Ich versteh schon wie Du das meinst.
Aber wenn ich ein Spiel beginne steigt die Erregung des Hundes ja automatisch. Ist bei meinem ja genau so.
Wenn er zu hoch dreht brauch ich ihm aber körpersprachlich nicht zu zeigen, dass wir Pause machen und er runter fahren soll, sondern ich gebe das Signal EASY für die konditionierte Entspannung und er kommt augenblicklich runter.
Das kommt so in der Hundewelt nicht vor (das Entspannungssignale gegeben werden, wenn es um einen Abbruch geht). Also muss man da erst mal sehr gut konditionieren, damit das funktioniert. Zeige ich dem Hund: bis hier und nicht weiter durch ganz einfache Zeichen (darum im Spiel) ist das auf jede Situation umsetzbar.
Ich würde das halt von Anfang an anders aufziehen, das meine ich damit.
Spiel breche ich auch nicht abrupt ab, sondern ich beende das ruhig.
Gerade weil der Hund je nach Erregungslage ja schwerer ansprechbar ist und nicht so schnell wunschgemäß reagieren kann.
Das kennt man ja von sich selber, dass Aufregung nicht sofort abstellbar ist und man je nach Situation etwas Zeit braucht um runter zu kommen.
Es gibt reines Spiel welches losgelöst ist von Allem (also auch kein erzieherische Elemente beinhaltet und deswegen nur in gewachsenen Gemeinschaften zustande kommt) und das Spiel was am häufigsten zu beobachten ist: in dem Spiel werden Elemente eingesetzt und geübt die für den Alltag notwendig sind und zeigen wo jeder Einzelne in der Gemeinschaft steht. Lernt ein Hund es vom ersten Tag an, schafft es der Hund sich sehr schnell "runterzuschrauben" bzw. sich erst gar nicht so hineinzusteigern. Warum sollte es nicht genutzt werden da für den Hund Alltag? Wenn du es anders machst und kein Problem hast ist es doch ok.
Es war doch aber im Beispiel im Video unerwünschtes Verhalten gemeint, nämlich das Packen in menschliche Körperteile.
Oder hab ich das falsch verstanden?
Motte darf zupacken. Hat Anita aber auch im Video erklärt. Aber sie muss auf Signal (Körpersprachlich möglichst) aufhören. Das kann man auf alles umlegen. Ob nun mit Spieli gespielt wird oder, wie bei Motte, mit zupacken.
Das mit den Notsituationen sehe ich anders.
Du als Mensch "bestimmst" ja die Notsituation, das ist für den Hund dann ja evtl. anders.
Der erkennt ja die Not nicht, sondern reagiert auf die Ansage des HH.
Mit "Notsituation" meine ich Situation welche ich vorher nicht erkenne bzw. in die man dann evtl. mal schlittert. Barry hatte in Berlin einen Lieblingsfeind, einen Dalmatiner. Es kam oft vor das wir uns plötzlich gegenüber standen und dementsprechend knallte es dann uU auch. Das war in den fast 3 Jahren, in den ich mit eurer Weise (das bewusste Konditionieren) gearbeitet habe. Später kam es nicht mehr vor. Egal ob Barry nun an der Leine war oder nicht. Wir waren endlich eine Gemeinschaft welche sich verstehen gelernt hatte.
Da lock ich auch nicht oder lenke ab, sondern trainiere und festige vorab mit Belohnungen diverse Signale immer wieder, damit diese sich festigen.
Es ist für mich nicht verwerflich mit Belohnungen zu arbeiten, gerade in Form von Futter.
Weil das für meinen Hund das wichtigste auf der Welt ist.
Da wäre ich blöd, wenn ich mir das nicht zunutze machen würde.
Was nicht heißt, er befolgt nichts ohne Leckerlis.
Aber schwierige Dinge müssen gut trainiert sein und immer wieder aufgeladen werden.
Futter ist für Ashkii auch das Wichtigste. Und genau aus dem Grund arbeite ich nicht mit ihm im Alltag damit. Tricks wie Sitz, Platz usw. (was ich jetzt langsam beginne) kann jetzt mit Futter gearbeitet werden. Denn nicht das Futter ist wichtig, sondern ich
. Im Alltag soll Hundi wissen das die Gemeinschaft vorhanden ist als Orientierung und nicht nur als Futterspender fungiert
Für Motte ist es doch schwer nachzuvollziehen was da passiert:
Ich werde erst animiert und dann körpersprachlich gebremst.
Wo ist da der Lerneffekt?
Bei der nächsten Aufforderung reagiert der Hund dann evtl. verhalten weil er nicht weiß was als nächstes passiert.
Das Problem wenn man nur Ausschnitte sieht (sehen kann). Die Seminarteilnehmer werden da wohl eher was anderes berichten, da sie den kompletten Umgang miterleben.
Ich gebe meinem Hund immer Info, über das was er zu erwarten hat, weil Hund damit leichter umgehen kann und sich auf Situationen einstellen kann.
Geht meinen Hunden auch nicht anders. Ich brauche aber nicht verschiedene Kommandos bewusst zu konditionieren. Es gibt nur eine Handlung das der Hund lernt "das ist sofort zu unterlassen" oder "vergiss" es und Hund weiß was zu erwarten ist (nein, keine Schläge aber Ansage dem Hund angepasst). Aber dafür haben mir meine Hunde bis jetzt in unvorhergesehenen Situationen immer wieder bewiesen das sie mich verstanden haben. Ohne das ich dazu Futter brauch(t)e.
Gruß Regine