Beiträge von Rotbuche

    Und wenn Ihr schon beim Üben seid:

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    unser 1. muss natürlich dabei sein wenn wir rausgehn und wenn ich ihn drinnen lass jammert er die ganze zeit.


    Bringt Euerm Ersthund baldmöglichst und getrennt vom Welpen (!) das Alleinebleiben bei; die Chance, dass sich ein Zweithund vom Stress anstecken lässt, den der Ersthund bisher beim Alleinsein verbreitet, ist groß.

    Du hast eine Hundeomi, und Alterserscheinungen sind da leider nicht unüblich. Dazu kann die Mitralklappeninsuffizienz gehören, die Taubheit, und genauso auch Demenzerscheinungen. Ich kann verstehen, dass Schlafentzug echt anstrengend ist, und man auch in den eigenen Reaktionen nicht immer so handelt, wie man das ausgeschlafen tun würde - bitte lass böse Worte und den Klaps auf den Hintern in Zukunft sein, auch wenn es "funktioniert". Obwohl Dein Hund taub ist, Deine Ausstrahlung kriegt sie in dem Moment trotzdem mit, den Klaps natürlich sowieso. Was ich ausprobieren würde, ist, sie in solchen unruhigen Momenten sanft aber bestimmt festzuhalten, gelassen und ruhig ihr die Bewegungsmöglichkeiten zu nehmen, bis sie sich wieder entspannt. Der Hintergrund: Unruhe, die ausgelebt wird, bestätigt und verstärkt sich selbst, darum würde ich eben ausprobieren, ob sie durch die sanfte, aber bestimmte Bewegungseinschränkung schneller wieder entspannen kann.

    Hallo Sophie,

    ich hatte einige Border im Training, die dieses Verhalten in gemäßigter (wie bei Dir) bis fortgeschrittener (beschädigende Beißer) Form zeigten. Darum rate ich Dir, nicht ohne Hilfe vor Ort daran rumzudoktern, sondern Dir einen anderen Trainer zu suchen, der über Körpersprache und mit viel Ruhe arbeitet. Auch Internettips können in dem Fall leicht nach hinten losgehen, wenn der Hund aus einer anderen Motivation heraus handelt, als wir aus der Ferne heraus annehmen können. Border lernen extrem schnell, positives wie negatives, und Du brauchst erstmal jemanden, der Dir eine Rückmeldung über Euch als Team geben kann: wie geht Ihr spazieren, was für Aufgaben hat momentan währenddessen Dein Hund, welche Du, wie seid Ihr als Team, was ist Deinem Hund wichtig, was lässt sich verändern und wie. Wenn Du schreibst, aus welcher Ecke Du kommst, hat vielleicht auch jemand einen Trainer-Tip für Dich. Obwohl Dein Trainer nicht unrecht hat (gerade in Stresssituationen überträgt eine kurze Leine Deine Unsicherheit noch mehr auf den Hund), er scheint nicht am Kernproblem gearbeitet zu haben: wie vermittle ich dem Hund Sicherheit, wie kann ich den Hund dazu bewegen, ein Verhalten im Ansatz abzurechen, wo ist der Ansatz bei meinem Hund, was braucht mein Hund von mir, um draußen entspannen zu können. Viele Border, die ich kenne, brauchen gerade aufgrund ihrer Feinfühligkeit eine sichere, souveräne Führung.

    Das Schöne: gerade weil Border so fix sind, lässt sich dieses Verhalten bei ihnen auch superschnell abstellen (wobei der Mensch derjenige ist, der sein Verhalten ändert, der Hund zieht automatisch nach). Mit der richtigen Anleitung tippe ich auf ca. 30 Minuten. ;)

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    Angeblich gibt es auch Ausnahmeregelungen.
    Ein Bekannter hat mir erzählt, dass, wenn im Umkreis von 500 m keine weitere Bebauung ist, man keine Hundesteuer zahlen muss.
    Fand ich interessant..... hab aber noch nicht die Quelle dazu gesucht.
    Stimmt das?


    Wie schon geschrieben, ist das von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Wachhunde sind meist nur dann befreit, wenn sie eine Herde bewachen. Viele Gemeinden haben aber die Klausel, dass Hunde, die in Einöden (Haus ist mindestens 500m vom nächsten Haus entfernt) oder Weilern (mehrere Häuser, die weniger als 500m voneinander entfernt sind, in denen insgesamt aber weniger als 50 Personen leben) gehalten werden, weniger zahlen. Meine Hunde fallen beispielsweise unter diesen Paragraphen, wir zahlen 50% des eigentlichen Satzes. Pro Jahr sind das hier paarndreißig Euro für 4 Hunde. :D

    Und der Vollständigkeit halber: selbstverständlich habe ich auch zuvor, als wir noch in der Stadt gewohnt haben, Steuern für alle Hunde bezahlt. Ich finde Hundesteuer vollkommen unsinnig, solange es aber bestehendes Gesetz ist, halte ich mich daran.

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    Wenn der Hund Torten liebt, dann agiere ich bevor der Hund an die Torte geht.


    Ich glaub, wir reden wirklich aneinander vorbei. Hier sind wir uns völlig einig.

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    Wenn ich einen Hund habe, der einfach mal auf die Anrichte klettert, dann muss ich auch da entsprechend agieren und zwar bevor der Hund drauf ist


    Abgesehen davon, dass nicht jeder Hund erst klettern muss, um die Torte auf der Anrichte essen zu können ;) : was heißt für Dich "agieren"? Wie sagst Du ihm, dass die Torte tabu ist?

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    Wenn Hunde im Stress sind


    Das ist ein ganz anderer Ansatzpunkt. Da hättest Du recht. Die Frage ist, liegt es am Stress? Um sie sicher zu beantworten, müsste man die Situation sehen. Aus der Ferne kann man nur mutmaßen, und da geht meine Annahme nach wie vor in die Richtung, dass es mit dem Alleinsein eher nichts zu tun hat, weil es eben auch unabhängig davon auftritt. Meine Annahme gründet auf den Aussagen der TE:
    (siehe oben)

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    sobald sie mal alleine ist pullert und kotet sie ins zimmer!
    Selbst wenn wir mit ihr vorher draußen waren

    (und laut Tagesplan verlassen die Menschen nicht nach jedem Gassigang die Wohnung)

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    letztens hat sie einfach nebens bett gepullert als ich drin lag

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    Es tritt ja auch auf wenn wir da sind


    und zusätzlich auf dieser Einschätzung:

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    sie ist so ein sehr sehr angenehmer und ruhiger hund,gerade in der wohnung,ist gerne bei uns geht aber auch in andere zimmer um sich dort irgendwohin zu legen


    Du hast recht, nicht immer stimmen die Einschätzungen der Halter mit der Realität überein. Übermäßig nervöse oder gestresste Hunde tendieren allerdings nicht dazu, in der Wohnung ruhig zu sein oder auch in anderen Zimmern entspannt zu schlafen, darum gehe ich (wie gesagt aus der Ferne) davon aus, dass die Einschätzung in dem Fall der Realität entspricht.

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    @ Rotbuche: Deine Tipps zur Stubenreinheit sind super :gut: , aber die TE schrieb doch, dass es fast ausschließlich dann passiert, wenn der Hund alleine ist... Wie sollen sie denn dann einwirken? "Reichen" denn die von dir beschriebenen Tipps, wenn der Hund nur ganz selten in ihrer Anwesenheit ins Haus macht aber fast immer wenn er allein ist? :???:


    Ich darf mich selbst zitieren:

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    Also ist Euer Job ganz simpel:
    - Hündin befindet sich ab sofort immer im gleichen Raum wie Ihr, damit Ihr ihre Aktionen überhaupt mal mitbekommt
    (...)


    Es gehört zum Stubenreinheitstraining, dass sich der Hund in meinem Einflussbereich befindet. :) Wenn ich es nicht "ungesehen" mitbekomme, z.B. indem ich die Hundepfoten übers Laminat laufen höre, obwohl ich mich in einem anderen Raum befinde, muss ich eben dafür sorgen, dass Hund und ich im gleichen Zimmer sind.

    Ich habe die TE so verstanden, dass es nicht nur dann passiert, wenn die Menschen tatsächlich außer Haus sind, sondern eben auch, wenn sie zuhause sind:

    Zitat

    sobald sie mal alleine ist pullert und kotet sie ins zimmer!
    Selbst wenn wir mit ihr vorher draußen waren

    (und laut Tagesplan verlassen die Menschen nicht nach jedem Gassigang die Wohnung)

    Zitat

    letztens hat sie einfach nebens bett gepullert als ich drin lag

    Zitat

    Es tritt ja auch auf wenn wir da sind

    Du hättest recht, würden wir über das Pinkeln generell reden, ein Bedürfnis, kein Verhalten. Hier aber ist es in der Tat ein Verhalten: eine Handlung in einem bestimmten Kontext, dem kein zwingendes Bedürfnis zugrunde liegt (das wäre der Fall, würde die Hündin nicht regelmäßig rauskommen, müsste sie aufgrund einer Krankheit häufiger pinkeln, etc.).
    Als Vergleich: angenommen, mein Hund frisst gerne die Torten, die ich so backe, und die auf der Anrichte stehen. Fressen ist ein Bedürfnis, also dürfte ich nichts sagen, wenn der Hund an die Torten geht...? Hm.

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    Das wäre so, als wenn du einem Kleinkind ständig strafst, weil es neben dem Töpfchentraining doch noch mal in die Windel oder Hosen macht.


    Der Vergleich hinkt für mich völlig - Kleinkinder lernen erst im Alter von 2-3 Jahren, ihren Darm/ ihre Blase zu kontrollieren. D.h. ich würde für etwas "strafen", was sie noch gar nicht können, das ist logischerweise völlig daneben. Ein gesunder, anderthalbjähriger Hund kann seine Blase und seinen Darm dagegen sehr wohl kontrollieren, und er kann auch kontrollieren, wo er sich löst. Wenn er das an einem Ort tut, den ich für unangemessen halte, dann habe ich es ihm offenbar noch nicht beigebracht, dass das eben dort unerwünscht ist.

    Zitat

    Wenn ein Hund im Training für die Stubenreinheit ins Haus macht, hat nicht der Hund einen Fehler gemacht, der korrigiert werden müsste, sonder der Halter - denn er war schlicht unaufmerksam, zu langsam oder was auch immer.


    Da stimme ich Dir völlig zu. Aber wir reden aneinander vorbei: so wie ich Dich verstehe, meinst Du den Zeitpunkt, wenn der Hund schon gepinkelt hat? Ich rede über den Moment, während der Hund noch pinkelt bzw. während er sich gerade anschickt, selbiges zu tun. Und da ist es dem Hund gegenüber nur fair, ihn zu unterbrechen, während er pinkelt (oder davor), ihm tatsächlich zu sagen, was ich will. Doppelbotschaften sind auch bei Hunden Mist: meine Emotionen sagen das eine (ich finde es doof, wenn der Hund in die Wohnung macht), meine Handlungen nach außen was anderes (ich steh daneben und sage nichts dazu).

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    Weil es kontraproduktiv ist, einem Hund das Pinkeln zu erbieten.


    Da müssen wir uns nochmal die basics anschauen: wie lernt ein Hund? Verhalten, das zum Erfolg führt, wird beibehalten und verstärkt, Verhalten, das negative Folgen hat, wird aufgegeben.
    Was bedeutet das übertragen auf diese Situation: Pinkeln in der Wohnung ist für die Hündin momentan ein positiv besetztes Verhalten, sie kann sich erleichtern, eine Korrektur erfolgt nicht. Warum sollte sie so dieses Verhalten jemals aufgeben? Es hat bisher nur Vorteile für sie.

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    Es kann - und in 99% der Fälle ist es der Fall - eher dazu führen, das der Hund dann gar nicht mehr im bei sein seiner Menschen pinkelt


    Das ist schlichtweg falsch, sofern Du angemessen korrigierst und dem Hund ein Alternativverhalten (draußen pinkeln) anbietest. Machst Du Deinen Hund nur zur Sau und zeigst ihm nicht gleichzeitig, was Du von ihm willst, hast Du natürlich recht.

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    und sich dann auch in der Wohnung dafür versteckt


    Und darum kam meine Empfehlung, die Hündin in der Wohnung vorerst immer im Blickfeld zu haben.

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    Wir erwischen sie fast nie...


    Ah, da haben wir den Knackpunkt. Wie soll die Hündin lernen, dass sie ein bestimmtes Verhalten aufgeben soll, wenn dieses Verhalten für sie angenehm ist (Blase ist erleichtert) und wenn es so gut wie nie korrigiert wird?
    Also ist Euer Job ganz simpel:
    - Hündin befindet sich ab sofort immer im gleichen Raum wie Ihr, damit Ihr ihre Aktionen überhaupt mal mitbekommt
    - jeder Ansatz von Pinkeln (suchen, evtl sogar melden) bringt Euch sofort dazu, alles stehen- und liegenzulassen und mitsamt Hündin der hinauszueilen, damit sie sich erleichtern kann
    - jedes Pinkeln wird sofort unterbunden, nicht ignoriert sondern mit einem "NEIN" bedacht; bitte auch keine 5 Minuten "sauer" sein, es geht nur in diesem Augenblick darum, der Hündin zu vermitteln, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist
    - jede Pfütze, deren Entstehen Ihr nicht mitbekommen habt, wird natürlich kommentarlos weggemacht

    Wenn das zuverlässig klappt, kann es immer noch sein, dass die Hündin gelernt hat "aha, ich darf nicht in Gegenwart von Herrchen/Frauchen in die Wohnung pullern". Der Schritt, das dann noch zu verallgemeinern, ist meistens recht zügig erledigt. Eins nach dem anderen, fangt mal damit an, dass die Hündin eben keine Gelegenheit mehr bekommt, in die Wohnung zu pullern.

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    Naja ich denke schon das sie an unserer Körperhaltun inzwischen erkennt das wir das nicht gut finden und das sieht man ihr auch an!


    Wenn Ihr sie nicht dabei erwischt, wie kann sie auf Eure Körperhaltung reagieren? Korrekturen erfolgen bitte NUR dann, wenn Ihr sie direkt dabei erwischt. 5 Sekunden später: zu spät, dann beseitigt Ihr die Hinterlassenschaften kommentarlos.

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    nja wir haben sie schon erwischt wir habens probiert garnicht drauf zu reagieren dann maben wir auch mal laut und tief NEIN gesagt um ihr zu sagen das das nicht geht... verstehst schon oder?


    Jo, ist verstanden. Die Frage ist, ob Eure Hündin die Chance hat, Euch auch zu verstehen. Kennt sie "nein" in anderen Situationen, habt Ihr ihr "nein" als Abbruchsignal überhaupt beigebracht, wie sieht Eure Körpersprache aus, wenn Ihr korrigiert, wann habt Ihr sie erwischt (vor einem Jahr, vor einer Woche,...), wie oft erwischt Ihr sie (jedes 10. Mal, jedes 2. Mal, eins von 100 Malen,...). Sei so gut und gib mehr Infos, wenn Du willst, dass jemand vernünftig antworten kann, bitte lass Dir nicht alles aus der Nase ziehen.

    Meine Vermutung, dass sie nicht weiß, dass sie nicht in die Wohnung pinkeln soll, besteht nach wie vor, ist aber nur eine Vermutung. Wollt Ihr sichergehen, holt Euch einen Trainer ins Haus, der sich Euren Umgang mit den Hunden prinzipiell anschaut. Sollte es z.B. ein Aufmerksamkeitsproblem sein, zeigt sich das auch im übrigen Alltag.