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Die Ruhe muss man erst mal haben, zu wissen, der eigene Hund könnte explodieren, ihn dennoch frei zu lassen, die Begegnung laufen zu lassen, um erst kurz bevor es tatsächlich knallt, einzugreifen.
Der Witz ist: ich habe diese Ruhe gar nicht 
Solange ich meinen "Kopp" benutze klappt es meist nicht. Darum hatte ich ja an diesem besagten Tag solche Probleme und auch danach war genau dies ein Problem.
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Mein Problem ist die Angst, den Lauf der Dinge dann nicht ändern zu können.
In der Situation direkt schalte ich ab und handele nur noch. Diese Unsicherheit darf erst gar nicht aufkommen. Das scheint vielleicht ein Charakterzug von mir zu sein (ob man das lernen kann? so war ich schon immer): wenn ich wirklich etwas will, dann gibt es gar keine Frage ob es klappt oder nicht. Dann setze ich alles dran das es klappt. Dies bleibt allerdings ganz wenigen Situationen vorbehalten: Notsituationen.
Wäre ich nicht Krank gewesen hätte ich überhaupt nicht Nachgedacht sondern hätte mir den Hund einfach gegriffen und dem Frauchen übergeben.
Aber ich stand da und war am Überlegen was ich nun machen muss. Auch danach habe ich so einige brenzliche Situationen geschaffen weil ich mir nen Kopp gemacht habe. Gaaanz Früher, bei meinen ersten Hunden habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Das bedeutet natürlich nicht das ich es hab einfach laufen lassen. Sondern ich hatte nicht diese Gedanken: was wäre wenn.
Klar ist auch mal mein Jimmy mit einem Schäferhund aneinander gerasselt weil Frauchen Angst vor ihrem Hund hatte und ihn nicht halten konnte. Aber das war die Ausnahme. Hundebegegnungen liefen immer völlig Gelassen.
Balu später hatte auch so seine "Feinde". Aber auch da bin ich viel Gelassener herangegangen.
Erst mit dem Wissen, welches ich mir angeeignet habe, fingen die Probleme an: bei Barry. Und erst als ich dies wieder zurückschraubte (2 1/2 Jahre nachdem ich ihn übernommen hatte) und mich einfach nur auf die Basis mit Barry konzentrierte, war es mir möglich da wieder einen Abstand zu bekommen, mich auf Barry zu konzentrieren, ihm zu vertrauen und damit mehr Ruhe hineinzubringen.
Unterbrochen von dem verflixten Jahr.
Diesen Satz von dir finde ich auch sehr wichtig:
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Aber ich muss sehr gut drauf sein, damit das in "extremen" Situationen funktioniert.
Das eigene Befinden spielt eine große Rolle. Nur wenn man gut drauf ist kann man souverän agieren. Darum wäre in jedem Rudel Dauerstress für den Leithund/-wolf, das er ständig seine Position behaupten muss, tödlich. Er wäre gar nicht mehr fähig vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Ich greife natürlich nicht immer erst ein kurz bevor es Knallt. In der Anfangsphase ist es meist so, weil man auch noch am Beobachten ist allerdings ist für mich auch wichtig, das der Hund verknüpfen kann warum er etwas tun soll bzw. warum er was unterlassen soll. Und später kommt man seltener bis gar nicht in diese Situationen weil Hund verstanden hat.
Und das ist doch wieder Super:
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Heute hatten wir ein recht positives Erlebnis: ich war mit beiden noch eine kurze Runde unterwegs, rund um eine Wiese, die an unser Haus angrenzt. Lucy angeleint (muss ja), Grisu hatte ich ohne Leine/Halsband dabei. Es kam uns ausgerechnet der einzige Rüde im ganzen Ort entgegen, mit dem Grisu so überhaupt nicht kann. Der tobte an der Leine, Grisu sich schon am aufplustern und knurren... Ich habe Grisu dann hinter mich geschickt und wir konnten ohne Zwischenfall im Bogen dran vorbei. Aber da habe ich daran geglaubt, er bleibt hinter mir und habe es ihm dadurch wohl auch überzeugend genug mitgeteilt...
