild darauf ständig neue Hunde zu treffen (auch die Spazierwege sind sein Revier) und auch diese Rasse braucht erfahrene HH, welche die Eigenarten der Hunde in passende Bahnen lenken.

    Ich empfehle: besucht unterschiedliche Tierheime. Schaut euch die Hunde an und wartet bis es "Klick" macht, bis der Funken überspringt. Dann ist die Rasse/Mix wurscht, denn dann wird man an diesem Hund wieder wachsen.

    Zitat

    Es muss mir einfach etwas einfallen, wie ich in ihm die Akzeptanz gegenüber den Hunden wecke. Vielleicht fange ich da aber auch erst bei meiner Tochter an......


    guter Ansatz.

    Die Kinder meiner Cousine sind ca. 9 bis 12 Jahre jünger als ich. War das immer ätzend wenn sie zu Besuch kamen als wir noch klein waren. Die beiden Jungen war ohne Regeln erzogen und sind dann oft (wörtlich genommen) oft durchgeknallt wenn sie mit den Eltern zu Besuch waren.

    Ohne war es kein Problem. Da waren sie umgänglich, haben Grenzen akzeptiert (sind übrigends sehr patenten Männer geworden, die ihren Kindern Grenzen setzen).

    Vielleicht weiß der Kleine einfach mit seiner Energie nicht wohin, da er von der Tochter die falschen Signale (welche auch immer) in Bezug auf Hunde bekommt?

    Das sie evtl. nicht mehr kommt, muss erst einmal gar nicht so negativ sein. Ein Abstand wäre sicherlich nicht schlecht um in dieser Zeit eine "Strategie" zu entwickeln.

    Gemeinsames Spazierengehen z.B. Anfangs nur mit einem Hund. Lucas lernt Abstand zu halten und wird draußen durch andere Dinge vielleicht eher abgelenkt. Dabei achtet einer auf den Kleinen und einer behält den Hund im Auge.

    Auf keinen Fall auf eine Erpressung einlassen. Die nächste ist oft nicht weit.

    Herdis brauchen ein großes Grundstück, wenn man der Meinung ist sie sollten so natürlich leben wie nur möglich. Auf dem sie den ganzen Tag auf Patrouille gehen können. Das würde dann auch für Nachts gelten.

    Mit dem Kangal habt ihr keinen Hund der "Sportbegeistert" ist. Damit ist zwar nicht ausgeschlossen das er Trickdogging nicht evtl. mag, aber verlasst euch nicht darauf. Dafür sind diese Rassen gar nicht ausgelegt.

    Und auch für den Kangal gilt: je mehr ich ihm biete, umso mehr fordert er. Wenn er dann mal nicht "beschäftigt" werden kann und im Zwinger bleiben soll könnte es schwierig werden.

    Lasst den Zwinger weg, zeigt ihm das er zu eurer Gemeinschaft gehört, zeigt ihm das Entscheidungen immer ihr treffen werdet und denkt daran das diese in Mode kommenden Hunde gefährlich werden können.

    Wendet euch an die Herdenschutzhunde in Not. Da gibt es auch immer mal Welpen zu vermitteln. Und sie können auch viel aus Erfahrung sprechen, da genug Herdis abgegeben werden, wenn sie dann erwachsen werden (mit ca. 2 bis 3 Jahren) und ihr Potential zeigen.

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    Nun möchte meine Tochter, dass ich den Hund im Tierheim ab gebe oder ihn einschläfern lasse Sie hat ja Recht, der Hund hat nicht zu schnappen, das darf einfach nicht sein. Aber auch das Kind sollte langsam lernen, dass der Hund kein Tret- und Raufwerkzeug ist.


    Warum sollte der Hund nicht das Recht haben zu schnappen?

    Klar hat er. Denn die Personen die das Ganze regeln müssten, machen es ja nicht. Das seit ihr Erwachsenen. Das Kind kann auch nur das lernen was man ihm beibringt (durch Grenzen setzen).

    Also: die Hunde vor dem Kind schützen. Das Kind hat in ihrer Nähe nichts zu suchen. Das ist eine Regel und eine Grenze die das Kind zu lernen hat (Kinder? die Tochter evtl. auch noch?).

    Dass das Enkelkind so handelt wie es handelt zeigt, daß eher noch ganz woanders angesetzt werden muss: bis hier und nicht weiter. Könnte das Kind nicht nur vor Hunden schützen :D .

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    Du obliegst einem Fehler, der hier sehr verbreitet ist; Du vermenschlichst den Hund.


    das wirst du auch müssen!

    Kein Hund gibt dem anderen Hund Kommandos. Weder "Komm, Sitz, Platz, Fuß" usw..

    Das gehört nicht in das normale Hundedenken bzw. Hundeleben. Darum muss dieses Konditioniert werden, wenn man irgendwann auf eine Ausführung bestehen will.

    Und damit wird dem Hund immer die Tätigkeit, die er gerade aufgenommen hat, immer wichtiger sein als ein Kommando zu befolgen. Und dies oft auch nicht ausführen weil er gerade mal keine Lust hat.

    Lernt der Mensch allerdings mit Hund zu kommunizieren, die Welt mit den Augen des Hundes kennen und damit das, was auch dem Hund wichtig ist, kann er dieses nutzen und damit arbeiten.

    Dann erübrigt sich in vielen Fällen ein Kommando.

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    klar weiß der Hund, das er das gemacht hat- sonst hätte er ja morgen auch "sitz" vergessen.
    Er kann nur nicht so weit denken, dass er sich überlegt: "Wenn ich jetzt xy kaputtmachen, dann bekomme ich nachher Ärger". diese Erkenntnis kommt erst später- zu spät.


    Meine Meinung:

    Das Kommando "Sitz" ist eine Konditionierung. Kommt in der Verhaltenswelt des Hundes so nicht vor (kein Hund gibt einem anderen dafür das Kommando). Damit verknüpft der Hund etwas (Leckerli, Spieli, freundlichen HH). Den Sinn des Sitzes und damit den Grund für das verlangte Sitz versteht er nicht. Darum "vergisst" er es auch bei einem großen Entwicklungssprung, da für ihn überhaupt keine Bedeutung (nicht das Kommando vergisst er, aber die Unwichtigkeit bekommt eine größere Bedeutung).

    Genauso geht es den Hunden die Ärger bekommen haben. Sie verknüpfen nur das der HH Ärger macht. Und verhalten sich dementsprechend. Der Auslöser für das beschwichtigende Verhalten ist also nicht die "Tat" an und für sich, sondern nur das Auftauchen des HH.

    Für Hunde ist es ersteinmal normal alles anzuknabbern, rumzuschleppen, zu verbuddeln. Das gehört zur ihrem natürlichen Verhalten (der eine mehr, der andere weniger und Ausnahmen bestätigen die Regel). Der Gedanken "das darf ich nicht, das gehört mir nicht" oder ähnliches geht ihnen sicherlich nicht durch den Kopf. Und vor allen Dingen können sie sich nicht die "Zunkunft" vorstellen.

    Also: "ich möchte jetzt gern diese Schuhe zerkauen. Wenn ich dieses aber mache bekomme ich später Ärger. Wenn ich es also lasse kann ich dem entgehen".

    Sie haben gelernt das gewisse Anzeichen (Unordnung z.B.) zu Ärger führt und zeigen dann sofort Beschwichtigungszeichen. Solange sie allerdings das Bedürfnis (das Gefühl) haben, eine Handlung auszuführen, werden sie es auch immer wiederholen.

    Mir fällt noch etwas ein: jeder hatte bestimmt schon mal das Gefühl, wenn er etwas erledigen sollte , dies auch vor hatte aber dann doch vergessen hat. Das Gefühl in dem Moment wenn es einem einfällt bzw. wenn man vom Auftraggeber den Anpfiff bekommt. Nun sind unsere Gedankenmuster dahingehend, das wir darauf achten das es nicht wiederholt wird (aus welchen Gründen auch immer).

    Ich bin der Meinung diese Gedankenmuster können Hunde nicht ausführen. Ihnen wird nicht einfallen "ach ich durfte das ja gar nicht" aber der Klick, dieses Gefühl, kommt bei Auftauchen des HH.

    Und dann kommt es sicherlich darauf an welche Erfahrung sie gemacht haben, wie es "Konditioniert" wurde. Haben sie heftig Ärger bekommen wird beschwichtigt (auch das der HH nur mehr als sauer ist reicht bei vielen Hunden aus). Ist es nicht groß kommentiert worden wird der Hund das nächste Mal auch nicht großartig bis gar nicht reagieren (da die Konditionierung nicht schwach bzw. nicht vorhanden.

    Dein Problem ist: du behandelst sie aus Menschensicht. Erst einmal ja ganz logisch. Nur sieht ein Hund ja die Dinge ganz anders als wir.

    Hundi hat sich ganz normal verhalten als sie das Fleisch gefressen hat. Denn sie konnte und kann bis jetzt nicht verstehen um was es geht. Sie weiß nicht das dein Anliegen ist das herumliegendes Essen dir und nicht ihr gehört. Das hat sie nie gelernt.

    Sie hat gelernt das Frauchen keinen Führungsanspruch geltend machen kann aber dafür unberechenbar ist. Das sie jetzt erst einmal Angst hat ist klar.

    Deswegen ist aber noch nicht alles verloren. Dabei müsste dir aber vor Ort geholfen werden. Die Natur des Hundes verstehen zu lernen und wie kann man Respekt aufbauen und dadurch die Führung erlangen.

    Habe jetzt nicht nachgeschaut in welchem Bundesland du wohnst. Evtl. kann dir da jemand Tips geben, wer auf diesem Gebiet gut berät.

    Wenn du Lust hast kannst du auch ein weniger auf meiner Website stöbern. Vielleicht wird dir dann deutlicher was ich meine.