Hier der Rest meiner Antwort, es waren leider zu viele Zeichen:
Du sagst, dass er draußen manchmal so aufgeregt ist, dass er keine Leckerlies nimmt. Dann ist das gerade kein Punkt um was zu trainieren. Solche Situationen würde ich versuchen zu vermeiden. Mein Pflegi nimmt so gut wie immer Futter. Selbst beim Umladen beim Transport nach Deutschland, leider musste sie aufgrund eines Defekts des Transporters zweimal umgeladen werden, hat sie eine ganze Tube Leberwurst gefressen, obwohl sie vor Panik um sich gebissen hat. ABER auch jetzt ist es noch so, dass sie bei manchen "gruseligen Sichtungen" (Hund, komischer Mensch, etc. pp.) Futter ausspuckt, für mich ein Zeichen, es ist zu viel, paar Meter Abstand nehmen, neu beginnen. Irgendwo hinsetzen, wo man in der Ferne (und wenn es 700 Meter oder so sind) Reize wahrnimmt und den Hund beobachten lassen, immer schön belohnen und nach ein paar wenigen Minuten nach Hause gehen.
Man denkt ja oft, 'Mist, da kommt was, was der Hund gleich anbellt'. ABER wenn man die eigene Einstellung ändert und einfach denkt, 'ja, cool, da kommt ein anderer Hund, den findet sie kacke, jetzt wird trainiert, dann hat man einfach eine veränderte Grundeinstellung'. Bei mir klappt dann alles besser. Nach einer Weile kann man ja abschätzen, was bellenswert ist.... Dann wird gemarkert, was das Zeug hält, Kekse geworfen, und dabei vom Anbellenswerten weggegangen. So haben wir richtig Erfolg mit dem aktuellen Pflegi. Sie bellt nicht nur, sie geht auch nach vorn und würde auch beißen. Das Abstand vergrößern hat ihr richtig geholfen. Dazu wurde immer gesagt, 'alles gut', und wenn jetzt jemand zu nach kommt und wir nicht den Abstand vergrößern können, bekommt sie ihr 'alles gut' und sie weiß, ihr passiert nichts.
Du sagst euer Pflegi geht zu Menschen, springt sie an und schleckt das Gesicht. Er ist extrem unsicher, versucht zu beschwichtigen, bringe ihn nicht in solche Situationen. Das scheint ihn von deinem Geschriebenen abgeleitet unheimlich zu stressen. An fremde Menschen kannst du ihn immer noch ranführen, wenn er länger bei euch ist.
hundekeks007 schrieb:
Sorgen macht mir eben dass er sich hier an vieles gewöhnen kann, aber in jedem potentiellem neuen zu Hause ist ja wieder alles neu. Fangen die dann nicht wieder bei null an? Hier gibt es so viele nette, unkomplizierte Hunde im Tierheim / Tierschutz (alles unkomplizierte wird direkt eingeschläfert, manches unkomplizierte ebenfalls), dass ich mir wirklich sorgen mache ob wir jemand geeigneten für diesen hibbel finden. Aber ich denke diese sorgen macht sich jeder mit pflegehund, oder?
[/quote]Mein erster Pflegi ist ja die ersten Tage nicht gelaufen, keinen Meter. Sie war 3 Tage nicht kacken und 30 Stunden nicht pullern. Fremde Menschen gingen gar nicht, Männer noch viel weniger. Nach 7 Wochen hatte sie eine Anfrage und wurde vermittelt. Ich habe auch gedacht, dass sie da bestimmt nicht klarkommen wird. Ich habe die neue Besitzern darauf aufmerksam gemacht, dass es sein kann, dass sie wieder nicht läuft, sich verkriecht, sich beim Gassi unter Hecken schmeißt, unter denen sie sich hervorziehen muss, aber NICHTS war. Klar, die war schüchtern, aber sie hat hier so vieles kennengelernt und hat das Erlernte trotz neuer Bezugsperson umsetzen können. Die neuen Familien fangen also nicht bei null wieder an. Wenn ihr vorerst keine geeignete Familie findet, bleibt der Hund eben etwas länger bei euch und ihr könnt ihn bestens darauf vorbereiten, er wird schon viel Erlerntes weiterhin umsetzen können, wenn sich das bei euch schon verfestigt.
Ich habe auch Bedenken, dass wir für unseren aktuellen Pflegi niemanden finden. Einen nach vorn gehenden angstaggressiven Hund will auch keiner haben. Aber das kommt vor, man versucht sein Bestes und irgendwann wird schon eine Familie kommen, wo es passt. Lass den Kopf nicht hängen!
Ich hoffe ich könnte dir etwas Mut zusprechen, dass alles besser werden wird. Aber er ist eben erst 1 Woche bei euch.